doch meist nur im niedern Lande, aber theils in mächtigen Schichten und weit verbreiteten Strecken finden. Es gehören dahin z. B. die Lager von lockerm Sand, Lehm, Mergeltuff etc. welche letztere gar häufig auch calcinirte und doch theils zum bewundern gut erhaltne Reste von Seeconchylien und zwar an manchen Orten in unübersehlicher Menge*) enthalten.
Man pflegt diese lockeren Fossilien-Lager unter der Benennung von aufgeschwemmten Lande zu begreifen.
§. 234.
Endlich aber gibt es außer diesen vier Classen von festen Gebirgen (§. 229-331.) und lockeren Fossilien-Lagern (§. 232.) die sämmtlich aus dem Wasser, oder wie man zu sagen pflegt, auf dem nassen Wege entstanden sind, auch noch fünftens hin und wieder theils ganze Berge, theils doch beträchtliche Fossilien-Lager, die offenbar auf dem trockenen Wege, nähmlich durch Feuer gebildet werden, oder doch durch dessen Einwirkung große Veränderung erlitten haben.
Die Berge jener Art heißen bekanntlich Vulcane.
*) So z. B. in der Falüniere in Touraine; einer Masse solcher calcinirten Seekonchylien, die nach Reaumür's Berechnung auf 130 Millionen Cubic- Klaftern halten soll.
doch meist nur im niedern Lande, aber theils in mächtigen Schichten und weit verbreiteten Strecken finden. Es gehören dahin z. B. die Lager von lockerm Sand, Lehm, Mergeltuff ꝛc. welche letztere gar häufig auch calcinirte und doch theils zum bewundern gut erhaltne Reste von Seeconchylien und zwar an manchen Orten in unübersehlicher Menge*) enthalten.
Man pflegt diese lockeren Fossilien-Lager unter der Benennung von aufgeschwemmten Lande zu begreifen.
§. 234.
Endlich aber gibt es außer diesen vier Classen von festen Gebirgen (§. 229-331.) und lockeren Fossilien-Lagern (§. 232.) die sämmtlich aus dem Wasser, oder wie man zu sagen pflegt, auf dem nassen Wege entstanden sind, auch noch fünftens hin und wieder theils ganze Berge, theils doch beträchtliche Fossilien-Lager, die offenbar auf dem trockenen Wege, nähmlich durch Feuer gebildet werden, oder doch durch dessen Einwirkung große Veränderung erlitten haben.
Die Berge jener Art heißen bekanntlich Vulcane.
*) So z. B. in der Falüniere in Touraine; einer Masse solcher calcinirten Seekonchylien, die nach Reaumür's Berechnung auf 130 Millionen Cubic- Klaftern halten soll.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000026"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0538"xml:id="pb516_0001"n="516"/>
doch meist nur im niedern Lande, aber theils<lb/>
in mächtigen Schichten und weit verbreiteten<lb/>
Strecken finden. Es gehören dahin z. B. die<lb/>
Lager von lockerm Sand, Lehm, Mergeltuff ꝛc.<lb/>
welche letztere gar häufig auch calcinirte und<lb/>
doch theils zum bewundern gut erhaltne Reste<lb/>
von Seeconchylien und zwar an manchen Orten<lb/>
in unübersehlicher Menge<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>So z. B. in der Falüniere in Touraine; einer<lb/>
Masse solcher calcinirten Seekonchylien, die nach<lb/>
Reaumür's Berechnung auf 130 Millionen Cubic-<lb/>
Klaftern halten soll.</p></note> enthalten.</p><p>Man pflegt diese lockeren Fossilien-Lager unter<lb/>
der Benennung von aufgeschwemmten Lande<lb/>
zu begreifen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 234.</head><lb/><p>Endlich aber gibt es außer diesen vier Classen<lb/>
von festen Gebirgen (§. 229-331.) und lockeren<lb/>
Fossilien-Lagern (§. 232.) die sämmtlich aus dem<lb/>
Wasser, oder wie man zu sagen pflegt, auf<lb/>
dem nassen Wege entstanden sind, auch noch<lb/>
fünftens hin und wieder theils ganze Berge,<lb/>
theils doch beträchtliche Fossilien-Lager, die<lb/>
offenbar auf dem trockenen Wege, nähmlich durch<lb/>
Feuer gebildet werden, oder doch durch dessen<lb/>
Einwirkung große Veränderung erlitten haben.</p><p>Die Berge jener Art heißen bekanntlich<lb/>
Vulcane.</p></div></div></body></text></TEI>
[516/0538]
doch meist nur im niedern Lande, aber theils
in mächtigen Schichten und weit verbreiteten
Strecken finden. Es gehören dahin z. B. die
Lager von lockerm Sand, Lehm, Mergeltuff ꝛc.
welche letztere gar häufig auch calcinirte und
doch theils zum bewundern gut erhaltne Reste
von Seeconchylien und zwar an manchen Orten
in unübersehlicher Menge *) enthalten.
Man pflegt diese lockeren Fossilien-Lager unter
der Benennung von aufgeschwemmten Lande
zu begreifen.
§. 234.
Endlich aber gibt es außer diesen vier Classen
von festen Gebirgen (§. 229-331.) und lockeren
Fossilien-Lagern (§. 232.) die sämmtlich aus dem
Wasser, oder wie man zu sagen pflegt, auf
dem nassen Wege entstanden sind, auch noch
fünftens hin und wieder theils ganze Berge,
theils doch beträchtliche Fossilien-Lager, die
offenbar auf dem trockenen Wege, nähmlich durch
Feuer gebildet werden, oder doch durch dessen
Einwirkung große Veränderung erlitten haben.
Die Berge jener Art heißen bekanntlich
Vulcane.
*) So z. B. in der Falüniere in Touraine; einer
Masse solcher calcinirten Seekonchylien, die nach
Reaumür's Berechnung auf 130 Millionen Cubic-
Klaftern halten soll.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/538>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.