Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.IX. Wißmuth. Der Wißmuth bismutum, marcasita 1. Gediegen. Wenig andre Metalle werden nach Verhältniß so 2. Vererzt. a) Wißmuthglanz. Durch Schwefel vererzt, oft mit Arsenik und Ko- b) Wißmuthocher. Durch Luftsäure verkalkt, graugrünlich; theils als IX. Wißmuth. Der Wißmuth bismutum, marcasita 1. Gediegen. Wenig andre Metalle werden nach Verhältniß so 2. Vererzt. a) Wißmuthglanz. Durch Schwefel vererzt, oft mit Arsenik und Ko- b) Wißmuthocher. Durch Luftsäure verkalkt, graugrünlich; theils als <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0656" xml:id="pb640_0001" n="640"/> <head rendition="#c">IX. <hi rendition="#g">Wißmuth</hi>.</head><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Wißmuth</hi> <hi rendition="#aq">bismutum, marcasita<lb/><hi rendition="#i">officin</hi></hi>., (Fr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">etain de glace</hi></hi>) ist von silber-<lb/> weisser Farbe, blättrichtem Gefüge, sehr spröde.<lb/> Sein ansehnliches specifisches Gewicht = 9822.<lb/> Er ist überaus leichtflüssig (schon bey 460° Fayr);<lb/> gibt vollends mit halb so viel Zinn und halb so<lb/> viel Bley eine metallische Composition die schon<lb/> in kochendem Wasser schmilzt: daher der Ge-<lb/> brauch des Wißmuths zum Schlagloth und zum<lb/> Verzinnen. Wird leicht in Salpetersäure auf-<lb/> gelöset und durch zugegoßnes Wasser als weisser<lb/> Kalk (das so genannte <hi rendition="#aq">blanc d'Espagne</hi>) daraus<lb/> gefällt.</p> <p rendition="#indent-1">1. Gediegen.</p> <p rendition="#l1em">Wenig andre Metalle werden nach Verhältniß so<lb/> häufig gediegen gefunden als der Wißmuth. Theils<lb/> blättricht, körnicht ꝛc. theils in saubern Dendriten in<lb/> Jaspis und Hornstein eingewachsen.</p> <p rendition="#indent-1">2. Vererzt.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Wißmuthglanz.</p> <p rendition="#l1em">Durch Schwefel vererzt, oft mit Arsenik und Ko-<lb/> balt, sehr weich; theils abfärbend. Oft pfauenschweifig<lb/> angeflogen (so genannter taubenhälsiger Wißmuth).</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>) Wißmuthocher.</p> <p rendition="#l1em">Durch Luftsäure verkalkt, graugrünlich; theils als<lb/> mulmichter Beschlag, theils verhärtet.</p> </div> <div n="3"> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [640/0656]
IX. Wißmuth.
Der Wißmuth bismutum, marcasita
officin., (Fr etain de glace) ist von silber-
weisser Farbe, blättrichtem Gefüge, sehr spröde.
Sein ansehnliches specifisches Gewicht = 9822.
Er ist überaus leichtflüssig (schon bey 460° Fayr);
gibt vollends mit halb so viel Zinn und halb so
viel Bley eine metallische Composition die schon
in kochendem Wasser schmilzt: daher der Ge-
brauch des Wißmuths zum Schlagloth und zum
Verzinnen. Wird leicht in Salpetersäure auf-
gelöset und durch zugegoßnes Wasser als weisser
Kalk (das so genannte blanc d'Espagne) daraus
gefällt.
1. Gediegen.
Wenig andre Metalle werden nach Verhältniß so
häufig gediegen gefunden als der Wißmuth. Theils
blättricht, körnicht ꝛc. theils in saubern Dendriten in
Jaspis und Hornstein eingewachsen.
2. Vererzt.
a) Wißmuthglanz.
Durch Schwefel vererzt, oft mit Arsenik und Ko-
balt, sehr weich; theils abfärbend. Oft pfauenschweifig
angeflogen (so genannter taubenhälsiger Wißmuth).
b) Wißmuthocher.
Durch Luftsäure verkalkt, graugrünlich; theils als
mulmichter Beschlag, theils verhärtet.
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