Um so einleuchtender wird daher das drin- gende Bedürfnis zur gründlichen Kenntniß der Mineralien die genaue Bestimmung ihrer äuße- ren Kennzeichen, mit der Untersuchung ihrer Bestandtheile durch die chemische Analyse zu verbinden.
§. 238.
Die wichtigsten äußeren Kennzeichen*) sind: Farbe, Grad der Durchsichtigkeit und des Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs und des Strichs, den manche geben, wenn sie gekratzt oder geschabt werden, Gefüge, Härte, Schwere**) u. s. w. Zumahl aber bey denen, wo sie Statt hat, die Crystallisation***)
*)
Abr. Gottl. Werner von den äußerlichen Kenn- zeichen der Fossilien. Leipz 1774. 8.
**)Pesanteur specifique des corps. - parM. Brisson. Par. 1787. 4. Deutsch durch H. Blumhof. Leipz. 1796. 8.
Anm. Die specifischen Gewichte, die ich in der Folge anführe, sind nach Tausendtheilen angegeben, das Gewicht des Wassers zu 1000 in einer Temperatur von ungefähr 64° Fahrenh. angenommen. - Wo ein L. dabey steht, bedeutet es Hrn. Hofrath Lichtenbergs Wägung, der die Gefälligkeit gehabt hat, verschiedene besonders merkwürdige Steinarten, deren specifisches Gewicht entweder noch unbekannt, oder von verschiednen Schriftstellern gar zu auf- fallend verschieden angegeben war, in ausgesuchten vollkommen reinen Stücken aus meiner Samm- lung, auf mein Ersuchen zu wiegen.
***)Crystallographie parM. de Rome de l'Isle, 2 de Edit. Par. 1783. IV Bände. 8.
§. 237.
Um so einleuchtender wird daher das drin- gende Bedürfnis zur gründlichen Kenntniß der Mineralien die genaue Bestimmung ihrer äuße- ren Kennzeichen, mit der Untersuchung ihrer Bestandtheile durch die chemische Analyse zu verbinden.
§. 238.
Die wichtigsten äußeren Kennzeichen*) sind: Farbe, Grad der Durchsichtigkeit und des Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs und des Strichs, den manche geben, wenn sie gekratzt oder geschabt werden, Gefüge, Härte, Schwere**) u. s. w. Zumahl aber bey denen, wo sie Statt hat, die Crystallisation***)
*)
Abr. Gottl. Werner von den äußerlichen Kenn- zeichen der Fossilien. Leipz 1774. 8.
**)Pesanteur specifique des corps. – parM. Brisson. Par. 1787. 4. Deutsch durch H. Blumhof. Leipz. 1796. 8.
Anm. Die specifischen Gewichte, die ich in der Folge anführe, sind nach Tausendtheilen angegeben, das Gewicht des Wassers zu 1000 in einer Temperatur von ungefähr 64° Fahrenh. angenommen. – Wo ein L. dabey steht, bedeutet es Hrn. Hofrath Lichtenbergs Wägung, der die Gefälligkeit gehabt hat, verschiedene besonders merkwürdige Steinarten, deren specifisches Gewicht entweder noch unbekannt, oder von verschiednen Schriftstellern gar zu auf- fallend verschieden angegeben war, in ausgesuchten vollkommen reinen Stücken aus meiner Samm- lung, auf mein Ersuchen zu wiegen.
***)Crystallographie parM. de Romé de l'Isle, 2 de Edit. Par. 1783. IV Bände. 8.
<TEI><textxml:id="blume000027"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0544"xml:id="pb520_0001"n="520"/><headrendition="#c">§. 237.</head><lb/><p>Um so einleuchtender wird daher das drin-<lb/>
gende Bedürfnis zur gründlichen Kenntniß der<lb/>
Mineralien die genaue Bestimmung ihrer äuße-<lb/>
ren Kennzeichen, mit der Untersuchung ihrer<lb/>
Bestandtheile durch die chemische Analyse zu<lb/>
verbinden.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 238.</head><lb/><p>Die wichtigsten äußeren Kennzeichen<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Abr. Gottl. Werner von den äußerlichen Kenn-<lb/>
zeichen der Fossilien. Leipz 1774. 8.</p></note> sind:<lb/>
Farbe, Grad der Durchsichtigkeit und des<lb/>
Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs und des<lb/>
Strichs, den manche geben, wenn sie gekratzt oder<lb/>
geschabt werden, Gefüge, Härte, Schwere<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Pesanteur specifique des corps</hi></hi>. –<hirendition="#i"><hirendition="#aq">par</hi></hi><hirendition="#aq">M. <hirendition="#k">Brisson</hi></hi>.<lb/><hirendition="#aq">Par</hi>. 1787. 4. Deutsch durch H. Blumhof. Leipz.<lb/>
1796. 8.</p><prendition="#indent-1">Anm. Die specifischen Gewichte, die ich in der Folge<lb/>
anführe, sind nach Tausendtheilen angegeben, das<lb/>
Gewicht des Wassers zu 1000 in einer Temperatur<lb/>
von ungefähr 64° Fahrenh. angenommen. – Wo<lb/>
ein L. dabey steht, bedeutet es Hrn. Hofrath<lb/>
Lichtenbergs Wägung, der die Gefälligkeit gehabt<lb/>
hat, verschiedene besonders merkwürdige Steinarten,<lb/>
deren specifisches Gewicht entweder noch unbekannt,<lb/>
oder von verschiednen Schriftstellern gar zu auf-<lb/>
fallend verschieden angegeben war, in ausgesuchten<lb/>
vollkommen reinen Stücken aus meiner Samm-<lb/>
lung, auf mein Ersuchen zu wiegen.</p></note><lb/>
u. s. w. Zumahl aber bey denen, wo sie Statt<lb/>
hat, die Crystallisation<noteanchored="true"place="foot"n="***)"><p><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Crystallographie par</hi></hi><hirendition="#aq">M. <hirendition="#k">de Romé de l'Isle</hi>, 2 de Edit.<lb/>
Par</hi>. 1783. IV Bände. 8.</p></note></p></div></div></body></text></TEI>
[520/0544]
§. 237.
Um so einleuchtender wird daher das drin-
gende Bedürfnis zur gründlichen Kenntniß der
Mineralien die genaue Bestimmung ihrer äuße-
ren Kennzeichen, mit der Untersuchung ihrer
Bestandtheile durch die chemische Analyse zu
verbinden.
§. 238.
Die wichtigsten äußeren Kennzeichen *) sind:
Farbe, Grad der Durchsichtigkeit und des
Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs und des
Strichs, den manche geben, wenn sie gekratzt oder
geschabt werden, Gefüge, Härte, Schwere **)
u. s. w. Zumahl aber bey denen, wo sie Statt
hat, die Crystallisation ***)
*) Abr. Gottl. Werner von den äußerlichen Kenn-
zeichen der Fossilien. Leipz 1774. 8.
**) Pesanteur specifique des corps. – par M. Brisson.
Par. 1787. 4. Deutsch durch H. Blumhof. Leipz.
1796. 8.
Anm. Die specifischen Gewichte, die ich in der Folge
anführe, sind nach Tausendtheilen angegeben, das
Gewicht des Wassers zu 1000 in einer Temperatur
von ungefähr 64° Fahrenh. angenommen. – Wo
ein L. dabey steht, bedeutet es Hrn. Hofrath
Lichtenbergs Wägung, der die Gefälligkeit gehabt
hat, verschiedene besonders merkwürdige Steinarten,
deren specifisches Gewicht entweder noch unbekannt,
oder von verschiednen Schriftstellern gar zu auf-
fallend verschieden angegeben war, in ausgesuchten
vollkommen reinen Stücken aus meiner Samm-
lung, auf mein Ersuchen zu wiegen.
***) Crystallographie par M. de Romé de l'Isle, 2 de Edit.
Par. 1783. IV Bände. 8.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer
Universitäts- und Landesbibliothek Jena.
Anmerkungen zur Transkription:
Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.
In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Bogensignaturen und Kustoden
Kolumnentitel
Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q
ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn
jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens
nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen.
Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut
type mit dem Wert preline gekennzeichnet.
Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche
Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten
Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die
Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt
hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/544>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.