Körper lebendiger Thiere, andre in bestimmte Theile der Pflanzen u. s. w.
§. 36.
Unter diesen verschiedenen thierischen Trie- ben sind besonders die Kunsttriebe ganz vor- züglich merkwürdig da sich nemlich so viele Thiere ohne alle Anweisung und ohne alle vorgängige Ue- bung, (die bey so vielen z. B. bey den Raupen die nur ein für allemal in ihrem Leben davon Ge- brauch machen können, und wo folglich schlechter- dings erster Versuch und Meisterstück eins seyn muß, durchaus nicht statt finden kan), so unge- mein künstliche Wohnungen, Nester, Gewebe etc. zu ihrem Aufenthalt, zur Sicherheit für ihre Jungen, zum Fang ihres Raubes, und zu tausend andern Zwecken zu verfertigen wissen. Der Bau der Bieber, die Hölen der Hamster, der Murmelthiere; die Nester der Eichhörn- chen, der Vögel, der Insecten; die Spinne- weben, die Fallgruben des Ameisenlöwen: fer- ner die Auswahl der bestimmten Bau-Mate- rialien, und die regelmäßige, aber ewig einför- mige, Gestalt dieser Wohnungen überhaupt, fol- gends aber die einzelnen erstaunens würdigen Beyspiele wie z. E. der Bienen die nicht einerley - sondern drey ganz verschiedne Sorten von Zellen, nach eben so verschiedenen Maas und Zweck erbauen müßen u. s. w. geben uner- schöpflich zahlreiche Beweise von der Grösse
Körper lebendiger Thiere, andre in bestimmte Theile der Pflanzen u. s. w.
§. 36.
Unter diesen verschiedenen thierischen Trie- ben sind besonders die Kunsttriebe ganz vor- züglich merkwürdig da sich nemlich so viele Thiere ohne alle Anweisung und ohne alle vorgängige Ue- bung, (die bey so vielen z. B. bey den Raupen die nur ein für allemal in ihrem Leben davon Ge- brauch machen können, und wo folglich schlechter- dings erster Versuch und Meisterstück eins seyn muß, durchaus nicht statt finden kan), so unge- mein künstliche Wohnungen, Nester, Gewebe ꝛc. zu ihrem Aufenthalt, zur Sicherheit für ihre Jungen, zum Fang ihres Raubes, und zu tausend andern Zwecken zu verfertigen wissen. Der Bau der Bieber, die Hölen der Hamster, der Murmelthiere; die Nester der Eichhörn- chen, der Vögel, der Insecten; die Spinne- weben, die Fallgruben des Ameisenlöwen: fer- ner die Auswahl der bestimmten Bau-Mate- rialien, und die regelmäßige, aber ewig einför- mige, Gestalt dieser Wohnungen überhaupt, fol- gends aber die einzelnen erstaunens würdigen Beyspiele wie z. E. der Bienen die nicht einerley – sondern drey ganz verschiedne Sorten von Zellen, nach eben so verschiedenen Maas und Zweck erbauen müßen u. s. w. geben uner- schöpflich zahlreiche Beweise von der Grösse
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Körper lebendiger Thiere, andre in bestimmte
Theile der Pflanzen u. s. w.
§. 36.
Unter diesen verschiedenen thierischen Trie-
ben sind besonders die Kunsttriebe ganz vor-
züglich merkwürdig da sich nemlich so viele Thiere
ohne alle Anweisung und ohne alle vorgängige Ue-
bung, (die bey so vielen z. B. bey den Raupen
die nur ein für allemal in ihrem Leben davon Ge-
brauch machen können, und wo folglich schlechter-
dings erster Versuch und Meisterstück eins seyn
muß, durchaus nicht statt finden kan), so unge-
mein künstliche Wohnungen, Nester, Gewebe ꝛc.
zu ihrem Aufenthalt, zur Sicherheit für ihre
Jungen, zum Fang ihres Raubes, und zu
tausend andern Zwecken zu verfertigen wissen.
Der Bau der Bieber, die Hölen der Hamster,
der Murmelthiere; die Nester der Eichhörn-
chen, der Vögel, der Insecten; die Spinne-
weben, die Fallgruben des Ameisenlöwen: fer-
ner die Auswahl der bestimmten Bau-Mate-
rialien, und die regelmäßige, aber ewig einför-
mige, Gestalt dieser Wohnungen überhaupt, fol-
gends aber die einzelnen erstaunens würdigen
Beyspiele wie z. E. der Bienen die nicht einerley
– sondern drey ganz verschiedne Sorten von
Zellen, nach eben so verschiedenen Maas und
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schöpflich zahlreiche Beweise von der Grösse
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/51>, abgerufen am 21.11.2024.
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