chen befruchtet erst alsdann die weiblichen Eyer, wenn sie schon aus dem Leibe der Mutter her- ausgetreten sind.
§. 103.
Einige Amphibien gebären lebendige Jun- ge, die mehrsten hingegen legen Eyer, und die Viper gibt zwar wirklich Eyer von sich, in welchen aber die jungen Vipern schon fast völlig entwickelt da liegen, und nur noch wenige Tage lang ausser dem Leibe der Mutter folgends aus- gebildet, und zum Auskriechen geschickt wer- den*).
§. 104.
Die Amphibien können so wenig als andre kaltblütige Thiere ihre Eyer selbst bebrüten. Sie überlassen dies der Sonnenwärme, und geben daher entweder ihre Eyer ins Wasser von sich, oder scharren sie in den Sand, oder ver- graben sie, wie die Natter, in Misthaufen. Bey der Pipa kriechen die Jungen auf dem Rük- ken der Mutter aus.
§. 105.
Die Frösche und Eidexen kommen nicht gleich in ihrer vollkommnen Gestalt zur Welt sondern müssen sich in ihrer Jugend erst noch einer Art von Metamorphose unterziehen, ehe sie die Ausbildung und den völligen Ge-
*)harveyExerc. de partu p. 265. 267.
chen befruchtet erst alsdann die weiblichen Eyer, wenn sie schon aus dem Leibe der Mutter her- ausgetreten sind.
§. 103.
Einige Amphibien gebären lebendige Jun- ge, die mehrsten hingegen legen Eyer, und die Viper gibt zwar wirklich Eyer von sich, in welchen aber die jungen Vipern schon fast völlig entwickelt da liegen, und nur noch wenige Tage lang ausser dem Leibe der Mutter folgends aus- gebildet, und zum Auskriechen geschickt wer- den*).
§. 104.
Die Amphibien können so wenig als andre kaltblütige Thiere ihre Eyer selbst bebrüten. Sie überlassen dies der Sonnenwärme, und geben daher entweder ihre Eyer ins Wasser von sich, oder scharren sie in den Sand, oder ver- graben sie, wie die Natter, in Misthaufen. Bey der Pipa kriechen die Jungen auf dem Rük- ken der Mutter aus.
§. 105.
Die Frösche und Eidexen kommen nicht gleich in ihrer vollkommnen Gestalt zur Welt sondern müssen sich in ihrer Jugend erst noch einer Art von Metamorphose unterziehen, ehe sie die Ausbildung und den völligen Ge-
*)harveyExerc. de partu p. 265. 267.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000023"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0257"xml:id="pb245_0001"n="245"/>
chen befruchtet erst alsdann die weiblichen Eyer,<lb/>
wenn sie schon aus dem Leibe der Mutter her-<lb/>
ausgetreten sind.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 103.</head><lb/><p>Einige Amphibien gebären lebendige Jun-<lb/>
ge, die mehrsten hingegen legen Eyer, und<lb/>
die Viper gibt zwar wirklich Eyer von sich, in<lb/>
welchen aber die jungen Vipern schon fast völlig<lb/>
entwickelt da liegen, und nur noch wenige Tage<lb/>
lang ausser dem Leibe der Mutter folgends aus-<lb/>
gebildet, und zum Auskriechen geschickt wer-<lb/>
den<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><hirendition="#aq"><hirendition="#k"><hirendition="#g">harvey</hi></hi><hirendition="#i">Exerc. de partu</hi> p.</hi> 265. 267.</p></note>.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 104.</head><lb/><p>Die Amphibien können so wenig als andre<lb/>
kaltblütige Thiere ihre Eyer selbst bebrüten.<lb/>
Sie überlassen dies der Sonnenwärme, und<lb/>
geben daher entweder ihre Eyer ins Wasser von<lb/>
sich, oder scharren sie in den Sand, oder ver-<lb/>
graben sie, wie die Natter, in Misthaufen.<lb/>
Bey der Pipa kriechen die Jungen auf dem Rük-<lb/>
ken der Mutter aus.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 105.</head><lb/><p>Die Frösche und Eidexen kommen nicht<lb/>
gleich in ihrer vollkommnen Gestalt zur Welt<lb/>
sondern müssen sich in ihrer Jugend erst noch<lb/>
einer Art von Metamorphose unterziehen,<lb/>
ehe sie die Ausbildung und den völligen Ge-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[245/0257]
chen befruchtet erst alsdann die weiblichen Eyer,
wenn sie schon aus dem Leibe der Mutter her-
ausgetreten sind.
§. 103.
Einige Amphibien gebären lebendige Jun-
ge, die mehrsten hingegen legen Eyer, und
die Viper gibt zwar wirklich Eyer von sich, in
welchen aber die jungen Vipern schon fast völlig
entwickelt da liegen, und nur noch wenige Tage
lang ausser dem Leibe der Mutter folgends aus-
gebildet, und zum Auskriechen geschickt wer-
den *).
§. 104.
Die Amphibien können so wenig als andre
kaltblütige Thiere ihre Eyer selbst bebrüten.
Sie überlassen dies der Sonnenwärme, und
geben daher entweder ihre Eyer ins Wasser von
sich, oder scharren sie in den Sand, oder ver-
graben sie, wie die Natter, in Misthaufen.
Bey der Pipa kriechen die Jungen auf dem Rük-
ken der Mutter aus.
§. 105.
Die Frösche und Eidexen kommen nicht
gleich in ihrer vollkommnen Gestalt zur Welt
sondern müssen sich in ihrer Jugend erst noch
einer Art von Metamorphose unterziehen,
ehe sie die Ausbildung und den völligen Ge-
*) harvey Exerc. de partu p. 265. 267.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/257>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.