Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 190.

Bey den mehresten Gewächsen sind diese bei-
derley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe,
die folglich zwitterarrig ist, verbunden. Bey
einigen hingegen in verschiedenen Blüthen, wo-
von die einen blos männlichen, die andern blos
weiblichen Geschlechts, aber doch am gleichen
Stamme befindlich sind, getrennt (Monoecia
linn
.), wie z. B. bey den Haselnüssen, Wall-
nüssen, Gurken etc. Andre Gewächse wie z. B.
der Ahorn, die Esche etc. haben gar dreyerley
Blüthen, blos männliche, blos weibliche, und
überdem auch Zwitterblüthen (Polygamia). Bey
noch andern aber wie z. B. beym Hanf, Hopfen
u. s. w. sind die beiden Geschlechter in den Pflan-
zen selbst, so wie bey allen rothblüthigen und
vielen andern Thieren abgesondert: so daß die
eine Pflanze blos männliche, eine andre aber die
übrigens von der gleichen Art ist, blos weibliche
Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen
Stammes nicht anders befruchtet werden, als
wenn der Blumenstaub von der männlichen
Pflanze durch den Wind oder durch Insecten
(S. 342) oder auch durch die Kunst ihnen zuge-
führt worden ist (Dioecia linn.).

§. 191.

Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei-
nen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch
bey den mehresten befindliche Blumen-Kelch

§. 190.

Bey den mehresten Gewächsen sind diese bei-
derley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe,
die folglich zwitterarrig ist, verbunden. Bey
einigen hingegen in verschiedenen Blüthen, wo-
von die einen blos männlichen, die andern blos
weiblichen Geschlechts, aber doch am gleichen
Stamme befindlich sind, getrennt (Monoecia
linn
.), wie z. B. bey den Haselnüssen, Wall-
nüssen, Gurken ꝛc. Andre Gewächse wie z. B.
der Ahorn, die Esche ꝛc. haben gar dreyerley
Blüthen, blos männliche, blos weibliche, und
überdem auch Zwitterblüthen (Polygamia). Bey
noch andern aber wie z. B. beym Hanf, Hopfen
u. s. w. sind die beiden Geschlechter in den Pflan-
zen selbst, so wie bey allen rothblüthigen und
vielen andern Thieren abgesondert: so daß die
eine Pflanze blos männliche, eine andre aber die
übrigens von der gleichen Art ist, blos weibliche
Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen
Stammes nicht anders befruchtet werden, als
wenn der Blumenstaub von der männlichen
Pflanze durch den Wind oder durch Insecten
(S. 342) oder auch durch die Kunst ihnen zuge-
führt worden ist (Dioecia linn.).

§. 191.

Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei-
nen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch
bey den mehresten befindliche Blumen-Kelch

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0556" xml:id="pb536_0001" n="536"/>
          <head rendition="#c">§. 190.</head><lb/>
          <p>Bey den mehresten Gewächsen sind diese bei-<lb/>
derley                         Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe,<lb/>
die folglich zwitterarrig ist,                         verbunden. Bey<lb/>
einigen hingegen in verschiedenen Blüthen, wo-<lb type="inWord"/>
von die einen blos männlichen, die andern blos<lb/>
weiblichen                         Geschlechts, aber doch am gleichen<lb/>
Stamme befindlich sind, getrennt (<hi rendition="#aq">Monoecia<lb/><hi rendition="#k">linn</hi></hi>.), wie                         z. B. bey den Haselnüssen, Wall-<lb/>
nüssen, Gurken &#xA75B;c. Andre                         Gewächse wie z. B.<lb/>
der Ahorn, die Esche &#xA75B;c. haben gar                         dreyerley<lb/>
Blüthen, blos männliche, blos weibliche, und<lb/>
überdem auch                         Zwitterblüthen (<hi rendition="#aq">Polygamia</hi>). Bey<lb/>
noch andern aber                         wie z. B. beym Hanf, Hopfen<lb/>
u. s. w. sind die beiden Geschlechter in den                         Pflan-<lb/>
zen selbst, so wie bey allen rothblüthigen                         und<lb/>
vielen andern Thieren abgesondert: so daß die<lb/>
eine Pflanze blos                         männliche, eine andre aber die<lb/>
übrigens von der gleichen Art ist, blos                         weibliche<lb/>
Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen<lb/>
Stammes nicht                         anders befruchtet werden, als<lb/>
wenn der Blumenstaub von der                         männlichen<lb/>
Pflanze durch den Wind oder durch Insecten<lb/>
(S. 342) oder                         auch durch die Kunst ihnen zuge-<lb/>
führt worden ist (<hi rendition="#aq">Dioecia <hi rendition="#k">linn</hi></hi>.).</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 191.</head><lb/>
          <p>Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei-<lb/>
nen, Theilen der                         Blüthe ist besonders der doch<lb/>
bey den mehresten befindliche                         Blumen-Kelch<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[536/0556] §. 190. Bey den mehresten Gewächsen sind diese bei- derley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe, die folglich zwitterarrig ist, verbunden. Bey einigen hingegen in verschiedenen Blüthen, wo- von die einen blos männlichen, die andern blos weiblichen Geschlechts, aber doch am gleichen Stamme befindlich sind, getrennt (Monoecia linn.), wie z. B. bey den Haselnüssen, Wall- nüssen, Gurken ꝛc. Andre Gewächse wie z. B. der Ahorn, die Esche ꝛc. haben gar dreyerley Blüthen, blos männliche, blos weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen (Polygamia). Bey noch andern aber wie z. B. beym Hanf, Hopfen u. s. w. sind die beiden Geschlechter in den Pflan- zen selbst, so wie bey allen rothblüthigen und vielen andern Thieren abgesondert: so daß die eine Pflanze blos männliche, eine andre aber die übrigens von der gleichen Art ist, blos weibliche Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen Stammes nicht anders befruchtet werden, als wenn der Blumenstaub von der männlichen Pflanze durch den Wind oder durch Insecten (S. 342) oder auch durch die Kunst ihnen zuge- führt worden ist (Dioecia linn.). §. 191. Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei- nen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch bey den mehresten befindliche Blumen-Kelch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/556
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/556>, abgerufen am 03.12.2024.