thierische Schöpfung erhoben werde, beweiset die unbeschränkte Herrschaft, womit er über alle Triebe und über die Lebensart, Haushaltung etc. mit einem Worte, über das ganze Naturell dieser seiner Mitgeschöpfe nach Willkür dispo- niren, die furchtbarsten Thiere zähmen, ihre heftigsten Triebe dämpfen, sie zu den kunst- reichsten Handlungen abrichten kann u. s. w.
Anm. Um sich überhaupt zu überzeugen, wie sehr der cultivirte Mensch Herr der übrigen Schöpfung auf dieser Erde ist, braucht man sich bloß an die Umschaffung zu erinnern, die er seit Ent- deckung der neuen Welt mit ihr und der alten wechselseitig vorgenommen hat! Was für Ge- wächse und Thiere er aus dieser in jene überge- pflanzt hat, wie z. B. Reis, Caffee etc., Pferde, Rindvieh etc. und was er v. v. von dorther nun wieder in seinem Welttheil einheimisch ge- macht, wie z. B. Cartoffeln, Tabak, wälsche Hüner u. s. w.
§. 39.
Am auffallendsten erweist sich die allein auf den Vorzug der Vernunft beruhende Herrschaft des Menschen über die übrige thierische Schöpfung durch die so genannten Hausthiere; worunter man in engerer Bedeutung diejenigen warm- blütigen Thiere versteht, so der Mensch zu Befriedigung wichtiger Bedürfnisse und über- haupt zu beträchtlicher Benutzung absichtlich ih- rer Freyheit entzogen und sich unterjocht hat.
Im weitern Sinne kann man aber auch die Bienen und Seidenwürmer, so wie die Co- schenill-Insecten dahin rechnen.
thierische Schöpfung erhoben werde, beweiset die unbeschränkte Herrschaft, womit er über alle Triebe und über die Lebensart, Haushaltung ꝛc. mit einem Worte, über das ganze Naturell dieser seiner Mitgeschöpfe nach Willkür dispo- niren, die furchtbarsten Thiere zähmen, ihre heftigsten Triebe dämpfen, sie zu den kunst- reichsten Handlungen abrichten kann u. s. w.
Anm. Um sich überhaupt zu überzeugen, wie sehr der cultivirte Mensch Herr der übrigen Schöpfung auf dieser Erde ist, braucht man sich bloß an die Umschaffung zu erinnern, die er seit Ent- deckung der neuen Welt mit ihr und der alten wechselseitig vorgenommen hat! Was für Ge- wächse und Thiere er aus dieser in jene überge- pflanzt hat, wie z. B. Reis, Caffee ꝛc., Pferde, Rindvieh ꝛc. und was er v. v. von dorther nun wieder in seinem Welttheil einheimisch ge- macht, wie z. B. Cartoffeln, Tabak, wälsche Hüner u. s. w.
§. 39.
Am auffallendsten erweist sich die allein auf den Vorzug der Vernunft beruhende Herrschaft des Menschen über die übrige thierische Schöpfung durch die so genannten Hausthiere; worunter man in engerer Bedeutung diejenigen warm- blütigen Thiere versteht, so der Mensch zu Befriedigung wichtiger Bedürfnisse und über- haupt zu beträchtlicher Benutzung absichtlich ih- rer Freyheit entzogen und sich unterjocht hat.
Im weitern Sinne kann man aber auch die Bienen und Seidenwürmer, so wie die Co- schenill-Insecten dahin rechnen.
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[45/0065]
thierische Schöpfung erhoben werde, beweiset
die unbeschränkte Herrschaft, womit er über alle
Triebe und über die Lebensart, Haushaltung ꝛc.
mit einem Worte, über das ganze Naturell
dieser seiner Mitgeschöpfe nach Willkür dispo-
niren, die furchtbarsten Thiere zähmen, ihre
heftigsten Triebe dämpfen, sie zu den kunst-
reichsten Handlungen abrichten kann u. s. w.
Anm. Um sich überhaupt zu überzeugen, wie sehr der
cultivirte Mensch Herr der übrigen Schöpfung
auf dieser Erde ist, braucht man sich bloß an
die Umschaffung zu erinnern, die er seit Ent-
deckung der neuen Welt mit ihr und der alten
wechselseitig vorgenommen hat! Was für Ge-
wächse und Thiere er aus dieser in jene überge-
pflanzt hat, wie z. B. Reis, Caffee ꝛc., Pferde,
Rindvieh ꝛc. und was er v. v. von dorther nun
wieder in seinem Welttheil einheimisch ge-
macht, wie z. B. Cartoffeln, Tabak, wälsche
Hüner u. s. w.
§. 39.
Am auffallendsten erweist sich die allein auf
den Vorzug der Vernunft beruhende Herrschaft
des Menschen über die übrige thierische Schöpfung
durch die so genannten Hausthiere; worunter
man in engerer Bedeutung diejenigen warm-
blütigen Thiere versteht, so der Mensch zu
Befriedigung wichtiger Bedürfnisse und über-
haupt zu beträchtlicher Benutzung absichtlich ih-
rer Freyheit entzogen und sich unterjocht hat.
Im weitern Sinne kann man aber auch die
Bienen und Seidenwürmer, so wie die Co-
schenill-Insecten dahin rechnen.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/65>, abgerufen am 21.11.2024.
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