1. +. Fiber. der Biber. (Fr. le castor. Engl. the. beaver.) C. cauda depressa, ouata, squamosa.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43.
In der nördlichern Erde, in einsamen Gegen, den an Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen Haare für die Hand- lung, und für die Arzneykunst wegen des so ge- nannten Bibergeils wichtig, das sich den beyden Geschlechtern in besondern Behältern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunst- fertigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im Innern von Canada) noch in Menge beysammen finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge- hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen. Denn, zugegeben, das freylich in den Erzäh- lungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der Biber vieles verschönert und übertrieben worden, so wissen sich doch diese Thiere, nach dem ein- stimmigen Zeugniß der unverdächtigsten Beob- achter aus ganz verschiedenen Welttheilen, dabey so nach zufälligen Umständen zu bequemen, daß sie sich dadurch weit über die einförmigen Kunsttriebe andere Thiere erheben.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts gleichsam die Amphibien unter den Säugethie-
1. †. Fiber. der Biber. (Fr. le castor. Engl. the. beaver.) C. cauda depressa, ouata, squamosa.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43.
In der nördlichern Erde, in einsamen Gegen, den an Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen Haare für die Hand- lung, und für die Arzneykunst wegen des so ge- nannten Bibergeils wichtig, das sich den beyden Geschlechtern in besondern Behältern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunst- fertigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im Innern von Canada) noch in Menge beysammen finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge- hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen. Denn, zugegeben, das freylich in den Erzäh- lungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der Biber vieles verschönert und übertrieben worden, so wissen sich doch diese Thiere, nach dem ein- stimmigen Zeugniß der unverdächtigsten Beob- achter aus ganz verschiedenen Welttheilen, dabey so nach zufälligen Umständen zu bequemen, daß sie sich dadurch weit über die einförmigen Kunsttriebe andere Thiere erheben.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts gleichsam die Amphibien unter den Säugethie-
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1. †. Fiber. der Biber. (Fr. le castor. Engl.
the. beaver.) C. cauda depressa, ouata,
squamosa.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 43.
In der nördlichern Erde, in einsamen Gegen,
den an Land-Seen und größern Flüssen. Er
wird wegen seiner feinen Haare für die Hand-
lung, und für die Arzneykunst wegen des so ge-
nannten Bibergeils wichtig, das sich den beyden
Geschlechtern in besondern Behältern am Ende
des Unterleibes findet. Am berühmtesten sind
aber diese Thiere durch die ausnehmende Kunst-
fertigkeit, mit welcher sie, da wo sie sich (wie im
Innern von Canada) noch in Menge beysammen
finden, ihre dauerhaften Wohnungen, besonders
aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge-
hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen.
Denn, zugegeben, das freylich in den Erzäh-
lungen mancher Reisebeschreiber vom Bau der
Biber vieles verschönert und übertrieben worden,
so wissen sich doch diese Thiere, nach dem ein-
stimmigen Zeugniß der unverdächtigsten Beob-
achter aus ganz verschiedenen Welttheilen,
dabey so nach zufälligen Umständen zu bequemen,
daß sie sich dadurch weit über die einförmigen
Kunsttriebe andere Thiere erheben.
B) Ferae.
Mit dem Gebiß der reißenden Thiere.
43. Phoca. Pedes postici exporrecti, di-
giti coaliti. Dentes primores superiores 6,
inferiores 4; laniarii solitarii.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts
gleichsam die Amphibien unter den Säugethie-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/153>, abgerufen am 21.11.2024.
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