Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
VIII. PALMATA.

Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren
Geschlechter wieder nach der Verschiedenheit
ihres Gebisses (so wie oben die Digitata)
in drey Familien zerfallen. A) Glires.
B) Ferae. C) Bruta
.

A) Glires.

Mit meißelförmigen Nagezähnen.

42. Castor. Pedes postici palmati.
Dentes primores vtrinque 2.

1. +. Fiber, der Biber. (Fr. le castor. Engl.
the beaver.) C. cauda depressa, ouata, quasi
squamosa
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43

In der nördlichern Erde, in einsamen Gegen-
den an Land-Seen und größern Flüssen. Er
wird wegen seiner feinen Haare für die Hand-
lung, und für die Arzneykunst wegen des so ge-
nannten Bibergeils wichtig, das sich bey beyden
Geschlechtern in besondern Behältern am Ende
des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind
aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunst-
fertigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im
Innern von Canada) noch in Menge beysammen
finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders
aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge-
hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen.
Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzäh-
lungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der
Biber vieles verschönert und übertrieben worden,
so wissen sich doch diese Thiere, nach dem ein-

VIII. PALMATA.

Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren
Geschlechter wieder nach der Verschiedenheit
ihres Gebisses (so wie oben die Digitata)
in drey Familien zerfallen. A) Glires.
B) Ferae. C) Bruta
.

A) Glires.

Mit meißelförmigen Nagezähnen.

42. Castor. Pedes postici palmati.
Dentes primores vtrinque 2.

1. †. Fiber, der Biber. (Fr. le castor. Engl.
the beaver.) C. cauda depressa, ouata, quasi
squamosa
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43

In der nördlichern Erde, in einsamen Gegen-
den an Land-Seen und größern Flüssen. Er
wird wegen seiner feinen Haare für die Hand-
lung, und für die Arzneykunst wegen des so ge-
nannten Bibergeils wichtig, das sich bey beyden
Geschlechtern in besondern Behältern am Ende
des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind
aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunst-
fertigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im
Innern von Canada) noch in Menge beysammen
finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders
aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge-
hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen.
Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzäh-
lungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der
Biber vieles verschönert und übertrieben worden,
so wissen sich doch diese Thiere, nach dem ein-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0147" xml:id="pb129_0001" n="129"/>
            <head rendition="#c">VIII. <hi rendition="#aq">PALMATA.</hi></head><lb/>
            <p>Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren<lb/>
Geschlechter wieder nach der Verschiedenheit<lb/>
ihres Gebisses (so wie oben die <hi rendition="#aq">Digitata</hi>)<lb/>
in drey Familien zerfallen. <hi rendition="#aq">A) <hi rendition="#g">Glires</hi>.<lb/>
B) <hi rendition="#g">Ferae</hi>. C) <hi rendition="#g">Bruta</hi></hi>.</p>
            <div n="4">
              <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A)</hi><hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Glires</hi></hi></hi>.</head><lb/>
              <p>Mit meißelförmigen Nagezähnen.</p>
              <p rendition="#indent-1">42. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Castor.</hi> Pedes postici palmati</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Dentes primores vtrinque</hi> 2.</p>
              <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fiber,</hi></hi> der Biber. (Fr<hi rendition="#aq">. <hi rendition="#i">le castor</hi>.</hi> Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the beaver</hi>.</hi>) <hi rendition="#aq">C. cauda depressa, ouata, quasi<lb/>
squamosa</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Abbild. n. h. Gegenst.</hi> tab</hi>. 43</p>
              <p rendition="#l1em">In der nördlichern Erde, in einsamen Gegen-<lb/>
den an Land-Seen und größern Flüssen. Er<lb/>
wird wegen seiner feinen Haare für die Hand-<lb/>
lung, und für die Arzneykunst wegen des so ge-<lb/>
nannten Bibergeils wichtig, das sich bey beyden<lb/>
Geschlechtern in besondern Behältern am Ende<lb/>
des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind<lb/>
aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunst-<lb/>
fertigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im<lb/>
Innern von Canada) noch in Menge beysammen<lb/>
finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders<lb/>
aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge-<lb/>
hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen.<lb/>
Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzäh-<lb/>
lungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der<lb/>
Biber vieles verschönert und übertrieben worden,<lb/>
so wissen sich doch diese Thiere, nach dem ein-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0147] VIII. PALMATA. Säugethiere mit Schwimmfüßen, deren Geschlechter wieder nach der Verschiedenheit ihres Gebisses (so wie oben die Digitata) in drey Familien zerfallen. A) Glires. B) Ferae. C) Bruta. A) Glires. Mit meißelförmigen Nagezähnen. 42. Castor. Pedes postici palmati. Dentes primores vtrinque 2. 1. †. Fiber, der Biber. (Fr. le castor. Engl. the beaver.) C. cauda depressa, ouata, quasi squamosa. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43 In der nördlichern Erde, in einsamen Gegen- den an Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen Haare für die Hand- lung, und für die Arzneykunst wegen des so ge- nannten Bibergeils wichtig, das sich bey beyden Geschlechtern in besondern Behältern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunst- fertigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im Innern von Canada) noch in Menge beysammen finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge- hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen. Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzäh- lungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der Biber vieles verschönert und übertrieben worden, so wissen sich doch diese Thiere, nach dem ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/147
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/147>, abgerufen am 30.12.2024.