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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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§. 93.

Die Amphibien sind, bis auf sehr wenige
Ausnahmen, Eyerlegende Thiere. Aber manche,
zumahl unter den Schlangen etc. geben die
Eyer nicht eher von sich, als bis das darin
befindliche Junge schon meist seine völlige Aus-
bildung erhalten hat. Die Pipa heckt ihre Junge
aus dem Rücken aus.

Anm. Ein Salamander, den ich wenigstens vom
Ende des Sommers an ganzer vier Monate lang
völlig isolirt in einem Glase gehalten, hat hierauf
um Neujahr herum ganz unerwartet binnen weni-
gen Tagen 34 Junge geheckt, so daß folglich hier
eine ehemahlige Befruchtung, auf eine noch weit
längere Zeit hinaus als bey den Hühnern, ihre
Wirksamkeit erhalten muß.

§. 94.

Die Frösche und Eidexen, die im Wasser jung
werden, kommen nicht gleich in ihrer vollkomm-
nen Gestalt, sondern als sogenannte Larven zur
Welt und müssen sich erst noch einer Art von
Metamorphose unterziehen, ehe sie die Ausbil-
dung und den völligen Gebrauch aller ihrer Glied-
maßen erlangen. Die kleinen Frösche z. B.
(die so genannten Kaulquappen, gyrini, Fr.
tetards, Engl. toadpoles) haben Anfangs noch
keine Füße, sondern dafür einen langen Ruder-
schwanz; auch, so wie die neugebornen Sala-
mander, eine Art von Fischkiefern (branchiae
oder Swammerdam's appendices fimbriatae)
zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil
eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dgl. m.

§. 93.

Die Amphibien sind, bis auf sehr wenige
Ausnahmen, Eyerlegende Thiere. Aber manche,
zumahl unter den Schlangen ꝛc. geben die
Eyer nicht eher von sich, als bis das darin
befindliche Junge schon meist seine völlige Aus-
bildung erhalten hat. Die Pipa heckt ihre Junge
aus dem Rücken aus.

Anm. Ein Salamander, den ich wenigstens vom
Ende des Sommers an ganzer vier Monate lang
völlig isolirt in einem Glase gehalten, hat hierauf
um Neujahr herum ganz unerwartet binnen weni-
gen Tagen 34 Junge geheckt, so daß folglich hier
eine ehemahlige Befruchtung, auf eine noch weit
längere Zeit hinaus als bey den Hühnern, ihre
Wirksamkeit erhalten muß.

§. 94.

Die Frösche und Eidexen, die im Wasser jung
werden, kommen nicht gleich in ihrer vollkomm-
nen Gestalt, sondern als sogenannte Larven zur
Welt und müssen sich erst noch einer Art von
Metamorphose unterziehen, ehe sie die Ausbil-
dung und den völligen Gebrauch aller ihrer Glied-
maßen erlangen. Die kleinen Frösche z. B.
(die so genannten Kaulquappen, gyrini, Fr.
tétards, Engl. toadpoles) haben Anfangs noch
keine Füße, sondern dafür einen langen Ruder-
schwanz; auch, so wie die neugebornen Sala-
mander, eine Art von Fischkiefern (branchiae
oder Swammerdam's appendices fimbriatae)
zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil
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[224/0248] §. 93. Die Amphibien sind, bis auf sehr wenige Ausnahmen, Eyerlegende Thiere. Aber manche, zumahl unter den Schlangen ꝛc. geben die Eyer nicht eher von sich, als bis das darin befindliche Junge schon meist seine völlige Aus- bildung erhalten hat. Die Pipa heckt ihre Junge aus dem Rücken aus. Anm. Ein Salamander, den ich wenigstens vom Ende des Sommers an ganzer vier Monate lang völlig isolirt in einem Glase gehalten, hat hierauf um Neujahr herum ganz unerwartet binnen weni- gen Tagen 34 Junge geheckt, so daß folglich hier eine ehemahlige Befruchtung, auf eine noch weit längere Zeit hinaus als bey den Hühnern, ihre Wirksamkeit erhalten muß. §. 94. Die Frösche und Eidexen, die im Wasser jung werden, kommen nicht gleich in ihrer vollkomm- nen Gestalt, sondern als sogenannte Larven zur Welt und müssen sich erst noch einer Art von Metamorphose unterziehen, ehe sie die Ausbil- dung und den völligen Gebrauch aller ihrer Glied- maßen erlangen. Die kleinen Frösche z. B. (die so genannten Kaulquappen, gyrini, Fr. tétards, Engl. toadpoles) haben Anfangs noch keine Füße, sondern dafür einen langen Ruder- schwanz; auch, so wie die neugebornen Sala- mander, eine Art von Fischkiefern (branchiae oder Swammerdam's appendices fimbriatae) zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dgl. m.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/248>, abgerufen am 21.12.2024.