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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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pers; und wenn sie diese erreicht haben, so ist
alsdann ihr ferneres Wachsthum bloßer Ersatz
dessen, was nach und nach durch die Bewe-
gung der festen Theile und durch den Umlauf
der flüssigen, von der Maschine abgenutzt wird.
Der Mensch z. E. wächst gemeiniglich bis zum
zwanzigsten Jahre zu einer Höhe von 6 Fuß;
seine übrige Lebenszeit hindurch wird blos das,
was seinem Körper allmählig abgeht, durch
die fernere Ernährung wieder ersetzt. Dieser
unmerkliche aber unaufhörtliche Abgang von der
einen Seite und sein eben so unmerklicher
und eben so unaufhörlicher Ersatz von der an-
dern, sind doch aber im ganzen so beträchtlich,
daß man annehmen kan, der ganze mensch-
liche Körper werde in drey Jahren immer gänz-
lich erneuert, so daß wir heute wenig oder
nichts von dem Körper mehr übrig haben, den
unsre Seele vor drey Jahren bewohnte. Ei-
nige Thiere hingegen, wie die Crocodille, die
großen Wasserschlangen etc. mehr aber noch
viele Gewächse, Eichen, Linden, Cedern etc.
scheinen gar keine bestimmte Größe zu haben
sondern ihre ganze Lebenszeit hindurch in die
Länge und Dicke zu wachsen.

§. 17.

Zum Wachsthum der organisirten K. ge-
hört auch ihre Reproduction oder die merk-
würdige Eigenschaft, daß sich verstümmelte oder

pers; und wenn sie diese erreicht haben, so ist
alsdann ihr ferneres Wachsthum bloßer Ersatz
dessen, was nach und nach durch die Bewe-
gung der festen Theile und durch den Umlauf
der flüssigen, von der Maschine abgenutzt wird.
Der Mensch z. E. wächst gemeiniglich bis zum
zwanzigsten Jahre zu einer Höhe von 6 Fuß;
seine übrige Lebenszeit hindurch wird blos das,
was seinem Körper allmählig abgeht, durch
die fernere Ernährung wieder ersetzt. Dieser
unmerkliche aber unaufhörtliche Abgang von der
einen Seite und sein eben so unmerklicher
und eben so unaufhörlicher Ersatz von der an-
dern, sind doch aber im ganzen so beträchtlich,
daß man annehmen kan, der ganze mensch-
liche Körper werde in drey Jahren immer gänz-
lich erneuert, so daß wir heute wenig oder
nichts von dem Körper mehr übrig haben, den
unsre Seele vor drey Jahren bewohnte. Ei-
nige Thiere hingegen, wie die Crocodille, die
großen Wasserschlangen ꝛc. mehr aber noch
viele Gewächse, Eichen, Linden, Cedern ꝛc.
scheinen gar keine bestimmte Größe zu haben
sondern ihre ganze Lebenszeit hindurch in die
Länge und Dicke zu wachsen.

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hört auch ihre Reproduction oder die merk-
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[20/0032] pers; und wenn sie diese erreicht haben, so ist alsdann ihr ferneres Wachsthum bloßer Ersatz dessen, was nach und nach durch die Bewe- gung der festen Theile und durch den Umlauf der flüssigen, von der Maschine abgenutzt wird. Der Mensch z. E. wächst gemeiniglich bis zum zwanzigsten Jahre zu einer Höhe von 6 Fuß; seine übrige Lebenszeit hindurch wird blos das, was seinem Körper allmählig abgeht, durch die fernere Ernährung wieder ersetzt. Dieser unmerkliche aber unaufhörtliche Abgang von der einen Seite und sein eben so unmerklicher und eben so unaufhörlicher Ersatz von der an- dern, sind doch aber im ganzen so beträchtlich, daß man annehmen kan, der ganze mensch- liche Körper werde in drey Jahren immer gänz- lich erneuert, so daß wir heute wenig oder nichts von dem Körper mehr übrig haben, den unsre Seele vor drey Jahren bewohnte. Ei- nige Thiere hingegen, wie die Crocodille, die großen Wasserschlangen ꝛc. mehr aber noch viele Gewächse, Eichen, Linden, Cedern ꝛc. scheinen gar keine bestimmte Größe zu haben sondern ihre ganze Lebenszeit hindurch in die Länge und Dicke zu wachsen. §. 17. Zum Wachsthum der organisirten K. ge- hört auch ihre Reproduction oder die merk- würdige Eigenschaft, daß sich verstümmelte oder

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/32>, abgerufen am 21.11.2024.