Eine sonderbare Art von Wurmröhren, deren Mündung dem Ende einer Gießkanne ähnelt, und die am Rande wie mit einem Kranze von kurzen Röhrchen eingefaßt ist. Das hintere Ende ist fast immer abgebrochen.
Das gefährliche Thier ist längst in beyden Indien bekannt gewesen. Es wird ungefähr Fußlang. Wohnt in Eichen- Ellern- Tannen- u. a. Holz, worin es sich fingersdicke Gänge bohrt, die es mit einer zarten Kalkschale aus- kleidet. Hat, zumahl 1730, für Holland groß Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt, zumahl im Westkappler Damm, zuweilen große Verwüstungen an.
Eine sonderbare Art von Wurmröhren, deren Mündung dem Ende einer Gießkanne ähnelt, und die am Rande wie mit einem Kranze von kurzen Röhrchen eingefaßt ist. Das hintere Ende ist fast immer abgebrochen.
Das gefährliche Thier ist längst in beyden Indien bekannt gewesen. Es wird ungefähr Fußlang. Wohnt in Eichen- Ellern- Tannen- u. a. Holz, worin es sich fingersdicke Gänge bohrt, die es mit einer zarten Kalkschale aus- kleidet. Hat, zumahl 1730, für Holland groß Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt, zumahl im Westkappler Damm, zuweilen große Verwüstungen an.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000029"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0485"xml:id="pb465_0001"n="465"/><prendition="#l1em">Eine sonderbare Art von Wurmröhren, deren<lb/>
Mündung dem Ende einer Gießkanne ähnelt,<lb/>
und die am Rande wie mit einem Kranze von<lb/>
kurzen Röhrchen eingefaßt ist. Das hintere Ende<lb/>
ist fast immer abgebrochen.</p><prendition="#indent-2">4. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Gigantea.</hi></hi><hirendition="#aq">Testa subflexuosa lente atte-<lb/>
nuata violacea, intus laeui lutea; apertura<lb/>
alba vndulatim striata dente conico munita.</hi></p><prendition="#l2em"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Abbild. n. h. Gegenst. tab.</hi></hi> 9.</p><prendition="#l1em">In Westindien. Das Thier selbst ähnelt den<lb/>
Steinbohrern. Bewohnt ausgehöhlte Gänge in<lb/>
großen Madreporen.</p><prendition="#indent-1">63. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Teredo</hi></hi></hi>. Darmröhre. <hirendition="#aq">Testa teres,<lb/>
flexuosa, lignum penetrans.</hi></p><prendition="#indent-2">1. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Naualis.</hi></hi> der Schiffwurm, Pfahlwurm,<lb/>
Bohrwurm. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">le taret.</hi></hi>) <hirendition="#aq">T. corpore<lb/>
tereti elongato, ore attenuato, extremitate<lb/>
postica</hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">pholadiformi</hi></hi>, <hirendition="#aq">quadriualui.</hi></p><prendition="#l2em"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Gottfr. Sellii</hi></hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">hist. nat. teredinis.</hi></hi> 1733.<lb/>
4. <hirendition="#aq">tab.</hi> 1.</p><prendition="#l1em">Das gefährliche Thier ist längst in beyden<lb/>
Indien bekannt gewesen. Es wird ungefähr<lb/>
Fußlang. Wohnt in Eichen- Ellern- Tannen-<lb/>
u. a. Holz, worin es sich fingersdicke Gänge<lb/>
bohrt, die es mit einer zarten Kalkschale aus-<lb/>
kleidet. Hat, zumahl 1730, für Holland groß<lb/>
Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland<lb/>
und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt<lb/>
der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet<lb/>
auch noch jetzt, zumahl im Westkappler Damm,<lb/>
zuweilen große Verwüstungen an.</p></div></div><divn="3"></div></div></div></body></text></TEI>
[465/0485]
Eine sonderbare Art von Wurmröhren, deren
Mündung dem Ende einer Gießkanne ähnelt,
und die am Rande wie mit einem Kranze von
kurzen Röhrchen eingefaßt ist. Das hintere Ende
ist fast immer abgebrochen.
4. Gigantea. Testa subflexuosa lente atte-
nuata violacea, intus laeui lutea; apertura
alba vndulatim striata dente conico munita.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9.
In Westindien. Das Thier selbst ähnelt den
Steinbohrern. Bewohnt ausgehöhlte Gänge in
großen Madreporen.
63. Teredo. Darmröhre. Testa teres,
flexuosa, lignum penetrans.
1. Naualis. der Schiffwurm, Pfahlwurm,
Bohrwurm. (Fr. le taret.) T. corpore
tereti elongato, ore attenuato, extremitate
postica pholadiformi, quadriualui.
Gottfr. Sellii hist. nat. teredinis. 1733.
4. tab. 1.
Das gefährliche Thier ist längst in beyden
Indien bekannt gewesen. Es wird ungefähr
Fußlang. Wohnt in Eichen- Ellern- Tannen-
u. a. Holz, worin es sich fingersdicke Gänge
bohrt, die es mit einer zarten Kalkschale aus-
kleidet. Hat, zumahl 1730, für Holland groß
Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland
und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt
der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet
auch noch jetzt, zumahl im Westkappler Damm,
zuweilen große Verwüstungen an.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/485>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.