Olivenkerne zu zerdrücken und Münzen so glatt wie Papier abzuscheuern vermag. Sehr viele Vögel verschlucken aber auch überdem noch kleine Kieselsteinchen, die ebenfalls die Zermalmung und nachherige Verdauung der Speisen befördern. Verschiedne fleischfressende Vögel, wie die Eulen, Eisvögel etc. können die Knochen, Haare und Grä- ten der kleinen Thiere, die sie verzehrt haben, nicht verdauen, sondern brechen sie, in eine runde Kugel geballt, nach der Mahlzeit wieder von sich.
§. 65.
Die Augen haben bey dieser ganzen Thier- Classe einen sonderbaren schwarzen Fächer (pecten plicatum, Fr. bourse) im Augapfel, der aus dem Ende des Sehenerven entspringt und in die gläserne Feuchtigkeit (corpus vitreum) hinein dringt.
Die innern Gehörwerkzeuge hingegen sind bey den Vögeln einfacher als bey den Säuge- thieren gebildet, und der ganzen Classe fehlen auch die äußern Ohren; ein Mangel, der aber zumahl bey den nächtlichen Raubvögeln durch die äußerst regelmäßige zirkelförmige Stellung und bestimmte Richtung der Federchen in der Gegend des Ohres ersetzt wird.
Anm. Nur sehr wenige Vögel, die Enten nähmlich u. a. verwandte Gattungen, scheinen den wirklichen Sinn des Tastens (d. h. des Gefühls im engern Verstande) zu besitzen; und das Organ dazu ist wohl die welche Bedeckung ihres Schnabels, die mit ausnehmend starken Hautnerven versehen, und
Olivenkerne zu zerdrücken und Münzen so glatt wie Papier abzuscheuern vermag. Sehr viele Vögel verschlucken aber auch überdem noch kleine Kieselsteinchen, die ebenfalls die Zermalmung und nachherige Verdauung der Speisen befördern. Verschiedne fleischfressende Vögel, wie die Eulen, Eisvögel ꝛc. können die Knochen, Haare und Grä- ten der kleinen Thiere, die sie verzehrt haben, nicht verdauen, sondern brechen sie, in eine runde Kugel geballt, nach der Mahlzeit wieder von sich.
§. 65.
Die Augen haben bey dieser ganzen Thier- Classe einen sonderbaren schwarzen Fächer (pecten plicatum, Fr. bourse) im Augapfel, der aus dem Ende des Sehenerven entspringt und in die gläserne Feuchtigkeit (corpus vitreum) hinein dringt.
Die innern Gehörwerkzeuge hingegen sind bey den Vögeln einfacher als bey den Säuge- thieren gebildet, und der ganzen Classe fehlen auch die äußern Ohren; ein Mangel, der aber zumahl bey den nächtlichen Raubvögeln durch die äußerst regelmäßige zirkelförmige Stellung und bestimmte Richtung der Federchen in der Gegend des Ohres ersetzt wird.
Anm. Nur sehr wenige Vögel, die Enten nähmlich u. a. verwandte Gattungen, scheinen den wirklichen Sinn des Tastens (d. h. des Gefühls im engern Verstande) zu besitzen; und das Organ dazu ist wohl die welche Bedeckung ihres Schnabels, die mit ausnehmend starken Hautnerven versehen, und
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Olivenkerne zu zerdrücken und Münzen so glatt
wie Papier abzuscheuern vermag. Sehr viele
Vögel verschlucken aber auch überdem noch kleine
Kieselsteinchen, die ebenfalls die Zermalmung
und nachherige Verdauung der Speisen befördern.
Verschiedne fleischfressende Vögel, wie die Eulen,
Eisvögel ꝛc. können die Knochen, Haare und Grä-
ten der kleinen Thiere, die sie verzehrt haben,
nicht verdauen, sondern brechen sie, in eine runde
Kugel geballt, nach der Mahlzeit wieder von sich.
§. 65.
Die Augen haben bey dieser ganzen Thier-
Classe einen sonderbaren schwarzen Fächer (pecten
plicatum, Fr. bourse) im Augapfel, der aus
dem Ende des Sehenerven entspringt und in
die gläserne Feuchtigkeit (corpus vitreum)
hinein dringt.
Die innern Gehörwerkzeuge hingegen sind
bey den Vögeln einfacher als bey den Säuge-
thieren gebildet, und der ganzen Classe fehlen
auch die äußern Ohren; ein Mangel, der aber
zumahl bey den nächtlichen Raubvögeln durch
die äußerst regelmäßige zirkelförmige Stellung
und bestimmte Richtung der Federchen in der
Gegend des Ohres ersetzt wird.
Anm. Nur sehr wenige Vögel, die Enten nähmlich
u. a. verwandte Gattungen, scheinen den wirklichen
Sinn des Tastens (d. h. des Gefühls im engern
Verstande) zu besitzen; und das Organ dazu ist
wohl die welche Bedeckung ihres Schnabels, die
mit ausnehmend starken Hautnerven versehen, und
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/159>, abgerufen am 30.12.2024.
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