Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

Nabelhaut (chorion) die dann unter der Eyer-
schaale ausgebreitet ist; und die Dotterhaut
(membrana valuulosa vitelli), die mit dem
Darmcanal des zarten Geschöpfs zusammenhängt.
- Jene dient ihm statt der Lungen zum so genann-
ten phlogistischen Proceß (- S. 35 u. f. -) und
diese zur Ernährung mittelst des Dotters, der
allgemach durch das sich ihm beymischende
Eyweiß verdünnt wird. (- Abbild. n. h.
Gegenst.
tab. 34. -)

§. 74.

Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimmte
Brützeit von verschiedener Länge, die aber doch
nach Verschiedenheit des Clima und der wär-
mern oder kältern Witterung verzögert oder be-
schleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel-
chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig-
sten Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif.

§. 75.

Die jungen Vögel werden einige Zeit von
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit
gefüttert, und zumahl bey den körnerfressenden
aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für
ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.

§. 76.

Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den

Nabelhaut (chorion) die dann unter der Eyer-
schaale ausgebreitet ist; und die Dotterhaut
(membrana valuulosa vitelli), die mit dem
Darmcanal des zarten Geschöpfs zusammenhängt.
– Jene dient ihm statt der Lungen zum so genann-
ten phlogistischen Proceß (– S. 35 u. f. –) und
diese zur Ernährung mittelst des Dotters, der
allgemach durch das sich ihm beymischende
Eyweiß verdünnt wird. (– Abbild. n. h.
Gegenst.
tab. 34. –)

§. 74.

Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimmte
Brützeit von verschiedener Länge, die aber doch
nach Verschiedenheit des Clima und der wär-
mern oder kältern Witterung verzögert oder be-
schleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel-
chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig-
sten Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif.

§. 75.

Die jungen Vögel werden einige Zeit von
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit
gefüttert, und zumahl bey den körnerfressenden
aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für
ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.

§. 76.

Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den

<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0165" xml:id="pb141_0001" n="141"/>
Nabelhaut (<hi rendition="#aq">chorion</hi>) die dann unter der Eyer-<lb/>
schaale ausgebreitet ist; und die Dotterhaut<lb/>
(<hi rendition="#aq">membrana valuulosa vitelli</hi>), die mit dem<lb/>
Darmcanal des zarten Geschöpfs zusammenhängt.<lb/>
&#x2013; Jene dient ihm statt der Lungen zum so genann-<lb/>
ten phlogistischen Proceß (&#x2013; S. 35 u. f. &#x2013;) und<lb/>
diese zur Ernährung mittelst des Dotters, der<lb/>
allgemach durch das sich ihm beymischende<lb/>
Eyweiß verdünnt wird. (&#x2013; <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild. n. h.<lb/>
Gegenst.</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. 34. &#x2013;)</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 74.</head><lb/>
          <p>Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimmte<lb/>
Brützeit von verschiedener Länge, die aber doch<lb/>
nach Verschiedenheit des Clima und der wär-<lb/>
mern oder kältern Witterung verzögert oder be-<lb/>
schleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel-<lb/>
chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig-<lb/>
sten Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 75.</head><lb/>
          <p>Die jungen Vögel werden einige Zeit von<lb/>
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie<lb/>
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit<lb/>
gefüttert, und zumahl bey den körnerfressenden<lb/>
aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für<lb/>
ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 76.</head><lb/>
          <p>Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer<lb/>
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0165] Nabelhaut (chorion) die dann unter der Eyer- schaale ausgebreitet ist; und die Dotterhaut (membrana valuulosa vitelli), die mit dem Darmcanal des zarten Geschöpfs zusammenhängt. – Jene dient ihm statt der Lungen zum so genann- ten phlogistischen Proceß (– S. 35 u. f. –) und diese zur Ernährung mittelst des Dotters, der allgemach durch das sich ihm beymischende Eyweiß verdünnt wird. (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 34. –) §. 74. Jede Gattung Vögel hat zwar ihre bestimmte Brützeit von verschiedener Länge, die aber doch nach Verschiedenheit des Clima und der wär- mern oder kältern Witterung verzögert oder be- schleunigt wird. Beym Huhn ist das Küchel- chen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzig- sten Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif. §. 75. Die jungen Vögel werden einige Zeit von der Mutter, und bey denen, die in Monogamie leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit gefüttert, und zumahl bey den körnerfressenden aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind. §. 76. Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer körperlichen Größe, und in Vergleich mit den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/165
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/165>, abgerufen am 21.12.2024.