wol nicht hätte geschehen können, wenn nach der Evolutionstheorie (§. 10.). die vermeyn- ten Keime der Blätter schon vorräthig in den neuen in die Erde gesteckten Zweigen ge- legen hätten.
§. 192.
Anders ist hingegen die zweyte Fortpflan- zungsart, durch Augen. So nennt man nemlich die kleinen Knöspgen, die im Herbste an den Bäumen, da wo die Blattstiele an- sitzen, zum Vorschein kommen, aber erst im folgenden Frühjahr sich öffnen und ausschla- gen. Sie finden sich meist nur an den Bäu- men der kältern Erdstriche, und fallen bey einigen von selbst ab: keimen auch wenn man sie vorsichtig säet, wie ein Saame auf. Man kan bekanntlich diese Augen andern Stämmen inoculiren, oder auch das davon ausge- geschoßne Reis einpfropfen.
§. 193.
Sehr viel änliches mit den Augen ha- ben die Zwibeln, nur daß die Augen am Stamm der Bäume und also über der Erde, die Zwibeln aber an Lilienartigen Gewächsen unter der Erde unmittelbar an der Wurzel entstehen; bey jenen der Stamm fortlebt und den Augen Nahrung giebt; bey diesen hin-
wol nicht hätte geschehen können, wenn nach der Evolutionstheorie (§. 10.). die vermeyn- ten Keime der Blätter schon vorräthig in den neuen in die Erde gesteckten Zweigen ge- legen hätten.
§. 192.
Anders ist hingegen die zweyte Fortpflan- zungsart, durch Augen. So nennt man nemlich die kleinen Knöspgen, die im Herbste an den Bäumen, da wo die Blattstiele an- sitzen, zum Vorschein kommen, aber erst im folgenden Frühjahr sich öffnen und ausschla- gen. Sie finden sich meist nur an den Bäu- men der kältern Erdstriche, und fallen bey einigen von selbst ab: keimen auch wenn man sie vorsichtig säet, wie ein Saame auf. Man kan bekanntlich diese Augen andern Stämmen inoculiren, oder auch das davon ausge- geschoßne Reis einpfropfen.
§. 193.
Sehr viel änliches mit den Augen ha- ben die Zwibeln, nur daß die Augen am Stamm der Bäume und also über der Erde, die Zwibeln aber an Lilienartigen Gewächsen unter der Erde unmittelbar an der Wurzel entstehen; bey jenen der Stamm fortlebt und den Augen Nahrung giebt; bey diesen hin-
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wol nicht hätte geschehen können, wenn nach
der Evolutionstheorie (§. 10.). die vermeyn-
ten Keime der Blätter schon vorräthig in
den neuen in die Erde gesteckten Zweigen ge-
legen hätten.
§. 192.
Anders ist hingegen die zweyte Fortpflan-
zungsart, durch Augen. So nennt man
nemlich die kleinen Knöspgen, die im Herbste
an den Bäumen, da wo die Blattstiele an-
sitzen, zum Vorschein kommen, aber erst im
folgenden Frühjahr sich öffnen und ausschla-
gen. Sie finden sich meist nur an den Bäu-
men der kältern Erdstriche, und fallen bey
einigen von selbst ab: keimen auch wenn man
sie vorsichtig säet, wie ein Saame auf. Man
kan bekanntlich diese Augen andern Stämmen
inoculiren, oder auch das davon ausge-
geschoßne Reis einpfropfen.
§. 193.
Sehr viel änliches mit den Augen ha-
ben die Zwibeln, nur daß die Augen am
Stamm der Bäume und also über der Erde,
die Zwibeln aber an Lilienartigen Gewächsen
unter der Erde unmittelbar an der Wurzel
entstehen; bey jenen der Stamm fortlebt und
den Augen Nahrung giebt; bey diesen hin-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/472>, abgerufen am 21.11.2024.
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