gehörig; und selbst die Federspulen stehen mit dem obengedachten lockern Zellgewebe in Ver- bindung, und können gleichfalls mit Luft gefüllt oder ausgeleert werden.
§. 60.
Durch diese merkwürdigen Einrichtungen werden die Vögel zum Flug geschickt, bey welchem die Geschwindigkeit so wohl als die lang anhaltende Dauer gleich merkwürdig sind. Nur wenige Vögel, wie der Straus, der Ca- suar, die Pinguine und andere aues impennes (§. 58) können gar nicht fliegen.
§. 61.
Der Aufenthalt der Vögel ist beynahe eben so verschieden als der Säugethiere ihrer. Die mehresten leben auf Bäumen, andere auf dem Wasser, sehr wenige bloß auf der Erde: aber kein einziger Vogel (so wie der Maulwurf in der vorigen, und andere Geschöpfe in den beyden letztern Thier-Classen) bloß unter der Erde. Die Bildung der Füße ist auch bey den Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem verschiedenen Aufenthalt angemessen. Die meh- resten haben freye, unverbundne Zehen (aues fissipedes) und zwar gewöhnlich ihrer viere, wovon dreye nach vorn, und der vierte gleichsam als Daumen nach hinten gekehrt ist (pedes ambulatorii). Oder aber es sind nur zwey
gehörig; und selbst die Federspulen stehen mit dem obengedachten lockern Zellgewebe in Ver- bindung, und können gleichfalls mit Luft gefüllt oder ausgeleert werden.
§. 60.
Durch diese merkwürdigen Einrichtungen werden die Vögel zum Flug geschickt, bey welchem die Geschwindigkeit so wohl als die lang anhaltende Dauer gleich merkwürdig sind. Nur wenige Vögel, wie der Straus, der Ca- suar, die Pinguine und andere aues impennes (§. 58) können gar nicht fliegen.
§. 61.
Der Aufenthalt der Vögel ist beynahe eben so verschieden als der Säugethiere ihrer. Die mehresten leben auf Bäumen, andere auf dem Wasser, sehr wenige bloß auf der Erde: aber kein einziger Vogel (so wie der Maulwurf in der vorigen, und andere Geschöpfe in den beyden letztern Thier-Classen) bloß unter der Erde. Die Bildung der Füße ist auch bey den Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem verschiedenen Aufenthalt angemessen. Die meh- resten haben freye, unverbundne Zehen (aues fissipedes) und zwar gewöhnlich ihrer viere, wovon dreye nach vorn, und der vierte gleichsam als Daumen nach hinten gekehrt ist (pedes ambulatorii). Oder aber es sind nur zwey
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000029"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0157"xml:id="pb137_0001"n="137"/>
gehörig; und selbst die Federspulen stehen mit<lb/>
dem obengedachten lockern Zellgewebe in Ver-<lb/>
bindung, und können gleichfalls mit Luft gefüllt<lb/>
oder ausgeleert werden.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 60.</head><lb/><p>Durch diese merkwürdigen Einrichtungen<lb/>
werden die Vögel zum Flug geschickt, bey<lb/>
welchem die Geschwindigkeit so wohl als die<lb/>
lang anhaltende Dauer gleich merkwürdig sind.<lb/>
Nur wenige Vögel, wie der Straus, der Ca-<lb/>
suar, die Pinguine und andere <hirendition="#aq">aues impennes</hi><lb/>
(§. 58) können gar nicht fliegen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 61.</head><lb/><p>Der Aufenthalt der Vögel ist beynahe<lb/>
eben so verschieden als der Säugethiere ihrer.<lb/>
Die mehresten leben auf Bäumen, andere auf<lb/>
dem Wasser, sehr wenige bloß auf der Erde:<lb/>
aber kein einziger Vogel (so wie der Maulwurf<lb/>
in der vorigen, und andere Geschöpfe in den<lb/>
beyden letztern Thier-Classen) bloß unter der<lb/>
Erde. Die Bildung der Füße ist auch bey den<lb/>
Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem<lb/>
verschiedenen Aufenthalt angemessen. Die meh-<lb/>
resten haben freye, unverbundne Zehen (<hirendition="#aq">aues<lb/>
fissipedes</hi>) und zwar gewöhnlich ihrer viere,<lb/>
wovon dreye nach vorn, und der vierte gleichsam<lb/>
als Daumen nach hinten gekehrt ist (<hirendition="#aq">pedes<lb/>
ambulatorii</hi>). Oder aber es sind nur zwey<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[137/0157]
gehörig; und selbst die Federspulen stehen mit
dem obengedachten lockern Zellgewebe in Ver-
bindung, und können gleichfalls mit Luft gefüllt
oder ausgeleert werden.
§. 60.
Durch diese merkwürdigen Einrichtungen
werden die Vögel zum Flug geschickt, bey
welchem die Geschwindigkeit so wohl als die
lang anhaltende Dauer gleich merkwürdig sind.
Nur wenige Vögel, wie der Straus, der Ca-
suar, die Pinguine und andere aues impennes
(§. 58) können gar nicht fliegen.
§. 61.
Der Aufenthalt der Vögel ist beynahe
eben so verschieden als der Säugethiere ihrer.
Die mehresten leben auf Bäumen, andere auf
dem Wasser, sehr wenige bloß auf der Erde:
aber kein einziger Vogel (so wie der Maulwurf
in der vorigen, und andere Geschöpfe in den
beyden letztern Thier-Classen) bloß unter der
Erde. Die Bildung der Füße ist auch bey den
Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem
verschiedenen Aufenthalt angemessen. Die meh-
resten haben freye, unverbundne Zehen (aues
fissipedes) und zwar gewöhnlich ihrer viere,
wovon dreye nach vorn, und der vierte gleichsam
als Daumen nach hinten gekehrt ist (pedes
ambulatorii). Oder aber es sind nur zwey
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/157>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.