Als eine besondere Abart verdient die Berg- butter, Steinbutter (Russ. Kamenoemaslo) genannt zu werden, die gelb; durchscheinend; machsglänzend; blätterig; fettig anzüfuhlen ist und sich besonders häufig in Sibirien, auf dem Altai, Ural etc. findet.
Gelblicht weiß; schimmernd; meist faseriger Bruch; theils als mehliger Beschlag; theils haarförmig (als mancher so genannte Feder- alaun); theils stalactitisch etc. Fundort z. B. ebenfalls im Rammelsberge.
Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend, theils schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder wollicht; theils stalactitisch. Gewicht = 1920. Geschmack bitterlich und kältend. Im Feuer schmilzt er und auf glühenden Kohlen verpufft er; mehrentheils ist er mit Kalkerde gemischt (als so genannte Salpetererde). Fundort vorzüglichst in Ludamar, (im Innern von Africa), im Hindu- stan, auch in Ungarn, Axulien etc., und bey Homberg im Würzburgischen. Hauptgebrauch bekanntlich zu Schießpulver, zu Scheidenwasser etc.
Meist grünlich grau; durchscheinend; wachs- glänzend; krumm blätteriger Bruch; crystallirt in sechssenigen platten Säulen mit schräg zuge- schärften Enden. Geschmack anfangs süslich, hintennach brennend; schmilzt leicht im Feuer. Fundort an einigen alpinischen Seen in den Schneegebirgen von Tibet und Nepal. Gebrauch besonders zum Löthen etc.
2. Sassolin, natürliches Sedativsalz.
In gelblich weißen fast silberglänzenden schup- pigen oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt
*)
mit Vitriolwasser durchzogen worden, und woraus dann (z. B. in Goslar) der mehreste Vitriol ge- sotten wird.Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das alumen der Alten sey, zeigt Hr. Hof. Beckmann in den Beyträgen zur Geschichte der Erfindungen, II. Th. S. 92.
*).
Als eine besondere Abart verdient die Berg- butter, Steinbutter (Russ. Kamenoemaslo) genannt zu werden, die gelb; durchscheinend; machsglänzend; blätterig; fettig anzüfuhlen ist und sich besonders häufig in Sibirien, auf dem Altai, Ural ꝛc. findet.
Gelblicht weiß; schimmernd; meist faseriger Bruch; theils als mehliger Beschlag; theils haarförmig (als mancher so genannte Feder- alaun); theils stalactitisch ꝛc. Fundort z. B. ebenfalls im Rammelsberge.
Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend, theils schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder wollicht; theils stalactitisch. Gewicht = 1920. Geschmack bitterlich und kältend. Im Feuer schmilzt er und auf glühenden Kohlen verpufft er; mehrentheils ist er mit Kalkerde gemischt (als so genannte Salpetererde). Fundort vorzüglichst in Ludamar, (im Innern von Africa), im Hindu- stan, auch in Ungarn, Axulien ꝛc., und bey Homberg im Würzburgischen. Hauptgebrauch bekanntlich zu Schießpulver, zu Scheidenwasser ꝛc.
Meist grünlich grau; durchscheinend; wachs- glänzend; krumm blätteriger Bruch; crystallirt in sechssenigen platten Säulen mit schräg zuge- schärften Enden. Geschmack anfangs süslich, hintennach brennend; schmilzt leicht im Feuer. Fundort an einigen alpinischen Seen in den Schneegebirgen von Tibet und Nepal. Gebrauch besonders zum Löthen ꝛc.
2. Sassolin, natürliches Sedativsalz.
In gelblich weißen fast silberglänzenden schup- pigen oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt
*)
mit Vitriolwasser durchzogen worden, und woraus dann (z. B. in Goslar) der mehreste Vitriol ge- sotten wird.Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das alumen der Alten sey, zeigt Hr. Hof. Beckmann in den Beyträgen zur Geschichte der Erfindungen, II. Th. S. 92.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000029"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><pbfacs="#f0662"xml:id="pb642_0001"n="642"/>
mit Vitriolwasser durchzogen worden, und woraus<lb/>
dann (z. B. in Goslar) der mehreste Vitriol ge-<lb/>
sotten wird.</p><p>Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das<lb/><hirendition="#aq">alumen</hi> der Alten sey, zeigt Hr. Hof. Beckmann<lb/>
in den Beyträgen zur Geschichte der Erfindungen,<lb/>
II. Th. S. 92.</p></note>.</p><prendition="#l1em">Als eine besondere Abart verdient die Berg-<lb/>
butter, Steinbutter (Russ. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Kamenoemaslo</hi></hi>)<lb/>
genannt zu werden, die gelb; durchscheinend;<lb/>
machsglänzend; blätterig; fettig anzüfuhlen ist<lb/>
und sich besonders häufig in Sibirien, auf dem<lb/>
Altai, Ural ꝛc. findet.</p><prendition="#indent-2">3) Zinkvitriol, weißer Vitriol, schwefel-<lb/>
saurer Zink. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Zinc sulfaté (couperose<lb/>
blanche</hi></hi>.)</p><prendition="#l1em">Gelblicht weiß; schimmernd; meist faseriger<lb/>
Bruch; theils als mehliger Beschlag; theils<lb/>
haarförmig (als mancher so genannte Feder-<lb/>
alaun); theils stalactitisch ꝛc. Fundort z. B.<lb/>
ebenfalls im Rammelsberge.</p><prendition="#indent-2">4) Kobaltvitriol, schwefelsaurer Kobalt.<lb/><hirendition="#i"><hirendition="#aq">cobalt sulfaté</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Blaß rosenroth; glasglänzend; durchscheinend;<lb/>
stalactitisch. Fundort bey Herrengrund in Ungarn.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">III. <hirendition="#g">Salpetersaures Geschlecht</hi>.</head><lb/><prendition="#indent-1">1. Natürlicher Salpeter, salpetersaure Pott-<lb/>
asche. <hirendition="#aq">Nitrum prismaticum</hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">potasse ni-<lb/>
tratée</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend,<lb/>
theils schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder<lb/>
wollicht; theils stalactitisch. Gewicht = 1920.<lb/>
Geschmack bitterlich und kältend. Im Feuer<lb/>
schmilzt er und auf glühenden Kohlen verpufft er;<lb/>
mehrentheils ist er mit Kalkerde gemischt (als<lb/>
so genannte Salpetererde). Fundort vorzüglichst<lb/>
in Ludamar, (im Innern von Africa), im Hindu-<lb/>
stan, auch in Ungarn, Axulien ꝛc., und bey<lb/>
Homberg im Würzburgischen. Hauptgebrauch<lb/>
bekanntlich zu Schießpulver, zu Scheidenwasser ꝛc.</p><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div><divn="3"><headrendition="#c">IV. <hirendition="#g">Boraxsaures Geschlecht</hi>.</head><lb/><prendition="#indent-1">1. Tinkal, roher Borax, boraxsaure Soda.<lb/>
Swaga der Tibbetaner. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Soude boratée</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Meist grünlich grau; durchscheinend; wachs-<lb/>
glänzend; krumm blätteriger Bruch; crystallirt<lb/>
in sechssenigen platten Säulen mit schräg zuge-<lb/>
schärften Enden. Geschmack anfangs süslich,<lb/>
hintennach brennend; schmilzt leicht im Feuer.<lb/>
Fundort an einigen alpinischen Seen in den<lb/>
Schneegebirgen von Tibet und Nepal. Gebrauch<lb/>
besonders zum Löthen ꝛc.</p><prendition="#indent-1">2. Sassolin, natürliches Sedativsalz.</p><prendition="#l1em">In gelblich weißen fast silberglänzenden schup-<lb/>
pigen oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[642/0662]
*).
Als eine besondere Abart verdient die Berg-
butter, Steinbutter (Russ. Kamenoemaslo)
genannt zu werden, die gelb; durchscheinend;
machsglänzend; blätterig; fettig anzüfuhlen ist
und sich besonders häufig in Sibirien, auf dem
Altai, Ural ꝛc. findet.
3) Zinkvitriol, weißer Vitriol, schwefel-
saurer Zink. Zinc sulfaté (couperose
blanche.)
Gelblicht weiß; schimmernd; meist faseriger
Bruch; theils als mehliger Beschlag; theils
haarförmig (als mancher so genannte Feder-
alaun); theils stalactitisch ꝛc. Fundort z. B.
ebenfalls im Rammelsberge.
4) Kobaltvitriol, schwefelsaurer Kobalt.
cobalt sulfaté.
Blaß rosenroth; glasglänzend; durchscheinend;
stalactitisch. Fundort bey Herrengrund in Ungarn.
III. Salpetersaures Geschlecht.
1. Natürlicher Salpeter, salpetersaure Pott-
asche. Nitrum prismaticum. potasse ni-
tratée.
Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend,
theils schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder
wollicht; theils stalactitisch. Gewicht = 1920.
Geschmack bitterlich und kältend. Im Feuer
schmilzt er und auf glühenden Kohlen verpufft er;
mehrentheils ist er mit Kalkerde gemischt (als
so genannte Salpetererde). Fundort vorzüglichst
in Ludamar, (im Innern von Africa), im Hindu-
stan, auch in Ungarn, Axulien ꝛc., und bey
Homberg im Würzburgischen. Hauptgebrauch
bekanntlich zu Schießpulver, zu Scheidenwasser ꝛc.
IV. Boraxsaures Geschlecht.
1. Tinkal, roher Borax, boraxsaure Soda.
Swaga der Tibbetaner. Soude boratée.
Meist grünlich grau; durchscheinend; wachs-
glänzend; krumm blätteriger Bruch; crystallirt
in sechssenigen platten Säulen mit schräg zuge-
schärften Enden. Geschmack anfangs süslich,
hintennach brennend; schmilzt leicht im Feuer.
Fundort an einigen alpinischen Seen in den
Schneegebirgen von Tibet und Nepal. Gebrauch
besonders zum Löthen ꝛc.
2. Sassolin, natürliches Sedativsalz.
In gelblich weißen fast silberglänzenden schup-
pigen oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt
*) mit Vitriolwasser durchzogen worden, und woraus
dann (z. B. in Goslar) der mehreste Vitriol ge-
sotten wird.
Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das
alumen der Alten sey, zeigt Hr. Hof. Beckmann
in den Beyträgen zur Geschichte der Erfindungen,
II. Th. S. 92.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/662>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.