drüber. Zuweilen geben auch manche Vögel, ohne vorher gegangene Befruchtung, Eyer von sich, die aber zum Bebrüten untauglich sind und Windeyer (oua subuentanea, cynosura, zephyria, hypenemia) heissen.
§. 71.
Die Ausbildung des jungen Thieres, die bey den Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen wird, muß hingegen bey den Vögeln im schon gelegten Ey, mittelst des Brütens bewirkt wer- den. Nur der Kuckuck brütet seine Eyer nie selbst aus, sondern überläßt es den Grasmücken oder Bachstelzen etc. in deren Nest er sein Ey gelegt hat. Hingegen weiß man, daß selbst Copaunen und Hunde, und sogar Menschen Vogeleyer ausgebrütet haben*). Auch bloß durch künstliche Wärme, und erhitzten Mist**), und durch Lampenfeuer in so genannten Brüt
*)Plin L.X. c. 55. "Linia Augusta, prima sua iuuenta Tiberio Caesare ex Nerone grauida, cum parere virillem sexum admodum cuperet, hoc vsa est puellari augurio, ouum in sinu fouendo, at- que cum deponendum haberet, nutrici per sinum tradendo, ne intermitteretur tepor"
**)Aristot. hist. animal. L.VI. c. 2.
L'art de faire eclerre des oiseaux domestiques, par Mr. de Reaumur. Par. 1741. 3 Vol. 12.
(des Abbe Copineah) Ornithotrophie artificielle. Par. 1780. 12.
drüber. Zuweilen geben auch manche Vögel, ohne vorher gegangene Befruchtung, Eyer von sich, die aber zum Bebrüten untauglich sind und Windeyer (oua subuentanea, cynosura, zephyria, hypenemia) heissen.
§. 71.
Die Ausbildung des jungen Thieres, die bey den Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen wird, muß hingegen bey den Vögeln im schon gelegten Ey, mittelst des Brütens bewirkt wer- den. Nur der Kuckuck brütet seine Eyer nie selbst aus, sondern überläßt es den Grasmücken oder Bachstelzen ꝛc. in deren Nest er sein Ey gelegt hat. Hingegen weiß man, daß selbst Copaunen und Hunde, und sogar Menschen Vogeleyer ausgebrütet haben*). Auch bloß durch künstliche Wärme, und erhitzten Mist**), und durch Lampenfeuer in so genannten Brüt
*)Plin L.X. c. 55. „Linia Augusta, prima sua iuuenta Tiberio Caesare ex Nerone grauida, cum parere virillem sexum admodum cuperet, hoc vsa est puellari augurio, ouum in sinu fouendo, at- que cum deponendum haberet, nutrici per sinum tradendo, ne intermitteretur tepor”
**)Aristot. hist. animal. L.VI. c. 2.
L'art de faire éclerre des oiseaux domestiques, par Mr. de Reaumur. Par. 1741. 3 Vol. 12.
(des Abbé Copineah) Ornithotrophie artificielle. Par. 1780. 12.
<TEI><textxml:id="blume000027"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0162"xml:id="pb138_0001"n="138"/>
drüber. Zuweilen geben auch manche Vögel,<lb/>
ohne vorher gegangene Befruchtung, Eyer von<lb/>
sich, die aber zum Bebrüten untauglich sind und<lb/>
Windeyer (<hirendition="#aq">oua subuentanea, cynosura,<lb/>
zephyria, hypenemia</hi>) heissen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 71.</head><lb/><p>Die Ausbildung des jungen Thieres, die bey<lb/>
den Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen<lb/>
wird, muß hingegen bey den Vögeln im schon<lb/>
gelegten Ey, mittelst des Brütens bewirkt wer-<lb/>
den. Nur der Kuckuck brütet seine Eyer nie<lb/>
selbst aus, sondern überläßt es den Grasmücken<lb/>
oder Bachstelzen ꝛc. in deren Nest er sein Ey<lb/>
gelegt hat. Hingegen weiß man, daß selbst<lb/>
Copaunen und Hunde, und sogar Menschen<lb/>
Vogeleyer ausgebrütet haben<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Plin</hi> L.X. c. 55. <q>„Linia Augusta, prima sua<lb/>
iuuenta Tiberio Caesare ex Nerone grauida, cum<lb/>
parere virillem sexum admodum cuperet, hoc vsa<lb/>
est puellari augurio, ouum in sinu fouendo, at-<lb/>
que cum deponendum haberet, nutrici per sinum<lb/>
tradendo, ne intermitteretur tepor”</q></hi></p></note>. Auch bloß<lb/>
durch künstliche Wärme, und erhitzten Mist<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Aristot</hi></hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">hist. animal</hi></hi>. <hirendition="#aq">L.VI. c</hi>. 2.</p><p><hirendition="#i"><hirendition="#aq">L'art de faire éclerre des oiseaux domestiques, par</hi></hi><lb/><hirendition="#aq">Mr. <hirendition="#k">de Reaumur</hi>. Par</hi>. 1741. 3 <hirendition="#aq">Vol</hi>. 12.</p><p>(des <hirendition="#aq">Abbé <hirendition="#k">Copineah</hi></hi>) <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Ornithotrophie artificielle.</hi></hi><lb/><hirendition="#aq">Par</hi>. 1780. 12.</p></note>,<lb/>
und durch Lampenfeuer in so genannten Brüt<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[138/0162]
drüber. Zuweilen geben auch manche Vögel,
ohne vorher gegangene Befruchtung, Eyer von
sich, die aber zum Bebrüten untauglich sind und
Windeyer (oua subuentanea, cynosura,
zephyria, hypenemia) heissen.
§. 71.
Die Ausbildung des jungen Thieres, die bey
den Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen
wird, muß hingegen bey den Vögeln im schon
gelegten Ey, mittelst des Brütens bewirkt wer-
den. Nur der Kuckuck brütet seine Eyer nie
selbst aus, sondern überläßt es den Grasmücken
oder Bachstelzen ꝛc. in deren Nest er sein Ey
gelegt hat. Hingegen weiß man, daß selbst
Copaunen und Hunde, und sogar Menschen
Vogeleyer ausgebrütet haben *). Auch bloß
durch künstliche Wärme, und erhitzten Mist **),
und durch Lampenfeuer in so genannten Brüt
*) Plin L.X. c. 55. „Linia Augusta, prima sua
iuuenta Tiberio Caesare ex Nerone grauida, cum
parere virillem sexum admodum cuperet, hoc vsa
est puellari augurio, ouum in sinu fouendo, at-
que cum deponendum haberet, nutrici per sinum
tradendo, ne intermitteretur tepor”
**) Aristot. hist. animal. L.VI. c. 2.
L'art de faire éclerre des oiseaux domestiques, par
Mr. de Reaumur. Par. 1741. 3 Vol. 12.
(des Abbé Copineah) Ornithotrophie artificielle.
Par. 1780. 12.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer
Universitäts- und Landesbibliothek Jena.
Anmerkungen zur Transkription:
Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.
In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Bogensignaturen und Kustoden
Kolumnentitel
Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q
ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn
jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens
nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen.
Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut
type mit dem Wert preline gekennzeichnet.
Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche
Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten
Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die
Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt
hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/162>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.