Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

federn (remiges), diese Steuerfedern (rectri-
ces
). Die Schwungfedern sind von unbestimm-
ter Anzahl, und bilden gleichsam breite Fächer,
womit sich die Vögel in die Luft heben und flie-
gen können. Einige wenige Vögel (aves im-
pennes
) wie die Pinguine etc. haben gar keine
Schwungfedern, und sind daher zum Fluge un-
geschickt. So fehlen auch einigen Vögeln, wie
dem Casuar, den Taucherchen etc. die Steuer-
federn.

§. 59.

Die Raubvögel ausgenommen so sind fast
bey allen übrigen die Männchen schöner befiedert
als die Weibchen, und im Ganzen auch in dieser
Classe, so wie überhaupt in beiden organisirten
Reichen, die bey weitem allerprachtvollsten Ge-
schöpfe den heissen Erdstrichen eigen.

§. 60.

Im innern Körperbau*) zeichnen sich die
Vögel besonders durch die merkwürdigen Luft-
behälter aus, die in ihrem ganzen Körper ver-
theilt, und vorzüglich zum Fluge von äußerster
Wichtigkeit sind. Die mehresten stehen mit den
Lungen, andere aber bloß mit dem Rachen in

*) Vom eigenthümlichen des innern Körperbaues
der Vögel habe ich ausführlich in dem Specimen
physiologiae comparatae
inter animantia calidi san-
guinis vivipara et ovipara
gehandelt, das im IX. B.
der commentation. societ. reg. scientiar. Gottingens.
p. 108-128. befindlich ist.

federn (remiges), diese Steuerfedern (rectri-
ces
). Die Schwungfedern sind von unbestimm-
ter Anzahl, und bilden gleichsam breite Fächer,
womit sich die Vögel in die Luft heben und flie-
gen können. Einige wenige Vögel (aves im-
pennes
) wie die Pinguine ꝛc. haben gar keine
Schwungfedern, und sind daher zum Fluge un-
geschickt. So fehlen auch einigen Vögeln, wie
dem Casuar, den Taucherchen ꝛc. die Steuer-
federn.

§. 59.

Die Raubvögel ausgenommen so sind fast
bey allen übrigen die Männchen schöner befiedert
als die Weibchen, und im Ganzen auch in dieser
Classe, so wie überhaupt in beiden organisirten
Reichen, die bey weitem allerprachtvollsten Ge-
schöpfe den heissen Erdstrichen eigen.

§. 60.

Im innern Körperbau*) zeichnen sich die
Vögel besonders durch die merkwürdigen Luft-
behälter aus, die in ihrem ganzen Körper ver-
theilt, und vorzüglich zum Fluge von äußerster
Wichtigkeit sind. Die mehresten stehen mit den
Lungen, andere aber bloß mit dem Rachen in

*) Vom eigenthümlichen des innern Körperbaues
der Vögel habe ich ausführlich in dem Specimen
physiologiae comparatae
inter animantia calidi san-
guinis vivipara et ovipara
gehandelt, das im IX. B.
der commentation. societ. reg. scientiar. Gottingens.
p. 108-128. befindlich ist.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0155" xml:id="pb133_0001" n="133"/>
federn (<hi rendition="#aq">remiges</hi>), diese Steuerfedern (<hi rendition="#aq">rectri-<lb/>
ces</hi>). Die Schwungfedern sind von unbestimm-<lb/>
ter Anzahl, und bilden gleichsam breite Fächer,<lb/>
womit sich die Vögel in die Luft heben und flie-<lb/>
gen können. Einige wenige Vögel (<hi rendition="#aq">aves im-<lb/>
pennes</hi>) wie die Pinguine &#xA75B;c. haben gar keine<lb/>
Schwungfedern, und sind daher zum Fluge un-<lb/>
geschickt. So fehlen auch einigen Vögeln, wie<lb/>
dem Casuar, den Taucherchen &#xA75B;c. die Steuer-<lb/>
federn.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 59.</head><lb/>
          <p>Die Raubvögel ausgenommen so sind fast<lb/>
bey allen übrigen die Männchen schöner befiedert<lb/>
als die Weibchen, und im Ganzen auch in dieser<lb/>
Classe, so wie überhaupt in beiden organisirten<lb/>
Reichen, die bey weitem allerprachtvollsten Ge-<lb/>
schöpfe den heissen Erdstrichen eigen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 60.</head><lb/>
          <p>Im innern Körperbau<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Vom eigenthümlichen des innern Körperbaues<lb/>
der Vögel habe ich ausführlich in dem <hi rendition="#aq">Specimen<lb/>
physiologiae comparatae</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">inter animantia calidi san-<lb/>
guinis vivipara et ovipara</hi></hi> gehandelt, das im IX. B.<lb/>
der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">commentation. societ. reg. scientiar. Gottingens</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 108-128. befindlich ist.</p></note> zeichnen sich die<lb/>
Vögel besonders durch die merkwürdigen Luft-<lb/>
behälter aus, die in ihrem ganzen Körper ver-<lb/>
theilt, und vorzüglich zum Fluge von äußerster<lb/>
Wichtigkeit sind. Die mehresten stehen mit den<lb/>
Lungen, andere aber bloß mit dem Rachen in<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0155] federn (remiges), diese Steuerfedern (rectri- ces). Die Schwungfedern sind von unbestimm- ter Anzahl, und bilden gleichsam breite Fächer, womit sich die Vögel in die Luft heben und flie- gen können. Einige wenige Vögel (aves im- pennes) wie die Pinguine ꝛc. haben gar keine Schwungfedern, und sind daher zum Fluge un- geschickt. So fehlen auch einigen Vögeln, wie dem Casuar, den Taucherchen ꝛc. die Steuer- federn. §. 59. Die Raubvögel ausgenommen so sind fast bey allen übrigen die Männchen schöner befiedert als die Weibchen, und im Ganzen auch in dieser Classe, so wie überhaupt in beiden organisirten Reichen, die bey weitem allerprachtvollsten Ge- schöpfe den heissen Erdstrichen eigen. §. 60. Im innern Körperbau *) zeichnen sich die Vögel besonders durch die merkwürdigen Luft- behälter aus, die in ihrem ganzen Körper ver- theilt, und vorzüglich zum Fluge von äußerster Wichtigkeit sind. Die mehresten stehen mit den Lungen, andere aber bloß mit dem Rachen in *) Vom eigenthümlichen des innern Körperbaues der Vögel habe ich ausführlich in dem Specimen physiologiae comparatae inter animantia calidi san- guinis vivipara et ovipara gehandelt, das im IX. B. der commentation. societ. reg. scientiar. Gottingens. p. 108-128. befindlich ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/155
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/155>, abgerufen am 21.12.2024.