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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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§. 159.

Die unübersehliche Menge von Seegeschö-
pfen in dieser Classe (§. 155.), zumahl die Con-
chylien und Corallen, werden in der großen Haus-
haltung der Natur vorzüglichst dadurch äußerst
wichtig, daß sie im Ocean (- so wie die In-
secten auf und in der Erde (§. 143.) -) unendlich
mannigfaltigen überflüßigen oder nachtheiligen
Stoff verzehren, durchwirken, gleichsam umwan-
deln u. s. w. - Dem Menschen ins besondre
werden sie dadurch nutzbar, daß Viele derselben,
zumahl unter den Conchylien, eßbar sind, und
vorzüglich einige (wie z. B. nahmentlich venus
mercenaria
und mytilus bidens) manchen Kü-
stenbewohnern und Seefahrenden zu einer Haupt-
nahrung dienen. Von einigen Schnecken wurde
ehedem mehr als jetzt die Purpur-Farbe ge-
nommen*). Aus dem Safte der Blackfische
kann Dinte bereitet werden. Der Bart der
Steckmuschel gibt eine Art brauner Seide, die
theuer verarbeitet wird. Mehrere Muschel-

**) steckt ihnen dann ganz locker in einer Oeffnung des
Halfes, und wenn ihrer zwey und zwey einander
aufgefunden haben, so drückt jedes seinen Pfeil
dem andern in die Brust, oder wirft ihm densel-
ben auch gleichsam entgegen, und erst auf diese
vorgängige wechselseitige Verwundung erfolgt die
wahre Paarung.
*) s. Hrn. Prof. Schneiders Abh. hierüber im II. B.
von Ant. de Ulloa Nachr. von Amer. Leipz. 1781. 8.
S. 377-431.

**)

§. 159.

Die unübersehliche Menge von Seegeschö-
pfen in dieser Classe (§. 155.), zumahl die Con-
chylien und Corallen, werden in der großen Haus-
haltung der Natur vorzüglichst dadurch äußerst
wichtig, daß sie im Ocean (– so wie die In-
secten auf und in der Erde (§. 143.) –) unendlich
mannigfaltigen überflüßigen oder nachtheiligen
Stoff verzehren, durchwirken, gleichsam umwan-
deln u. s. w. – Dem Menschen ins besondre
werden sie dadurch nutzbar, daß Viele derselben,
zumahl unter den Conchylien, eßbar sind, und
vorzüglich einige (wie z. B. nahmentlich venus
mercenaria
und mytilus bidens) manchen Kü-
stenbewohnern und Seefahrenden zu einer Haupt-
nahrung dienen. Von einigen Schnecken wurde
ehedem mehr als jetzt die Purpur-Farbe ge-
nommen*). Aus dem Safte der Blackfische
kann Dinte bereitet werden. Der Bart der
Steckmuschel gibt eine Art brauner Seide, die
theuer verarbeitet wird. Mehrere Muschel-

**) steckt ihnen dann ganz locker in einer Oeffnung des
Halfes, und wenn ihrer zwey und zwey einander
aufgefunden haben, so drückt jedes seinen Pfeil
dem andern in die Brust, oder wirft ihm densel-
ben auch gleichsam entgegen, und erst auf diese
vorgängige wechselseitige Verwundung erfolgt die
wahre Paarung.
*) s. Hrn. Prof. Schneiders Abh. hierüber im II. B.
von Ant. de Ulloa Nachr. von Amer. Leipz. 1781. 8.
S. 377–431.
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[412/0428] **) §. 159. Die unübersehliche Menge von Seegeschö- pfen in dieser Classe (§. 155.), zumahl die Con- chylien und Corallen, werden in der großen Haus- haltung der Natur vorzüglichst dadurch äußerst wichtig, daß sie im Ocean (– so wie die In- secten auf und in der Erde (§. 143.) –) unendlich mannigfaltigen überflüßigen oder nachtheiligen Stoff verzehren, durchwirken, gleichsam umwan- deln u. s. w. – Dem Menschen ins besondre werden sie dadurch nutzbar, daß Viele derselben, zumahl unter den Conchylien, eßbar sind, und vorzüglich einige (wie z. B. nahmentlich venus mercenaria und mytilus bidens) manchen Kü- stenbewohnern und Seefahrenden zu einer Haupt- nahrung dienen. Von einigen Schnecken wurde ehedem mehr als jetzt die Purpur-Farbe ge- nommen *). Aus dem Safte der Blackfische kann Dinte bereitet werden. Der Bart der Steckmuschel gibt eine Art brauner Seide, die theuer verarbeitet wird. Mehrere Muschel- **) steckt ihnen dann ganz locker in einer Oeffnung des Halfes, und wenn ihrer zwey und zwey einander aufgefunden haben, so drückt jedes seinen Pfeil dem andern in die Brust, oder wirft ihm densel- ben auch gleichsam entgegen, und erst auf diese vorgängige wechselseitige Verwundung erfolgt die wahre Paarung. *) s. Hrn. Prof. Schneiders Abh. hierüber im II. B. von Ant. de Ulloa Nachr. von Amer. Leipz. 1781. 8. S. 377–431.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/428>, abgerufen am 21.11.2024.