gewisser Gewächse sehr lebhaft, wenn sie be- rührt werden; wie z. B. die Blätter und Zweige des Fühlkrauts (mimosapudica), oder der auerrhoacarambola, oder die vordern Blatt- ansätze der Venus-Fliegenfalle (dionaea muscipula), welche, wenn sich auch nur eine Mücke darauf setzt, augenblicklich zusammen- klappen und das Insect zerdrücken.
§. 177.
Besonders merkwürdig ist aber die theils ausnehmend lebhafte Bewegung, die zur Be- fruchtungszeit an den Geschlechtstheilen in vie- len Zwitterblüthen bemerkt wird; da z. B. die Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht- knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewe- gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von der Thätigkeit der Lebenskräfte in den Ge- wächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiologischer Prüfung aufs deut- lichste von dem ausschließlichen Eigenthume der
gewisser Gewächse sehr lebhaft, wenn sie be- rührt werden; wie z. B. die Blätter und Zweige des Fühlkrauts (mimosapudica), oder der auerrhoacarambola, oder die vordern Blatt- ansätze der Venus-Fliegenfalle (dionaea muscipula), welche, wenn sich auch nur eine Mücke darauf setzt, augenblicklich zusammen- klappen und das Insect zerdrücken.
§. 177.
Besonders merkwürdig ist aber die theils ausnehmend lebhafte Bewegung, die zur Be- fruchtungszeit an den Geschlechtstheilen in vie- len Zwitterblüthen bemerkt wird; da z. B. die Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht- knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewe- gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von der Thätigkeit der Lebenskräfte in den Ge- wächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiologischer Prüfung aufs deut- lichste von dem ausschließlichen Eigenthume der
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gewisser Gewächse sehr lebhaft, wenn sie be-
rührt werden; wie z. B. die Blätter und Zweige
des Fühlkrauts (mimosa pudica), oder der
auerrhoa carambola, oder die vordern Blatt-
ansätze der Venus-Fliegenfalle (dionaea
muscipula), welche, wenn sich auch nur eine
Mücke darauf setzt, augenblicklich zusammen-
klappen und das Insect zerdrücken.
§. 177.
Besonders merkwürdig ist aber die theils
ausnehmend lebhafte Bewegung, die zur Be-
fruchtungszeit an den Geschlechtstheilen in vie-
len Zwitterblüthen bemerkt wird; da z. B. die
Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie
auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht-
knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn
sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um
den Honigsaft aus dem Boden derselben zu
ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen
Staubbeutel gegen die weibliche Narbe treiben,
und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewe-
gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von
der Thätigkeit der Lebenskräfte in den Ge-
wächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch
bey genauer physiologischer Prüfung aufs deut-
lichste von dem ausschließlichen Eigenthume der
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/517>, abgerufen am 21.12.2024.
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