Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Die auffallendsten Sonderbarkeiten zeigen
sich aber im Baue des Auges der Fische*), das
sich z. B. durch den gänzlichen Mangel des so
genannten Strahlenbandes (corpus ciliare); -
und anderseits durch einen überaus sonderbaren
fleischichten meist ringförmigen Wulst der inner-
halb des Augapfels hinter der schwarzen Haut
liegt, u. dergl. m. auszeichnet.

§. 112.

Was die Seelenkräfte der Fische betrifft, so
fehlt es noch sehr an richtigen Beobachtungen
über dieselben. Doch weiß man, daß manche
wie z. B. die Forellen überaus kirre werden**);
andre, z. B. die Karpfen sehr listig und verschla-
gen sind u. s. w.

§. 113.

Von ihrem Schlaf gilt meist die gleiche
Anmerkung die bey den Amphibien gemacht
worden (§. 92.), daß nähmlich vermuthlich alle
einem Winterschlaf ausgesetzt sind; aber wohl
nur sehr wenige einen bestimmten täglichen pe-
riodischen Erhohlungsschlaf haben: wie es z. B.
vom Goldbrachsen gesagt wird.

§. 114.

Außer den wenigen lebendig-gebährenden
Fischen wohin der Aal und die so genannte Aal-

*) s. Hrn. von Haller in den Mem. de l'acad. des sc.
de Paris
v. J. 1762. S. 76. u. f. und Dess. opera
minora
. vol
. III. pag. 250. sqq.
**) Baster opusc. subsecina. T. I. L. II. pag. 88.

Die auffallendsten Sonderbarkeiten zeigen
sich aber im Baue des Auges der Fische*), das
sich z. B. durch den gänzlichen Mangel des so
genannten Strahlenbandes (corpus ciliare); –
und anderseits durch einen überaus sonderbaren
fleischichten meist ringförmigen Wulst der inner-
halb des Augapfels hinter der schwarzen Haut
liegt, u. dergl. m. auszeichnet.

§. 112.

Was die Seelenkräfte der Fische betrifft, so
fehlt es noch sehr an richtigen Beobachtungen
über dieselben. Doch weiß man, daß manche
wie z. B. die Forellen überaus kirre werden**);
andre, z. B. die Karpfen sehr listig und verschla-
gen sind u. s. w.

§. 113.

Von ihrem Schlaf gilt meist die gleiche
Anmerkung die bey den Amphibien gemacht
worden (§. 92.), daß nähmlich vermuthlich alle
einem Winterschlaf ausgesetzt sind; aber wohl
nur sehr wenige einen bestimmten täglichen pe-
riodischen Erhohlungsschlaf haben: wie es z. B.
vom Goldbrachsen gesagt wird.

§. 114.

Außer den wenigen lebendig-gebährenden
Fischen wohin der Aal und die so genannte Aal-

*) s. Hrn. von Haller in den Mém. de l'acad. des sc.
de Paris
v. J. 1762. S. 76. u. f. und Dess. opera
minora
. vol
. III. pag. 250. sqq.
**) Baster opusc. subsecina. T. I. L. II. pag. 88.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0280" xml:id="pb264_0001" n="264"/>
          <p>Die auffallendsten Sonderbarkeiten zeigen<lb/>
sich aber im Baue des Auges der Fische<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. Hrn. von Haller in den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mém. de l'acad. des sc.<lb/>
de Paris</hi></hi> v. J. 1762. S. 76. u. f. und Dess. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">opera<lb/>
minora</hi>. vol</hi>. III. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 250. <hi rendition="#aq">sqq</hi>.</p></note>, das<lb/>
sich z. B. durch den gänzlichen Mangel des so<lb/>
genannten Strahlenbandes (<hi rendition="#aq">corpus ciliare</hi>); &#x2013;<lb/>
und anderseits durch einen überaus sonderbaren<lb/>
fleischichten meist ringförmigen Wulst der inner-<lb/>
halb des Augapfels hinter der schwarzen Haut<lb/>
liegt, u. dergl. m. auszeichnet.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 112.</head><lb/>
          <p>Was die Seelenkräfte der Fische betrifft, so<lb/>
fehlt es noch sehr an richtigen Beobachtungen<lb/>
über dieselben. Doch weiß man, daß manche<lb/>
wie z. B. die Forellen überaus kirre werden<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Baster</hi></hi></hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">opusc. subsecina</hi>. T</hi>. I. <hi rendition="#aq">L</hi>. II. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 88.</p></note>;<lb/>
andre, z. B. die Karpfen sehr listig und verschla-<lb/>
gen sind u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 113.</head><lb/>
          <p>Von ihrem Schlaf gilt meist die gleiche<lb/>
Anmerkung die bey den Amphibien gemacht<lb/>
worden (§. 92.), daß nähmlich vermuthlich alle<lb/>
einem Winterschlaf ausgesetzt sind; aber wohl<lb/>
nur sehr wenige einen bestimmten täglichen pe-<lb/>
riodischen Erhohlungsschlaf haben: wie es z. B.<lb/>
vom Goldbrachsen gesagt wird.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 114.</head><lb/>
          <p>Außer den wenigen lebendig-gebährenden<lb/>
Fischen wohin der Aal und die so genannte Aal-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0280] Die auffallendsten Sonderbarkeiten zeigen sich aber im Baue des Auges der Fische *), das sich z. B. durch den gänzlichen Mangel des so genannten Strahlenbandes (corpus ciliare); – und anderseits durch einen überaus sonderbaren fleischichten meist ringförmigen Wulst der inner- halb des Augapfels hinter der schwarzen Haut liegt, u. dergl. m. auszeichnet. §. 112. Was die Seelenkräfte der Fische betrifft, so fehlt es noch sehr an richtigen Beobachtungen über dieselben. Doch weiß man, daß manche wie z. B. die Forellen überaus kirre werden **); andre, z. B. die Karpfen sehr listig und verschla- gen sind u. s. w. §. 113. Von ihrem Schlaf gilt meist die gleiche Anmerkung die bey den Amphibien gemacht worden (§. 92.), daß nähmlich vermuthlich alle einem Winterschlaf ausgesetzt sind; aber wohl nur sehr wenige einen bestimmten täglichen pe- riodischen Erhohlungsschlaf haben: wie es z. B. vom Goldbrachsen gesagt wird. §. 114. Außer den wenigen lebendig-gebährenden Fischen wohin der Aal und die so genannte Aal- *) s. Hrn. von Haller in den Mém. de l'acad. des sc. de Paris v. J. 1762. S. 76. u. f. und Dess. opera minora. vol. III. pag. 250. sqq. **) Baster opusc. subsecina. T. I. L. II. pag. 88.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/280
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/280>, abgerufen am 21.11.2024.