Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

kehrt ist (pedes ambulatorii). Oder aber es
find nur zwey Zehen nach vorn, und zweye nach
hinten gekehrt (pedes scansorii); oder der Vo-
gel kan willkürlich die eine Zehe bald vorwärts
zu den übrigen zweyen, bald rückwärts zum Dau-
men schlagen (digitus versatilis). Bey andern
ist auch wol die mittlere Zehe an die eine Sei-
tenzehe angewachsen (pedes gressorii); oder die
Hinterzehe fehlt ganz (pedes cursorii); oder alle
vier Zehen sind, wie bey der Mauerschwalbe,
nach vorn, und gar keine rückwärts gekehrt; oder
die Hinterzehe ist, wie bey manchen Hünern, dop-
pelt u. s. w. Bey denen Vögeln, die keine freye
Zehen haben, sind die Zehen entweder nur an
der Wurzel (pedes semipalmati) - oder aber
bis vorn an die Spitze (pedes palmati) - durch
eine Schwimmhaut verbunden; bey andern sind
die einzelnen Zehen mit einer lappichten schmalen
Haut, die entweder einen glatten, (pedes lo-
bati
) - oder zackichten Rand (pedes pinnati)
hat, wie mit Fransen eingefaßt.

§. 64.

Sehr viele Vögel verändern ihren Wohn-
platz zu gewissen Jahrszeiten; die meisten zwar
blos in sofern, daß sie nur wenige Meilen weit
in die benachbarten Gegenden streichen, und
bald darauf in ihre alte Heimat zurückkehren;
andere aber wie die Hausschwalben, die Kra-
niche, Störche etc. so daß sie im Herbst große

kehrt ist (pedes ambulatorii). Oder aber es
find nur zwey Zehen nach vorn, und zweye nach
hinten gekehrt (pedes scansorii); oder der Vo-
gel kan willkürlich die eine Zehe bald vorwärts
zu den übrigen zweyen, bald rückwärts zum Dau-
men schlagen (digitus versatilis). Bey andern
ist auch wol die mittlere Zehe an die eine Sei-
tenzehe angewachsen (pedes gressorii); oder die
Hinterzehe fehlt ganz (pedes cursorii); oder alle
vier Zehen sind, wie bey der Mauerschwalbe,
nach vorn, und gar keine rückwärts gekehrt; oder
die Hinterzehe ist, wie bey manchen Hünern, dop-
pelt u. s. w. Bey denen Vögeln, die keine freye
Zehen haben, sind die Zehen entweder nur an
der Wurzel (pedes semipalmati) – oder aber
bis vorn an die Spitze (pedes palmati) – durch
eine Schwimmhaut verbunden; bey andern sind
die einzelnen Zehen mit einer lappichten schmalen
Haut, die entweder einen glatten, (pedes lo-
bati
) – oder zackichten Rand (pedes pinnati)
hat, wie mit Fransen eingefaßt.

§. 64.

Sehr viele Vögel verändern ihren Wohn-
platz zu gewissen Jahrszeiten; die meisten zwar
blos in sofern, daß sie nur wenige Meilen weit
in die benachbarten Gegenden streichen, und
bald darauf in ihre alte Heimat zurückkehren;
andere aber wie die Hausschwalben, die Kra-
niche, Störche ꝛc. so daß sie im Herbst große

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0173" xml:id="pb153_0001" n="153"/>
kehrt ist (<hi rendition="#aq">pedes ambulatorii</hi>). Oder aber es<lb/>
find nur zwey Zehen nach vorn,                         und zweye nach<lb/>
hinten gekehrt (<hi rendition="#aq">pedes scansorii</hi>);                         oder der Vo-<lb/>
gel kan willkürlich die eine Zehe bald                         vorwärts<lb/>
zu den übrigen zweyen, bald rückwärts zum Dau-<lb/>
men schlagen (<hi rendition="#aq">digitus versatilis</hi>). Bey                         andern<lb/>
ist auch wol die mittlere Zehe an die eine Sei-<lb/>
tenzehe angewachsen (<hi rendition="#aq">pedes gressorii</hi>); oder                         die<lb/>
Hinterzehe fehlt ganz (<hi rendition="#aq">pedes cursorii</hi>); oder                         alle<lb/>
vier Zehen sind, wie bey der Mauerschwalbe,<lb/>
nach vorn, und gar                         keine rückwärts gekehrt; oder<lb/>
die Hinterzehe ist, wie bey manchen                         Hünern, dop-<lb/>
pelt u. s. w. Bey denen Vögeln, die keine                         freye<lb/>
Zehen haben, sind die Zehen entweder nur an<lb/>
der Wurzel (<hi rendition="#aq">pedes semipalmati</hi>) &#x2013; oder aber<lb/>
bis vorn an die                         Spitze (<hi rendition="#aq">pedes palmati</hi>) &#x2013; durch<lb/>
eine Schwimmhaut                         verbunden; bey andern sind<lb/>
die einzelnen Zehen mit einer lappichten                         schmalen<lb/>
Haut, die entweder einen glatten, (<hi rendition="#aq">pedes                         lo-<lb/>
bati</hi>) &#x2013; oder zackichten Rand (<hi rendition="#aq">pedes pinnati</hi>)<lb/>
hat, wie mit Fransen eingefaßt.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 64.</head><lb/>
          <p>Sehr viele Vögel verändern ihren Wohn-<lb/>
platz zu gewissen                         Jahrszeiten; die meisten zwar<lb/>
blos in sofern, daß sie nur wenige Meilen                         weit<lb/>
in die benachbarten Gegenden streichen, und<lb/>
bald darauf in ihre                         alte Heimat zurückkehren;<lb/>
andere aber wie die Hausschwalben, die Kra-<lb type="inWord"/>
niche, Störche &#xA75B;c. so daß sie im Herbst große<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0173] kehrt ist (pedes ambulatorii). Oder aber es find nur zwey Zehen nach vorn, und zweye nach hinten gekehrt (pedes scansorii); oder der Vo- gel kan willkürlich die eine Zehe bald vorwärts zu den übrigen zweyen, bald rückwärts zum Dau- men schlagen (digitus versatilis). Bey andern ist auch wol die mittlere Zehe an die eine Sei- tenzehe angewachsen (pedes gressorii); oder die Hinterzehe fehlt ganz (pedes cursorii); oder alle vier Zehen sind, wie bey der Mauerschwalbe, nach vorn, und gar keine rückwärts gekehrt; oder die Hinterzehe ist, wie bey manchen Hünern, dop- pelt u. s. w. Bey denen Vögeln, die keine freye Zehen haben, sind die Zehen entweder nur an der Wurzel (pedes semipalmati) – oder aber bis vorn an die Spitze (pedes palmati) – durch eine Schwimmhaut verbunden; bey andern sind die einzelnen Zehen mit einer lappichten schmalen Haut, die entweder einen glatten, (pedes lo- bati) – oder zackichten Rand (pedes pinnati) hat, wie mit Fransen eingefaßt. §. 64. Sehr viele Vögel verändern ihren Wohn- platz zu gewissen Jahrszeiten; die meisten zwar blos in sofern, daß sie nur wenige Meilen weit in die benachbarten Gegenden streichen, und bald darauf in ihre alte Heimat zurückkehren; andere aber wie die Hausschwalben, die Kra- niche, Störche ꝛc. so daß sie im Herbst große

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/173
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/173>, abgerufen am 21.12.2024.