Bey den Getreidearten und andern Gräsern sind die Blüthen meist in eine Aehre verbunden, da denn der Staubweg (tab. II. fig. 10. a.) und die Staubfäden, deren mehrentheils drey sind (fig. 10. b.), von den Spelzen umschlossen werden.
§. 199.
Bey den vollkommenern oder eigentlich so genannten Moosen (musci frondosi etc.) ist, wie die wichtigen Entdeckungen des Hrn. D. Hedwig gelehrt haben, die Aehnlichkeit der Befruchtungs- werkzeuge mit denen bey andern Gewächsen weit größer als man vorher geglaubt hatte. Das saubere fast becherförmige Köpfchen (capitulum, tab. II. fig. 11. b. enthält gleichsam als, Frucht- knote (§. 187.) die kleinen Samenkörnchen; die mittelst des kleinen spitzigen Hutes (calyptra, fig. 11. a.) der die Stelle des Griffels und der Narbe (§. 187.) vertritt, von dem männlichen Blumenstaube besondrer theils Rosen- oder Sternförmiger Theile befruchtet, und nachher ausgeschüttet werden.
§. 200.
Bey den einfachsten Aftermoosen hingegen die bloß im Wasser leben, wie bey den Tremel- len, Ulven, Conferven, und beym See-Tang (fucus) ist die Fortpflanzungsart wohl sehr ver-
§. 198.
Bey den Getreidearten und andern Gräsern sind die Blüthen meist in eine Aehre verbunden, da denn der Staubweg (tab. II. fig. 10. a.) und die Staubfäden, deren mehrentheils drey sind (fig. 10. b.), von den Spelzen umschlossen werden.
§. 199.
Bey den vollkommenern oder eigentlich so genannten Moosen (musci frondosi etc.) ist, wie die wichtigen Entdeckungen des Hrn. D. Hedwig gelehrt haben, die Aehnlichkeit der Befruchtungs- werkzeuge mit denen bey andern Gewächsen weit größer als man vorher geglaubt hatte. Das saubere fast becherförmige Köpfchen (capitulum, tab. II. fig. 11. b. enthält gleichsam als, Frucht- knote (§. 187.) die kleinen Samenkörnchen; die mittelst des kleinen spitzigen Hutes (calyptra, fig. 11. a.) der die Stelle des Griffels und der Narbe (§. 187.) vertritt, von dem männlichen Blumenstaube besondrer theils Rosen- oder Sternförmiger Theile befruchtet, und nachher ausgeschüttet werden.
§. 200.
Bey den einfachsten Aftermoosen hingegen die bloß im Wasser leben, wie bey den Tremel- len, Ulven, Conferven, und beym See-Tang (fucus) ist die Fortpflanzungsart wohl sehr ver-
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0518"xml:id="pb502_0001"n="502"/><headrendition="#c">§. 198.</head><lb/><p>Bey den Getreidearten und andern Gräsern<lb/>
sind die Blüthen meist in eine Aehre verbunden,<lb/>
da denn der Staubweg <hirendition="#aq">(tab.</hi> II. <hirendition="#aq">fig</hi>. 10. <hirendition="#aq">a</hi>.) und<lb/>
die Staubfäden, deren mehrentheils drey sind<lb/>
(<hirendition="#aq">fig</hi>. 10. <hirendition="#aq">b</hi>.), von den Spelzen umschlossen<lb/>
werden.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 199.</head><lb/><p>Bey den vollkommenern oder eigentlich so<lb/>
genannten Moosen (<hirendition="#aq">musci <hirendition="#i">frondosi</hi> etc</hi>.) ist, wie<lb/>
die wichtigen Entdeckungen des Hrn. <hirendition="#aq">D.</hi> Hedwig<lb/>
gelehrt haben, die Aehnlichkeit der Befruchtungs-<lb/>
werkzeuge mit denen bey andern Gewächsen weit<lb/>
größer als man vorher geglaubt hatte. Das<lb/>
saubere fast becherförmige Köpfchen (<hirendition="#aq">capitulum</hi>,<lb/><hirendition="#aq">tab</hi>. II. <hirendition="#aq">fig.</hi> 11. <hirendition="#aq">b</hi>. enthält gleichsam als, Frucht-<lb/>
knote (§. 187.) die kleinen Samenkörnchen; die<lb/>
mittelst des kleinen spitzigen Hutes (<hirendition="#aq">calyptra</hi>,<lb/><hirendition="#aq">fig</hi>. 11. <hirendition="#aq">a.</hi>) der die Stelle des Griffels und der<lb/>
Narbe (§. 187.) vertritt, von dem männlichen<lb/>
Blumenstaube besondrer theils Rosen- oder<lb/>
Sternförmiger Theile befruchtet, und nachher<lb/>
ausgeschüttet werden.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 200.</head><lb/><p>Bey den einfachsten Aftermoosen hingegen<lb/>
die bloß im Wasser leben, wie bey den Tremel-<lb/>
len, Ulven, Conferven, und beym See-Tang<lb/>
(<hirendition="#aq">fucus</hi>) ist die Fortpflanzungsart wohl sehr ver-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[502/0518]
§. 198.
Bey den Getreidearten und andern Gräsern
sind die Blüthen meist in eine Aehre verbunden,
da denn der Staubweg (tab. II. fig. 10. a.) und
die Staubfäden, deren mehrentheils drey sind
(fig. 10. b.), von den Spelzen umschlossen
werden.
§. 199.
Bey den vollkommenern oder eigentlich so
genannten Moosen (musci frondosi etc.) ist, wie
die wichtigen Entdeckungen des Hrn. D. Hedwig
gelehrt haben, die Aehnlichkeit der Befruchtungs-
werkzeuge mit denen bey andern Gewächsen weit
größer als man vorher geglaubt hatte. Das
saubere fast becherförmige Köpfchen (capitulum,
tab. II. fig. 11. b. enthält gleichsam als, Frucht-
knote (§. 187.) die kleinen Samenkörnchen; die
mittelst des kleinen spitzigen Hutes (calyptra,
fig. 11. a.) der die Stelle des Griffels und der
Narbe (§. 187.) vertritt, von dem männlichen
Blumenstaube besondrer theils Rosen- oder
Sternförmiger Theile befruchtet, und nachher
ausgeschüttet werden.
§. 200.
Bey den einfachsten Aftermoosen hingegen
die bloß im Wasser leben, wie bey den Tremel-
len, Ulven, Conferven, und beym See-Tang
(fucus) ist die Fortpflanzungsart wohl sehr ver-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/518>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.