(germen), dem Griffel (stylus), und der Narbe (stigma). Der Fruchtknoten sitzt ent- weder mit den übrigen Theilen innerhalb der Blu- menblätter (germen superum), oder wie bey der Rose, bey den Aepfeln etc. unten außerhalb derselben (germen inferum): und enthält im- mer die Samenkörner der Pflanze, daher man diesen Behälter gewissermaßen mit dem Eyer- stock der Thiere vergleichen kann. Der hohle Griffel sitzt auf diesem Samenbehälter, und bis Narbe endlich zu oberst auf dem Griffel, so daß sie durch den Griffel mit dem Fruchtknoten ver- bunden ist, und alle drey eine gemeinschaftliche Höhlung ausmachen.
§. 191.
Um diese weiblichen Theile sitzen nun die männlichen oder die Staubfäden (stamina) herum: und bestehen aus dem Faden (filamen- tum), und dem darauf ruhenden Staubbeutel (anthera). Dieser letztere ist mit einem meh- ligen Staub überzogen, der aber (wie man unter einer starken Vergrößerung sieht) eigentlich aus zarten Bläschen bestehe, die bey vielen Pflanzen eine überaus sonderbare Bildung haben, und ein unendlich feineres, duftiges Pulver ent- halten, welches seiner Bestimmung nach mit dem männlichen Samen der Thiere verglichen zu werden pflegt.
(germen), dem Griffel (stylus), und der Narbe (stigma). Der Fruchtknoten sitzt ent- weder mit den übrigen Theilen innerhalb der Blu- menblätter (germen superum), oder wie bey der Rose, bey den Aepfeln ꝛc. unten außerhalb derselben (germen inferum): und enthält im- mer die Samenkörner der Pflanze, daher man diesen Behälter gewissermaßen mit dem Eyer- stock der Thiere vergleichen kann. Der hohle Griffel sitzt auf diesem Samenbehälter, und bis Narbe endlich zu oberst auf dem Griffel, so daß sie durch den Griffel mit dem Fruchtknoten ver- bunden ist, und alle drey eine gemeinschaftliche Höhlung ausmachen.
§. 191.
Um diese weiblichen Theile sitzen nun die männlichen oder die Staubfäden (stamina) herum: und bestehen aus dem Faden (filamen- tum), und dem darauf ruhenden Staubbeutel (anthera). Dieser letztere ist mit einem meh- ligen Staub überzogen, der aber (wie man unter einer starken Vergrößerung sieht) eigentlich aus zarten Bläschen bestehe, die bey vielen Pflanzen eine überaus sonderbare Bildung haben, und ein unendlich feineres, duftiges Pulver ent- halten, welches seiner Bestimmung nach mit dem männlichen Samen der Thiere verglichen zu werden pflegt.
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(germen), dem Griffel (stylus), und der
Narbe (stigma). Der Fruchtknoten sitzt ent-
weder mit den übrigen Theilen innerhalb der Blu-
menblätter (germen superum), oder wie bey
der Rose, bey den Aepfeln ꝛc. unten außerhalb
derselben (germen inferum): und enthält im-
mer die Samenkörner der Pflanze, daher man
diesen Behälter gewissermaßen mit dem Eyer-
stock der Thiere vergleichen kann. Der hohle
Griffel sitzt auf diesem Samenbehälter, und bis
Narbe endlich zu oberst auf dem Griffel, so daß
sie durch den Griffel mit dem Fruchtknoten ver-
bunden ist, und alle drey eine gemeinschaftliche
Höhlung ausmachen.
§. 191.
Um diese weiblichen Theile sitzen nun die
männlichen oder die Staubfäden (stamina)
herum: und bestehen aus dem Faden (filamen-
tum), und dem darauf ruhenden Staubbeutel
(anthera). Dieser letztere ist mit einem meh-
ligen Staub überzogen, der aber (wie man
unter einer starken Vergrößerung sieht) eigentlich
aus zarten Bläschen bestehe, die bey vielen
Pflanzen eine überaus sonderbare Bildung haben,
und ein unendlich feineres, duftiges Pulver ent-
halten, welches seiner Bestimmung nach mit
dem männlichen Samen der Thiere verglichen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/516>, abgerufen am 21.12.2024.
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