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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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Was sich aber im dichten Flöz-Kalkstein von
versteinten Fischen findet, sind meist nur einzelne
Wirbel, Gräten und Zähne. Unter letztern zu-
mahl die so genannten Schlangenzungen (glos-
sopetrae
) aus dem Hayfischgeschlechte, und die
Bufoniten oder so genannten Schlangenaugen,
(Fr. crapaudines), wovon manche mit den stumpfen
Zähnen des Klippfisches (Anarrhichas lupus)
Aehnlichkeit haben.

Auch scheint der orientalische Türkis zu den
versteinten Fischzähnen zu gehören, der meist von
blaugrüner Farbe ist, und zumahl in Persien ge-
funden wird.



V. Von Insecten.
A) Bestimmbare.

So z. B. im öninger Schiefer, Larven von
Libellen, Wasserwanzen u. dergl.

B) Zweifelhafte.

Dahin gehören wohl vor der Hand noch die
meisten von den im Börnstein eingeschlossenen
(s. oben S. 647. not.*) so wie auch die mehr-
sten versteinten Krebse (Gamarrolithen).

C) Unbekannte.

So die berühmten Trilobiten oder fälschlich
so genannten Käsermuscheln oder Cacadumuscheln
(entomolithus paradoxus Linn. Engl. Dud-
ley-fossil
) die hin und wieder (s. z. B. oben
S. 583.), aber nirgend schöner als bey Dudley
in Worcestershire und zwar theils noch mit der
natürlichen krebsartigen Schale gefunden werden.
(- Abbild. n. h. Gegenst. tab. 50. -)



Was sich aber im dichten Flöz-Kalkstein von
versteinten Fischen findet, sind meist nur einzelne
Wirbel, Gräten und Zähne. Unter letztern zu-
mahl die so genannten Schlangenzungen (glos-
sopetrae
) aus dem Hayfischgeschlechte, und die
Bufoniten oder so genannten Schlangenaugen,
(Fr. crapaudines), wovon manche mit den stumpfen
Zähnen des Klippfisches (Anarrhichas lupus)
Aehnlichkeit haben.

Auch scheint der orientalische Türkis zu den
versteinten Fischzähnen zu gehören, der meist von
blaugrüner Farbe ist, und zumahl in Persien ge-
funden wird.



V. Von Insecten.
A) Bestimmbare.

So z. B. im öninger Schiefer, Larven von
Libellen, Wasserwanzen u. dergl.

B) Zweifelhafte.

Dahin gehören wohl vor der Hand noch die
meisten von den im Börnstein eingeschlossenen
(s. oben S. 647. not.*) so wie auch die mehr-
sten versteinten Krebse (Gamarrolithen).

C) Unbekannte.

So die berühmten Trilobiten oder fälschlich
so genannten Käsermuscheln oder Cacadumuscheln
(entomolithus paradoxus Linn. Engl. Dud-
ley-fossil
) die hin und wieder (s. z. B. oben
S. 583.), aber nirgend schöner als bey Dudley
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natürlichen krebsartigen Schale gefunden werden.
(– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 50. –)



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[726/0746] Was sich aber im dichten Flöz-Kalkstein von versteinten Fischen findet, sind meist nur einzelne Wirbel, Gräten und Zähne. Unter letztern zu- mahl die so genannten Schlangenzungen (glos- sopetrae) aus dem Hayfischgeschlechte, und die Bufoniten oder so genannten Schlangenaugen, (Fr. crapaudines), wovon manche mit den stumpfen Zähnen des Klippfisches (Anarrhichas lupus) Aehnlichkeit haben. Auch scheint der orientalische Türkis zu den versteinten Fischzähnen zu gehören, der meist von blaugrüner Farbe ist, und zumahl in Persien ge- funden wird. V. Von Insecten. A) Bestimmbare. So z. B. im öninger Schiefer, Larven von Libellen, Wasserwanzen u. dergl. B) Zweifelhafte. Dahin gehören wohl vor der Hand noch die meisten von den im Börnstein eingeschlossenen (s. oben S. 647. not.*) so wie auch die mehr- sten versteinten Krebse (Gamarrolithen). C) Unbekannte. So die berühmten Trilobiten oder fälschlich so genannten Käsermuscheln oder Cacadumuscheln (entomolithus paradoxus Linn. Engl. Dud- ley-fossil) die hin und wieder (s. z. B. oben S. 583.), aber nirgend schöner als bey Dudley in Worcestershire und zwar theils noch mit der natürlichen krebsartigen Schale gefunden werden. (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 50. –)

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/746>, abgerufen am 30.12.2024.