Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig durchscheinend; meist mit Seidenglanz; theils krummfaserig; meist ungeformt, theils aber cry- stallisirt in sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen Säulen, meist mit Querrissen; selten sternförmig. Gehalt = 14 Talk-Erde, 60,50 Kiesel-Erde, 23 Kalk-Erde. Mit der Nadel im Finstern ge- kritzelt gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zumahl Thiersheim im Bayreutischen, die valle di Tremola am St. Gotthard, und der Zauberfels (Schamanskoi Kamen) im S. W. des Baikals.
2) Talkartiger Tremolit.
Ins Silberweiße; Perlmutterglänzend; fast undurchsichtig, theils blättericht; fettig anzufühlen; silberweiß abfärbend; weich; phosphorescirt nicht wie die vorige Art (aus deren Verwitterung sie aber entstanden seyn mag). Fundort das Tre- mola-Thal.
3) Glasartiger Tremolit.
Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchschei- nend; glasglänzend; blättericht; der Längenbruch aus dem Faserigen ins Splitterige; sehr spröde; hart; phosphorescirt stark auf die gedachte Weise. Fundort, Ceilan.*)
*) Das Stück, so ich davon besitze hat mir der Herr Ritter Banks aus dem Nachlasse des sel. Dr. König in Traukebar mitgetheilt, welcher es selbst bey Gale auf Ceilan gebrochen, und für einen stra- lichten Feldspath angesehen hatte.
1) Gemeiner Tremolit.
Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig durchscheinend; meist mit Seidenglanz; theils krummfaserig; meist ungeformt, theils aber cry- stallisirt in sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen Säulen, meist mit Querrissen; selten sternförmig. Gehalt = 14 Talk-Erde, 60,50 Kiesel-Erde, 23 Kalk-Erde. Mit der Nadel im Finstern ge- kritzelt gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zumahl Thiersheim im Bayreutischen, die valle di Tremola am St. Gotthard, und der Zauberfels (Schamanskoi Kamen) im S. W. des Baikals.
2) Talkartiger Tremolit.
Ins Silberweiße; Perlmutterglänzend; fast undurchsichtig, theils blättericht; fettig anzufühlen; silberweiß abfärbend; weich; phosphorescirt nicht wie die vorige Art (aus deren Verwitterung sie aber entstanden seyn mag). Fundort das Tre- mola-Thal.
3) Glasartiger Tremolit.
Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchschei- nend; glasglänzend; blättericht; der Längenbruch aus dem Faserigen ins Splitterige; sehr spröde; hart; phosphorescirt stark auf die gedachte Weise. Fundort, Ceilan.*)
*) Das Stück, so ich davon besitze hat mir der Herr Ritter Banks aus dem Nachlasse des sel. Dr. König in Traukebar mitgetheilt, welcher es selbst bey Gale auf Ceilan gebrochen, und für einen stra- lichten Feldspath angesehen hatte.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000026"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0602"xml:id="pb580_0001"n="580"/><prendition="#indent-2">1) Gemeiner Tremolit.</p><prendition="#l1em">Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig<lb/>
durchscheinend; meist mit Seidenglanz; theils<lb/>
krummfaserig; meist ungeformt, theils aber cry-<lb/>
stallisirt in sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen<lb/>
Säulen, meist mit Querrissen; selten sternförmig.<lb/>
Gehalt = 14 Talk-Erde, 60,50 Kiesel-Erde,<lb/>
23 Kalk-Erde. Mit der Nadel im Finstern ge-<lb/>
kritzelt gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort<lb/>
zumahl Thiersheim im Bayreutischen, die <hirendition="#aq">valle<lb/>
di Tremola</hi> am St. Gotthard, und der Zauberfels<lb/>
(<hirendition="#aq">Schamanskoi Kamen</hi>) im S. W. des Baikals.</p><prendition="#indent-2">2) Talkartiger Tremolit.</p><prendition="#l1em">Ins Silberweiße; Perlmutterglänzend; fast<lb/>
undurchsichtig, theils blättericht; fettig anzufühlen;<lb/>
silberweiß abfärbend; weich; phosphorescirt nicht<lb/>
wie die vorige Art (aus deren Verwitterung sie<lb/>
aber entstanden seyn mag). Fundort das Tre-<lb/>
mola-Thal.</p><prendition="#indent-2">3) Glasartiger Tremolit.</p><prendition="#l1em">Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchschei-<lb/>
nend; glasglänzend; blättericht; der Längenbruch<lb/>
aus dem Faserigen ins Splitterige; sehr spröde;<lb/>
hart; phosphorescirt stark auf die gedachte Weise.<lb/>
Fundort, Ceilan.<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Das Stück, so ich davon besitze hat mir der Herr<lb/>
Ritter Banks aus dem Nachlasse des sel. <hirendition="#aq">Dr</hi>. König<lb/>
in Traukebar mitgetheilt, welcher es selbst bey<lb/>
Gale auf Ceilan gebrochen, und für einen stra-<lb/>
lichten Feldspath angesehen hatte.</p></note></p></div><divn="3"></div></div></div></body></text></TEI>
[580/0602]
1) Gemeiner Tremolit.
Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig
durchscheinend; meist mit Seidenglanz; theils
krummfaserig; meist ungeformt, theils aber cry-
stallisirt in sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen
Säulen, meist mit Querrissen; selten sternförmig.
Gehalt = 14 Talk-Erde, 60,50 Kiesel-Erde,
23 Kalk-Erde. Mit der Nadel im Finstern ge-
kritzelt gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort
zumahl Thiersheim im Bayreutischen, die valle
di Tremola am St. Gotthard, und der Zauberfels
(Schamanskoi Kamen) im S. W. des Baikals.
2) Talkartiger Tremolit.
Ins Silberweiße; Perlmutterglänzend; fast
undurchsichtig, theils blättericht; fettig anzufühlen;
silberweiß abfärbend; weich; phosphorescirt nicht
wie die vorige Art (aus deren Verwitterung sie
aber entstanden seyn mag). Fundort das Tre-
mola-Thal.
3) Glasartiger Tremolit.
Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchschei-
nend; glasglänzend; blättericht; der Längenbruch
aus dem Faserigen ins Splitterige; sehr spröde;
hart; phosphorescirt stark auf die gedachte Weise.
Fundort, Ceilan. *)
*) Das Stück, so ich davon besitze hat mir der Herr
Ritter Banks aus dem Nachlasse des sel. Dr. König
in Traukebar mitgetheilt, welcher es selbst bey
Gale auf Ceilan gebrochen, und für einen stra-
lichten Feldspath angesehen hatte.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/602>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.