schäft, auch die äußern Eindrücke auf den thie- rischen Körper, der Seele durch die Sinne mit- zutheilen. Die Art der sinnlichen Empfindung so wohl, als die Beschaffenheit der Sinnwerk- zeuge ist bey den Thieren sehr verschieden. Viele Thiere erhalten offenbar allerhand sinnliche Ein- drücke, ohne daß wir doch die Sinn-Werkzeuge an ihnen entdecken könnten, die bey andern zu solchen Eindrücken nothwendig sind. Der Po- lype z. B. hat keine Augen, und doch das feinste Gefühl vom Licht; die Schmeißfliege und viele andere Insecten haben Geruch, ob wir gleich keine Nase an ihnen wahrnehmen.
§. 30.
Durch den anhaltenden Gebrauch werden Nerven und Muskeln ermüdet, und sie brauchen von Zeit zu Zeit Ruhe zur Sammlung neuer Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Dem Menschen und den mehresten Grasfressenden Thieren ist die Nacht zu dieser Erhohlung ange- wiesen; viele Raubthiere und die mehresten Fi- sche hingegen, auch die kränklichen Kackerlacken mit den lichtscheuen, bleichen Augen, und manche Insecten müssen eben diese Stille der Nacht, da die übrigen Geschöpfe der Ruhe pflegen, zu Vollziehung ihrer Geschäfte benutzen, und da- gegen einen Theil des Tages zu jener Erhohlung verwenden.
schäft, auch die äußern Eindrücke auf den thie- rischen Körper, der Seele durch die Sinne mit- zutheilen. Die Art der sinnlichen Empfindung so wohl, als die Beschaffenheit der Sinnwerk- zeuge ist bey den Thieren sehr verschieden. Viele Thiere erhalten offenbar allerhand sinnliche Ein- drücke, ohne daß wir doch die Sinn-Werkzeuge an ihnen entdecken könnten, die bey andern zu solchen Eindrücken nothwendig sind. Der Po- lype z. B. hat keine Augen, und doch das feinste Gefühl vom Licht; die Schmeißfliege und viele andere Insecten haben Geruch, ob wir gleich keine Nase an ihnen wahrnehmen.
§. 30.
Durch den anhaltenden Gebrauch werden Nerven und Muskeln ermüdet, und sie brauchen von Zeit zu Zeit Ruhe zur Sammlung neuer Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Dem Menschen und den mehresten Grasfressenden Thieren ist die Nacht zu dieser Erhohlung ange- wiesen; viele Raubthiere und die mehresten Fi- sche hingegen, auch die kränklichen Kackerlacken mit den lichtscheuen, bleichen Augen, und manche Insecten müssen eben diese Stille der Nacht, da die übrigen Geschöpfe der Ruhe pflegen, zu Vollziehung ihrer Geschäfte benutzen, und da- gegen einen Theil des Tages zu jener Erhohlung verwenden.
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[30/0046]
schäft, auch die äußern Eindrücke auf den thie-
rischen Körper, der Seele durch die Sinne mit-
zutheilen. Die Art der sinnlichen Empfindung
so wohl, als die Beschaffenheit der Sinnwerk-
zeuge ist bey den Thieren sehr verschieden. Viele
Thiere erhalten offenbar allerhand sinnliche Ein-
drücke, ohne daß wir doch die Sinn-Werkzeuge
an ihnen entdecken könnten, die bey andern zu
solchen Eindrücken nothwendig sind. Der Po-
lype z. B. hat keine Augen, und doch das feinste
Gefühl vom Licht; die Schmeißfliege und viele
andere Insecten haben Geruch, ob wir gleich
keine Nase an ihnen wahrnehmen.
§. 30.
Durch den anhaltenden Gebrauch werden
Nerven und Muskeln ermüdet, und sie brauchen
von Zeit zu Zeit Ruhe zur Sammlung neuer
Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Dem
Menschen und den mehresten Grasfressenden
Thieren ist die Nacht zu dieser Erhohlung ange-
wiesen; viele Raubthiere und die mehresten Fi-
sche hingegen, auch die kränklichen Kackerlacken
mit den lichtscheuen, bleichen Augen, und manche
Insecten müssen eben diese Stille der Nacht, da
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/46>, abgerufen am 03.12.2024.
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