Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.Bäume in ganz verschiednen Himmelsstrichen Anm. 1. Die aus Chili abstammenden Cartoffeln Anm. 2. Merkwürdig ist daß in manchen Climaten §. 182. Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge- §. 183. Die erste Art der Propagation, nähmlich Bäume in ganz verschiednen Himmelsstrichen Anm. 1. Die aus Chili abstammenden Cartoffeln Anm. 2. Merkwürdig ist daß in manchen Climaten §. 182. Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge- §. 183. Die erste Art der Propagation, nähmlich <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0509" xml:id="pb493_0001" n="493"/> Bäume in ganz verschiednen Himmelsstrichen<lb/> fortkommen.</p> <p rendition="#indent-1 #small">Anm. 1. Die aus Chili abstammenden Cartoffeln<lb/> z. B. gedeihen nun fast durch die ganze alte Welt;<lb/> am Cap so gut wie in theils Gegenden vom<lb/> Asiatischen Rußland ꝛc.</p> <p rendition="#indent-1 #small">Anm. 2. Merkwürdig ist daß in manchen Climaten<lb/> gewisse Ordnungen von Pflanzen in der größten<lb/> Mannichfaltigkeit wuchern, und andre sonst noch<lb/> so gemeine, hingegen fast ganz daselbst mangeln.<lb/> Aus den Westindischen Inseln z. B. finden sich<lb/> vergleichungsweise äußerst wenige Moose (<hi rendition="#aq">musci<lb/> frondosi</hi>) und hingegen desto mannichfaltigere<lb/> Farnkräuter.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 182.</head><lb/> <p>Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge-<lb/> wachse, deren mannichfaltige Arten sich im<lb/> Ganzen doch auf drey Hauptwege zurückbringen<lb/> lassen. Auf die Fortpflanzung durch Wurzeln<lb/> oder Zweige; zweytens durch Augen; und end-<lb/> lich durch Samen.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 183.</head><lb/> <p>Die erste Art der Propagation, nähmlich<lb/> durch Zweige, von der wir auch schon im Thier-<lb/> reiche bey den Polypen und sonst einige Spuren<lb/> bemerkt haben, ist im Pflanzenreich desto ge-<lb/> wöhnlicher. Manche Gewächse nähmlich ver-<lb/> mehren sich von selbst auf diese Weise. Bey<lb/> vielen andern hat es die Kunst durch Absenken<lb/> oder Ablegen nachgeahmt. Es gibt z. B. eine<lb/> Art Feigenbaum (der Banianbaum, <hi rendition="#aq">ficus <hi rendition="#i">indica</hi></hi>)<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [493/0509]
Bäume in ganz verschiednen Himmelsstrichen
fortkommen.
Anm. 1. Die aus Chili abstammenden Cartoffeln
z. B. gedeihen nun fast durch die ganze alte Welt;
am Cap so gut wie in theils Gegenden vom
Asiatischen Rußland ꝛc.
Anm. 2. Merkwürdig ist daß in manchen Climaten
gewisse Ordnungen von Pflanzen in der größten
Mannichfaltigkeit wuchern, und andre sonst noch
so gemeine, hingegen fast ganz daselbst mangeln.
Aus den Westindischen Inseln z. B. finden sich
vergleichungsweise äußerst wenige Moose (musci
frondosi) und hingegen desto mannichfaltigere
Farnkräuter.
§. 182.
Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge-
wachse, deren mannichfaltige Arten sich im
Ganzen doch auf drey Hauptwege zurückbringen
lassen. Auf die Fortpflanzung durch Wurzeln
oder Zweige; zweytens durch Augen; und end-
lich durch Samen.
§. 183.
Die erste Art der Propagation, nähmlich
durch Zweige, von der wir auch schon im Thier-
reiche bey den Polypen und sonst einige Spuren
bemerkt haben, ist im Pflanzenreich desto ge-
wöhnlicher. Manche Gewächse nähmlich ver-
mehren sich von selbst auf diese Weise. Bey
vielen andern hat es die Kunst durch Absenken
oder Ablegen nachgeahmt. Es gibt z. B. eine
Art Feigenbaum (der Banianbaum, ficus indica)
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