Was man z. B. das Herz der Insecten nennt, ist ein langer Canal von ungleicher Weite der längs des Rückens liegt, aus welchem aber nicht eine einzige Ader entspringt, als von welchen man überhaupt - bey den Raupen wenigstens - keine Spur findet, so daß folglich auch die Ernäh- rung bey diesen Insecten auf eine eigne, von der Nutrition der rothblütigen Thiere ganz verschiedne Art vor sich gehen muß.
Hingegen sind sie mit unzähligen Luftröhren vom erstaunenswürdigsten feinsten Bau, und mit äußerst zahlreichen Muskeln (§. 26.), die aber auch so wohl in der Bildung als in der Farbe von den Muskeln der rothblütigen Thiere abweichen, versehen.
§. 129.
So unentbehrlich ihnen die Lust, zur Bewe- gung der Muskeln u. a. Verrichtungen scheint, so bemerkt man doch kein eigentliches wahres Athem- hohlen an ihnen; auch ist die mephitische Luft, worin animalische und vegetabilische Substanzen faulen und die den rothblütigen Thieren tödtlich ist, gleichsam das wahre Element der Insecten worin sie sich trefflich wohl befinden.
§. 130.
Der Aufenthalt der Insecten ist weit unbe- schränkter, als der von irgend einer andern Thier- classe. Sie sind so zu sagen in allen Elementen verbreitet: man wird zumahl im Sommer nie leicht eine Spanne breit Erdreich untersuchen
Was man z. B. das Herz der Insecten nennt, ist ein langer Canal von ungleicher Weite der längs des Rückens liegt, aus welchem aber nicht eine einzige Ader entspringt, als von welchen man überhaupt – bey den Raupen wenigstens – keine Spur findet, so daß folglich auch die Ernäh- rung bey diesen Insecten auf eine eigne, von der Nutrition der rothblütigen Thiere ganz verschiedne Art vor sich gehen muß.
Hingegen sind sie mit unzähligen Luftröhren vom erstaunenswürdigsten feinsten Bau, und mit äußerst zahlreichen Muskeln (§. 26.), die aber auch so wohl in der Bildung als in der Farbe von den Muskeln der rothblütigen Thiere abweichen, versehen.
§. 129.
So unentbehrlich ihnen die Lust, zur Bewe- gung der Muskeln u. a. Verrichtungen scheint, so bemerkt man doch kein eigentliches wahres Athem- hohlen an ihnen; auch ist die mephitische Luft, worin animalische und vegetabilische Substanzen faulen und die den rothblütigen Thieren tödtlich ist, gleichsam das wahre Element der Insecten worin sie sich trefflich wohl befinden.
§. 130.
Der Aufenthalt der Insecten ist weit unbe- schränkter, als der von irgend einer andern Thier- classe. Sie sind so zu sagen in allen Elementen verbreitet: man wird zumahl im Sommer nie leicht eine Spanne breit Erdreich untersuchen
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Was man z. B. das Herz der Insecten nennt,
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längs des Rückens liegt, aus welchem aber nicht
eine einzige Ader entspringt, als von welchen
man überhaupt – bey den Raupen wenigstens –
keine Spur findet, so daß folglich auch die Ernäh-
rung bey diesen Insecten auf eine eigne, von der
Nutrition der rothblütigen Thiere ganz verschiedne
Art vor sich gehen muß.
Hingegen sind sie mit unzähligen Luftröhren
vom erstaunenswürdigsten feinsten Bau, und mit
äußerst zahlreichen Muskeln (§. 26.), die aber
auch so wohl in der Bildung als in der Farbe von
den Muskeln der rothblütigen Thiere abweichen,
versehen.
§. 129.
So unentbehrlich ihnen die Lust, zur Bewe-
gung der Muskeln u. a. Verrichtungen scheint, so
bemerkt man doch kein eigentliches wahres Athem-
hohlen an ihnen; auch ist die mephitische Luft,
worin animalische und vegetabilische Substanzen
faulen und die den rothblütigen Thieren tödtlich
ist, gleichsam das wahre Element der Insecten
worin sie sich trefflich wohl befinden.
§. 130.
Der Aufenthalt der Insecten ist weit unbe-
schränkter, als der von irgend einer andern Thier-
classe. Sie sind so zu sagen in allen Elementen
verbreitet: man wird zumahl im Sommer nie
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/323>, abgerufen am 21.11.2024.
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