Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

halten, wohin die Edelsteine, Crystall, Quarz,
der eigentliche Granit und Porphyr, und der
Basalt etc. gehören. Hingegen finden sich die
Petrefacten am allerhäufigsten in Kalk und
Marmor, und zwar vorzüglich Knochen, Grä-
ten, Krebse, Conchylien und Corallen. Im
Thonschiefer, Fische und Pflanzenabdrücke.
In Chalcedon, Schnecken. In Feuerstein,
Seeigel und Corallen. In Jaspis, versteintes
Holz. In Sandstein, Knochen, Corallen,
Blätterabdrücke u. s. w.

§. 251.

Wir ordnen die Petrefacten nach der oben
befolgten Classification ihrer Urbilder, und müs-
sen die, zu welchen keine Urbilder mehr vorhan-
den sind, da einschalten, wo sie nach ihrer
Aehnlichkeit mit den gegenwärtigen organisirten
Körpern am füglichsten hinpassen. Also

A. Versteinerungen des Thierreichs.
I. Von Säugethieren.

Zuförderst fossile Menschenknochen, An-
thropolithen. Daß man diese nicht wirklich
petrificirt, wie Ammoniten im Kalkflöz erwar-
ten dürfe, versteht sich aus dem oben gesagten
wol von selbst. Aber fossile Menschenknochen
giebt es so gut als es fossile Elephanten- oder

halten, wohin die Edelsteine, Crystall, Quarz,
der eigentliche Granit und Porphyr, und der
Basalt ꝛc. gehören. Hingegen finden sich die
Petrefacten am allerhäufigsten in Kalk und
Marmor, und zwar vorzüglich Knochen, Grä-
ten, Krebse, Conchylien und Corallen. Im
Thonschiefer, Fische und Pflanzenabdrücke.
In Chalcedon, Schnecken. In Feuerstein,
Seeigel und Corallen. In Jaspis, versteintes
Holz. In Sandstein, Knochen, Corallen,
Blätterabdrücke u. s. w.

§. 251.

Wir ordnen die Petrefacten nach der oben
befolgten Classification ihrer Urbilder, und müs-
sen die, zu welchen keine Urbilder mehr vorhan-
den sind, da einschalten, wo sie nach ihrer
Aehnlichkeit mit den gegenwärtigen organisirten
Körpern am füglichsten hinpassen. Also

A. Versteinerungen des Thierreichs.
I. Von Säugethieren.

Zuförderst fossile Menschenknochen, An-
thropolithen. Daß man diese nicht wirklich
petrificirt, wie Ammoniten im Kalkflöz erwar-
ten dürfe, versteht sich aus dem oben gesagten
wol von selbst. Aber fossile Menschenknochen
giebt es so gut als es fossile Elephanten- oder

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0560" xml:id="pb548_0001" n="548"/>
halten, wohin die Edelsteine, Crystall, Quarz,<lb/>
der eigentliche Granit und Porphyr, und der<lb/>
Basalt &#xA75B;c. gehören. Hingegen finden sich die<lb/>
Petrefacten am allerhäufigsten in Kalk und<lb/>
Marmor, und zwar vorzüglich Knochen, Grä-<lb/>
ten, Krebse, Conchylien und Corallen. Im<lb/>
Thonschiefer, Fische und Pflanzenabdrücke.<lb/>
In Chalcedon, Schnecken. In Feuerstein,<lb/>
Seeigel und Corallen. In Jaspis, versteintes<lb/>
Holz. In Sandstein, Knochen, Corallen,<lb/>
Blätterabdrücke u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 251.</head><lb/>
          <p>Wir ordnen die Petrefacten nach der oben<lb/>
befolgten Classification ihrer Urbilder, und müs-<lb/>
sen die, zu welchen keine Urbilder mehr vorhan-<lb/>
den sind, da einschalten, wo sie nach ihrer<lb/>
Aehnlichkeit mit den gegenwärtigen organisirten<lb/>
Körpern am füglichsten hinpassen. Also</p>
          <div n="3">
            <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A.</hi> Versteinerungen des Thierreichs.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head rendition="#c">I. Von Säugethieren.</head><lb/>
              <p>Zuförderst fossile Menschenknochen, An-<lb/>
thropolithen. Daß man diese nicht wirklich<lb/>
petrificirt, wie Ammoniten im Kalkflöz erwar-<lb/>
ten dürfe, versteht sich aus dem oben gesagten<lb/>
wol von selbst. Aber fossile Menschenknochen<lb/>
giebt es so gut als es fossile Elephanten- oder<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[548/0560] halten, wohin die Edelsteine, Crystall, Quarz, der eigentliche Granit und Porphyr, und der Basalt ꝛc. gehören. Hingegen finden sich die Petrefacten am allerhäufigsten in Kalk und Marmor, und zwar vorzüglich Knochen, Grä- ten, Krebse, Conchylien und Corallen. Im Thonschiefer, Fische und Pflanzenabdrücke. In Chalcedon, Schnecken. In Feuerstein, Seeigel und Corallen. In Jaspis, versteintes Holz. In Sandstein, Knochen, Corallen, Blätterabdrücke u. s. w. §. 251. Wir ordnen die Petrefacten nach der oben befolgten Classification ihrer Urbilder, und müs- sen die, zu welchen keine Urbilder mehr vorhan- den sind, da einschalten, wo sie nach ihrer Aehnlichkeit mit den gegenwärtigen organisirten Körpern am füglichsten hinpassen. Also A. Versteinerungen des Thierreichs. I. Von Säugethieren. Zuförderst fossile Menschenknochen, An- thropolithen. Daß man diese nicht wirklich petrificirt, wie Ammoniten im Kalkflöz erwar- ten dürfe, versteht sich aus dem oben gesagten wol von selbst. Aber fossile Menschenknochen giebt es so gut als es fossile Elephanten- oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/560
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/560>, abgerufen am 21.12.2024.