Die Petrefactenkunde, oder so genannte Oryctologie im engern Sinn, ist - wenn sie anders aus dem rechten Gesichtspuncte ange- sehen und benutzt wird - ein sehr wichtiger und fruchtbarer Theil der Mineralogie, da sie mannigfaltiges, aufklärendes Licht über Geo- genie, über die verschiedenen successiven, mehr oder weniger allgemeinen Catastrophen*), die mit unserer Erde vorgegangen, folglich über das relative Alter der Gebirgsarten überhaupt, über die Entstehungsart mancher Arten von Flözgebirgen insbesondere u. s. w. verbreitet, ohne welches alles kein philosophisches Studium des mineralogischen Theils der Naturgeschichte gedacht werden kann.
§. 262.
Man nennt aber Petrefacten oder Ver- steinerungen (Engl. extraneous fossils) im
*) Ausführicher habe ich davon gehandelt im Speci- men archaeologiae telluris etc. Götting. 1803 4. mit Kupf. das auch im XV. V. der Commentat. Soc. Reg. Scient. Goettingens. befindlich ist.
Sechszehnter Abschnitt. Von den Versteinerungen.
§. 261.
Die Petrefactenkunde, oder so genannte Oryctologie im engern Sinn, ist – wenn sie anders aus dem rechten Gesichtspuncte ange- sehen und benutzt wird – ein sehr wichtiger und fruchtbarer Theil der Mineralogie, da sie mannigfaltiges, aufklärendes Licht über Geo- genie, über die verschiedenen successiven, mehr oder weniger allgemeinen Catastrophen*), die mit unserer Erde vorgegangen, folglich über das relative Alter der Gebirgsarten überhaupt, über die Entstehungsart mancher Arten von Flözgebirgen insbesondere u. s. w. verbreitet, ohne welches alles kein philosophisches Studium des mineralogischen Theils der Naturgeschichte gedacht werden kann.
§. 262.
Man nennt aber Petrefacten oder Ver- steinerungen (Engl. extraneous fossils) im
*) Ausführicher habe ich davon gehandelt im Speci- men archaeologiae telluris ꝛc. Götting. 1803 4. mit Kupf. das auch im XV. V. der Commentat. Soc. Reg. Scient. Goettingens. befindlich ist.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000030"><body><divn="1"><pbfacs="#f0744"xml:id="pb720_0001"n="720"/><headrendition="#c"><hirendition="#g">Sechszehnter Abschnitt.<lb/>
Von den Versteinerungen</hi>.</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><headrendition="#c">§. 261.</head><lb/><p>Die Petrefactenkunde, oder so genannte<lb/>
Oryctologie im engern Sinn, ist – wenn sie<lb/>
anders aus dem rechten Gesichtspuncte ange-<lb/>
sehen und benutzt wird – ein sehr wichtiger<lb/>
und fruchtbarer Theil der Mineralogie, da sie<lb/>
mannigfaltiges, aufklärendes Licht über Geo-<lbtype="inWord"/>
genie, über die verschiedenen successiven, mehr<lb/>
oder weniger allgemeinen Catastrophen<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Ausführicher habe ich davon gehandelt im <hirendition="#aq">Speci-<lb/>
men archaeologiae telluris ꝛc. Götting.</hi> 1803 4.<lb/>
mit Kupf. das auch im XV. V. der <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Commentat.<lb/>
Soc. Reg. Scient. Goettingens</hi></hi>. befindlich ist.</p></note>, die<lb/>
mit unserer Erde vorgegangen, folglich über<lb/>
das relative Alter der Gebirgsarten überhaupt,<lb/>
über die Entstehungsart mancher Arten von<lb/>
Flözgebirgen insbesondere u. s. w. verbreitet,<lb/>
ohne welches alles kein philosophisches Studium<lb/>
des mineralogischen Theils der Naturgeschichte<lb/>
gedacht werden kann.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 262.</head><lb/><p>Man nennt aber Petrefacten oder Ver-<lb/>
steinerungen (Engl. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">extraneous fossils</hi></hi>) im<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[720/0744]
Sechszehnter Abschnitt.
Von den Versteinerungen.
§. 261.
Die Petrefactenkunde, oder so genannte
Oryctologie im engern Sinn, ist – wenn sie
anders aus dem rechten Gesichtspuncte ange-
sehen und benutzt wird – ein sehr wichtiger
und fruchtbarer Theil der Mineralogie, da sie
mannigfaltiges, aufklärendes Licht über Geo-
genie, über die verschiedenen successiven, mehr
oder weniger allgemeinen Catastrophen *), die
mit unserer Erde vorgegangen, folglich über
das relative Alter der Gebirgsarten überhaupt,
über die Entstehungsart mancher Arten von
Flözgebirgen insbesondere u. s. w. verbreitet,
ohne welches alles kein philosophisches Studium
des mineralogischen Theils der Naturgeschichte
gedacht werden kann.
§. 262.
Man nennt aber Petrefacten oder Ver-
steinerungen (Engl. extraneous fossils) im
*) Ausführicher habe ich davon gehandelt im Speci-
men archaeologiae telluris ꝛc. Götting. 1803 4.
mit Kupf. das auch im XV. V. der Commentat.
Soc. Reg. Scient. Goettingens. befindlich ist.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/744>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.