aber auch schon bey jeder reinen Gartenerde (humus) sichtbar, die größtentheils aus vermo- derten Pflanzenwurzeln erzeugt wird, deren cylin- drische Zäserchen und andere sehr deutliche Spuren oft noch mit bloßen Augen darin zu erkennen sind.
§. 237.
Aber nicht nur die organisirten Körper, son- dern auch die Mineralien selbst sind diesem all- gemeinen Gesetz der Vernichtung (oder vielmehr Veränderung) unterworfen. Die mancherley Säuren, die überall in allen Elementen in Luft und Wasser etc. verbreitet sind, lösen mit der Zeit die festesten Mineralien auf, und so vererzen die Metalle und die härtesten Felsen zerfallen in mürbe Erde und Staub etc. So lößt das Wasser den Kalk aus und setzt ihn an andern Orten wie- der als Tofstein und Sinter ab etc.
§. 238.
Und endlich müssen auch alle von Menschen schon verarbeitete Producte aus allen drey Na- turreichen hier in Anschlag gebracht werden, die ohne Ausnahme doch endlich, jedes nach seiner Weise vermodern oder verrosten, kurz so gut wie die Naturalien selbst, aus denen sie verfertiget waren, zerstört werden, und theils wenn sie schon ins Mineralreich übergegangen sind, noch das leserliche Gepräge ihrer ehemaligen Bestim- mung an sich tragen.
aber auch schon bey jeder reinen Gartenerde (humus) sichtbar, die größtentheils aus vermo- derten Pflanzenwurzeln erzeugt wird, deren cylin- drische Zäserchen und andere sehr deutliche Spuren oft noch mit bloßen Augen darin zu erkennen sind.
§. 237.
Aber nicht nur die organisirten Körper, son- dern auch die Mineralien selbst sind diesem all- gemeinen Gesetz der Vernichtung (oder vielmehr Veränderung) unterworfen. Die mancherley Säuren, die überall in allen Elementen in Luft und Wasser ꝛc. verbreitet sind, lösen mit der Zeit die festesten Mineralien auf, und so vererzen die Metalle und die härtesten Felsen zerfallen in mürbe Erde und Staub ꝛc. So lößt das Wasser den Kalk aus und setzt ihn an andern Orten wie- der als Tofstein und Sinter ab ꝛc.
§. 238.
Und endlich müssen auch alle von Menschen schon verarbeitete Producte aus allen drey Na- turreichen hier in Anschlag gebracht werden, die ohne Ausnahme doch endlich, jedes nach seiner Weise vermodern oder verrosten, kurz so gut wie die Naturalien selbst, aus denen sie verfertiget waren, zerstört werden, und theils wenn sie schon ins Mineralreich übergegangen sind, noch das leserliche Gepräge ihrer ehemaligen Bestim- mung an sich tragen.
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[562/0582]
aber auch schon bey jeder reinen Gartenerde
(humus) sichtbar, die größtentheils aus vermo-
derten Pflanzenwurzeln erzeugt wird, deren cylin-
drische Zäserchen und andere sehr deutliche Spuren
oft noch mit bloßen Augen darin zu erkennen sind.
§. 237.
Aber nicht nur die organisirten Körper, son-
dern auch die Mineralien selbst sind diesem all-
gemeinen Gesetz der Vernichtung (oder vielmehr
Veränderung) unterworfen. Die mancherley
Säuren, die überall in allen Elementen in Luft
und Wasser ꝛc. verbreitet sind, lösen mit der Zeit
die festesten Mineralien auf, und so vererzen die
Metalle und die härtesten Felsen zerfallen in
mürbe Erde und Staub ꝛc. So lößt das Wasser
den Kalk aus und setzt ihn an andern Orten wie-
der als Tofstein und Sinter ab ꝛc.
§. 238.
Und endlich müssen auch alle von Menschen
schon verarbeitete Producte aus allen drey Na-
turreichen hier in Anschlag gebracht werden, die
ohne Ausnahme doch endlich, jedes nach seiner
Weise vermodern oder verrosten, kurz so gut wie
die Naturalien selbst, aus denen sie verfertiget
waren, zerstört werden, und theils wenn sie
schon ins Mineralreich übergegangen sind, noch
das leserliche Gepräge ihrer ehemaligen Bestim-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/582>, abgerufen am 21.11.2024.
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