Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

fördern: so z. B. die Tauben die auf den Ge-
würz- Inseln auf diese Weise die Muskatnüsse fort-
pflanzen etc. Der Mist der Seevögel düngt
kahle Felsenklippen und Küsten, daß nachher
die heilsamen Gewächse, Löffelkraut etc. da fort-
kommen können. Die Falken und verschiedne
Wasservögel lassen sich zur Jagd andrer Thiere
abrichten etc. Sehr viele Vögel, ihre Eyer, ihr
Fett, und die Tunkinsnester, dienen zur Speise.
Die Federn zum Füllen der Betten, zum schrei-
ben, zum verkielen musikalischer Instrumente,
zu Muffen, und vorzüglich zu mancherley Putz,
weswegen sie bey vielen wilden Völkern, zumal
in Amerika und aus den Inseln des stillen Oceans
einen der wichtigsten Handelsartikel ausmachen.
Für die Arzney ist hingegen kein beträchtlicher
Nutze aus dieser Classe von Thieren zu ziehen.

§. 78.

Der Schade, den die Vögel anstiften, last
sich fast gänzlich auf die Vertilgung nutzbarer
Thiere und Gewächse zurückbringen. Der
Condor, der Lämmergeyer u. a. Raubvögel töd-
ten Gemsen, Rehe, Ziegen, Schafe etc. Der
Fischadler und so viele Wasservögel sind den
Fischen und ihrem laich; so wie die Falken, Ha-
bichte, Sperber, Neuntödter, Aelstern etc. dem
Hausgeflügel gefährlich. Die Sperlinge und
andre kleine Sangvögel schaden der Saat, den
Weintrauben, den Obstbäumen u. s. w. Und

fördern: so z. B. die Tauben die auf den Ge-
würz- Inseln auf diese Weise die Muskatnüsse fort-
pflanzen ꝛc. Der Mist der Seevögel düngt
kahle Felsenklippen und Küsten, daß nachher
die heilsamen Gewächse, Löffelkraut ꝛc. da fort–
kommen können. Die Falken und verschiedne
Wasservögel lassen sich zur Jagd andrer Thiere
abrichten ꝛc. Sehr viele Vögel, ihre Eyer, ihr
Fett, und die Tunkinsnester, dienen zur Speise.
Die Federn zum Füllen der Betten, zum schrei-
ben, zum verkielen musikalischer Instrumente,
zu Muffen, und vorzüglich zu mancherley Putz,
weswegen sie bey vielen wilden Völkern, zumal
in Amerika und aus den Inseln des stillen Oceans
einen der wichtigsten Handelsartikel ausmachen.
Für die Arzney ist hingegen kein beträchtlicher
Nutze aus dieser Classe von Thieren zu ziehen.

§. 78.

Der Schade, den die Vögel anstiften, last
sich fast gänzlich auf die Vertilgung nutzbarer
Thiere und Gewächse zurückbringen. Der
Condor, der Lämmergeyer u. a. Raubvögel töd-
ten Gemsen, Rehe, Ziegen, Schafe ꝛc. Der
Fischadler und so viele Wasservögel sind den
Fischen und ihrem laich; so wie die Falken, Ha-
bichte, Sperber, Neuntödter, Aelstern ꝛc. dem
Hausgeflügel gefährlich. Die Sperlinge und
andre kleine Sangvögel schaden der Saat, den
Weintrauben, den Obstbäumen u. s. w. Und

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0184" xml:id="pb164_0001" n="164"/>
fördern: so z. B. die Tauben die                         auf den Ge-<lb/>
würz- Inseln auf diese Weise die Muskatnüsse                         fort-<lb/>
pflanzen &#xA75B;c. Der Mist der Seevögel düngt<lb/>
kahle                         Felsenklippen und Küsten, daß nachher<lb/>
die heilsamen Gewächse,                         Löffelkraut &#xA75B;c. da fort&#x2013;<lb/>
kommen können. Die Falken und                         verschiedne<lb/>
Wasservögel lassen sich zur Jagd andrer Thiere<lb/>
abrichten                         &#xA75B;c. Sehr viele Vögel, ihre Eyer, ihr<lb/>
Fett, und die Tunkinsnester,                         dienen zur Speise.<lb/>
Die Federn zum Füllen der Betten, zum schrei-<lb type="inWord"/>
ben, zum verkielen musikalischer Instrumente,<lb/>
zu Muffen,                         und vorzüglich zu mancherley Putz,<lb/>
weswegen sie bey vielen wilden                         Völkern, zumal<lb/>
in Amerika und aus den Inseln des stillen                         Oceans<lb/>
einen der wichtigsten Handelsartikel ausmachen.<lb/>
Für die                         Arzney ist hingegen kein beträchtlicher<lb/>
Nutze aus dieser Classe von                         Thieren zu ziehen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 78.</head><lb/>
          <p>Der Schade, den die Vögel anstiften, last<lb/>
sich fast gänzlich auf die                         Vertilgung nutzbarer<lb/>
Thiere und Gewächse zurückbringen. Der<lb/>
Condor,                         der Lämmergeyer u. a. Raubvögel töd-<lb/>
ten Gemsen, Rehe,                         Ziegen, Schafe &#xA75B;c. Der<lb/>
Fischadler und so viele Wasservögel sind                         den<lb/>
Fischen und ihrem laich; so wie die Falken, Ha-<lb/>
bichte, Sperber, Neuntödter, Aelstern &#xA75B;c. dem<lb/>
Hausgeflügel                         gefährlich. Die Sperlinge und<lb/>
andre kleine Sangvögel schaden der Saat,                         den<lb/>
Weintrauben, den Obstbäumen u. s. w. Und<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0184] fördern: so z. B. die Tauben die auf den Ge- würz- Inseln auf diese Weise die Muskatnüsse fort- pflanzen ꝛc. Der Mist der Seevögel düngt kahle Felsenklippen und Küsten, daß nachher die heilsamen Gewächse, Löffelkraut ꝛc. da fort– kommen können. Die Falken und verschiedne Wasservögel lassen sich zur Jagd andrer Thiere abrichten ꝛc. Sehr viele Vögel, ihre Eyer, ihr Fett, und die Tunkinsnester, dienen zur Speise. Die Federn zum Füllen der Betten, zum schrei- ben, zum verkielen musikalischer Instrumente, zu Muffen, und vorzüglich zu mancherley Putz, weswegen sie bey vielen wilden Völkern, zumal in Amerika und aus den Inseln des stillen Oceans einen der wichtigsten Handelsartikel ausmachen. Für die Arzney ist hingegen kein beträchtlicher Nutze aus dieser Classe von Thieren zu ziehen. §. 78. Der Schade, den die Vögel anstiften, last sich fast gänzlich auf die Vertilgung nutzbarer Thiere und Gewächse zurückbringen. Der Condor, der Lämmergeyer u. a. Raubvögel töd- ten Gemsen, Rehe, Ziegen, Schafe ꝛc. Der Fischadler und so viele Wasservögel sind den Fischen und ihrem laich; so wie die Falken, Ha- bichte, Sperber, Neuntödter, Aelstern ꝛc. dem Hausgeflügel gefährlich. Die Sperlinge und andre kleine Sangvögel schaden der Saat, den Weintrauben, den Obstbäumen u. s. w. Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/184
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/184>, abgerufen am 21.12.2024.