oder Kröbs einschließt, die dann Kernfrüchte (und die Bäume dieser ganzen Ordnung Poma- ceae) heißen; oder aber, wie bey den Pflaumen, Kirschen, Abrikosen und Pfirschen, eine Nuß ent- hält, die dann Steinfrüchte (Drupaceae) ge- nannt werden.
§. 206.
Die Ursachen der Degeneration (§. 13-15.) scheinen bey den Gewächsen leichter als bey den Thieren auf den Bildungstrieb wirken, und ihm eine abweichende veränderliche Richtung geben zu können: daher viele theils in ihrer ganzen Bildung, besonders aber in Rücksicht der Blüthe und der Frucht in so zahlreiche Spielarten aus- geartet sind. So zählt man z. B. jetzt auf drey tausend Varietäten von Tulipanen, wovon doch vor 200 Jahren bloß die gelbe Stammart in Europa bekannt war. Ueberhaupt sind auch die Gewächse manchen Arten von Degeneration aus- gesetzt, die bey den Thieren gar nicht statt haben können, wie z. B. die Ausartung der männlichen Befruchtungstheile in den gefüllten Blumen u. dergl. m.
§. 207.
Vorzüglich merkwürdig ist die Abartung der Gewächse durch Bastardzeugung worüber be- kanntlich Hr. Kölreuter die scharfsinnigsten Ver- suche angestellt, und sogar durch wiederhohlte Er- zeugung fruchtbarer Bastardpflanzen, die eine
oder Kröbs einschließt, die dann Kernfrüchte (und die Bäume dieser ganzen Ordnung Poma- ceae) heißen; oder aber, wie bey den Pflaumen, Kirschen, Abrikosen und Pfirschen, eine Nuß ent- hält, die dann Steinfrüchte (Drupaceae) ge- nannt werden.
§. 206.
Die Ursachen der Degeneration (§. 13-15.) scheinen bey den Gewächsen leichter als bey den Thieren auf den Bildungstrieb wirken, und ihm eine abweichende veränderliche Richtung geben zu können: daher viele theils in ihrer ganzen Bildung, besonders aber in Rücksicht der Blüthe und der Frucht in so zahlreiche Spielarten aus- geartet sind. So zählt man z. B. jetzt auf drey tausend Varietäten von Tulipanen, wovon doch vor 200 Jahren bloß die gelbe Stammart in Europa bekannt war. Ueberhaupt sind auch die Gewächse manchen Arten von Degeneration aus- gesetzt, die bey den Thieren gar nicht statt haben können, wie z. B. die Ausartung der männlichen Befruchtungstheile in den gefüllten Blumen u. dergl. m.
§. 207.
Vorzüglich merkwürdig ist die Abartung der Gewächse durch Bastardzeugung worüber be- kanntlich Hr. Kölreuter die scharfsinnigsten Ver- suche angestellt, und sogar durch wiederhohlte Er- zeugung fruchtbarer Bastardpflanzen, die eine
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[505/0521]
oder Kröbs einschließt, die dann Kernfrüchte
(und die Bäume dieser ganzen Ordnung Poma-
ceae) heißen; oder aber, wie bey den Pflaumen,
Kirschen, Abrikosen und Pfirschen, eine Nuß ent-
hält, die dann Steinfrüchte (Drupaceae) ge-
nannt werden.
§. 206.
Die Ursachen der Degeneration (§. 13-15.)
scheinen bey den Gewächsen leichter als bey den
Thieren auf den Bildungstrieb wirken, und ihm
eine abweichende veränderliche Richtung geben
zu können: daher viele theils in ihrer ganzen
Bildung, besonders aber in Rücksicht der Blüthe
und der Frucht in so zahlreiche Spielarten aus-
geartet sind. So zählt man z. B. jetzt auf drey
tausend Varietäten von Tulipanen, wovon doch
vor 200 Jahren bloß die gelbe Stammart in
Europa bekannt war. Ueberhaupt sind auch die
Gewächse manchen Arten von Degeneration aus-
gesetzt, die bey den Thieren gar nicht statt haben
können, wie z. B. die Ausartung der männlichen
Befruchtungstheile in den gefüllten Blumen
u. dergl. m.
§. 207.
Vorzüglich merkwürdig ist die Abartung der
Gewächse durch Bastardzeugung worüber be-
kanntlich Hr. Kölreuter die scharfsinnigsten Ver-
suche angestellt, und sogar durch wiederhohlte Er-
zeugung fruchtbarer Bastardpflanzen, die eine
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/521>, abgerufen am 21.11.2024.
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