Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

Anhalten; andre mit Dornen (aculei) in der
Rinde; oder mit Stacheln (spinae) die aus
dem Holze selbst entspringen, versehen. Manche
Pflanzen der kältern und heißesten Erdstriche sind
auch mit einem mehlichten oder wollichten Ue-
berzuge bedeckt. Einige Gewächse der heißen
Gegenden sind wie mit Perlchen, andre (mes-
embryanthemum
crystallinum) wie mit un-
zähligen Wasserbläschen besetzt u. s. w.

§. 184.

Aus den gedachtermaßen von den Gewäch-
sen eingesognen und in ihre festen Theilen verbrei-
teten Nahrungssäften (§. 171. 177.) werden nun
die ihnen eigenen specifiken vegetabilischen Säfte
bereitet, die man wieder in den durchs ganze
Gewächs verbreiteten Hauptsaft und in die aus
selbigem abgeschiednen besondern Localsäfte ein-
theilt. Unter allen diesen eigentlich vegetabili-
schen Säften herrscht sehr viele merkwürdige Ver-
schiedenheit. Manche Gewächse z. B. enthalten
einen milchichten, theils ätzenden Saft; andre
geben Gummi; verschiedne Bäume, zumahl
unter den Nadelhölzern, im höhern Alter ein Harz;
andre Pflanzentheile enthalten Mehl, Zucker,
Manna, Wachs, fette und ätherische Oele,
Campfer etc. Einige wenige das so genannte
Federharz (cahutchuc) u. s. w.*)

*) Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions-
geschäftes der Gewächse gehört wohl das längst

Anhalten; andre mit Dornen (aculei) in der
Rinde; oder mit Stacheln (spinae) die aus
dem Holze selbst entspringen, versehen. Manche
Pflanzen der kältern und heißesten Erdstriche sind
auch mit einem mehlichten oder wollichten Ue-
berzuge bedeckt. Einige Gewächse der heißen
Gegenden sind wie mit Perlchen, andre (mes-
embryanthemum
crystallinum) wie mit un-
zähligen Wasserbläschen besetzt u. s. w.

§. 184.

Aus den gedachtermaßen von den Gewäch-
sen eingesognen und in ihre festen Theilen verbrei-
teten Nahrungssäften (§. 171. 177.) werden nun
die ihnen eigenen specifiken vegetabilischen Säfte
bereitet, die man wieder in den durchs ganze
Gewächs verbreiteten Hauptsaft und in die aus
selbigem abgeschiednen besondern Localsäfte ein-
theilt. Unter allen diesen eigentlich vegetabili-
schen Säften herrscht sehr viele merkwürdige Ver-
schiedenheit. Manche Gewächse z. B. enthalten
einen milchichten, theils ätzenden Saft; andre
geben Gummi; verschiedne Bäume, zumahl
unter den Nadelhölzern, im höhern Alter ein Harz;
andre Pflanzentheile enthalten Mehl, Zucker,
Manna, Wachs, fette und ätherische Oele,
Campfer ꝛc. Einige wenige das so genannte
Federharz (cahutchuc) u. s. w.*)

*) Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions-
geschäftes der Gewächse gehört wohl das längst
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0509" xml:id="pb487_0001" n="487"/>
Anhalten; andre mit Dornen (<hi rendition="#aq">aculei</hi>) in der<lb/>
Rinde; oder mit Stacheln (<hi rendition="#aq">spinae</hi>) die aus<lb/>
dem Holze selbst entspringen, versehen. Manche<lb/>
Pflanzen der kältern und heißesten Erdstriche sind<lb/>
auch mit einem mehlichten oder wollichten Ue-<lb/>
berzuge bedeckt. Einige Gewächse der heißen<lb/>
Gegenden sind wie mit Perlchen, andre (<hi rendition="#aq">mes-<lb/>
embryanthemum</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">crystallinum</hi></hi>) wie mit un-<lb/>
zähligen Wasserbläschen besetzt u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 184.</head><lb/>
          <p>Aus den gedachtermaßen von den Gewäch-<lb/>
sen eingesognen und in ihre festen Theilen verbrei-<lb/>
teten Nahrungssäften (§. 171. 177.) werden nun<lb/>
die ihnen eigenen specifiken vegetabilischen Säfte<lb/>
bereitet, die man wieder in den durchs ganze<lb/>
Gewächs verbreiteten Hauptsaft und in die aus<lb/>
selbigem abgeschiednen besondern Localsäfte ein-<lb/>
theilt. Unter allen diesen eigentlich vegetabili-<lb/>
schen Säften herrscht sehr viele merkwürdige Ver-<lb/>
schiedenheit. Manche Gewächse z. B. enthalten<lb/>
einen milchichten, theils ätzenden Saft; andre<lb/>
geben Gummi; verschiedne Bäume, zumahl<lb/>
unter den Nadelhölzern, im höhern Alter ein Harz;<lb/>
andre Pflanzentheile enthalten Mehl, Zucker,<lb/>
Manna, Wachs, fette und ätherische Oele,<lb/>
Campfer &#xA75B;c. Einige wenige das so genannte<lb/>
Federharz (<hi rendition="#aq">cahutchuc</hi>) u. s. w.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions-<lb/>
geschäftes der Gewächse gehört wohl das längst
</p></note></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[487/0509] Anhalten; andre mit Dornen (aculei) in der Rinde; oder mit Stacheln (spinae) die aus dem Holze selbst entspringen, versehen. Manche Pflanzen der kältern und heißesten Erdstriche sind auch mit einem mehlichten oder wollichten Ue- berzuge bedeckt. Einige Gewächse der heißen Gegenden sind wie mit Perlchen, andre (mes- embryanthemum crystallinum) wie mit un- zähligen Wasserbläschen besetzt u. s. w. §. 184. Aus den gedachtermaßen von den Gewäch- sen eingesognen und in ihre festen Theilen verbrei- teten Nahrungssäften (§. 171. 177.) werden nun die ihnen eigenen specifiken vegetabilischen Säfte bereitet, die man wieder in den durchs ganze Gewächs verbreiteten Hauptsaft und in die aus selbigem abgeschiednen besondern Localsäfte ein- theilt. Unter allen diesen eigentlich vegetabili- schen Säften herrscht sehr viele merkwürdige Ver- schiedenheit. Manche Gewächse z. B. enthalten einen milchichten, theils ätzenden Saft; andre geben Gummi; verschiedne Bäume, zumahl unter den Nadelhölzern, im höhern Alter ein Harz; andre Pflanzentheile enthalten Mehl, Zucker, Manna, Wachs, fette und ätherische Oele, Campfer ꝛc. Einige wenige das so genannte Federharz (cahutchuc) u. s. w. *) *) Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions- geschäftes der Gewächse gehört wohl das längst

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/509
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/509>, abgerufen am 21.12.2024.