Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

der Lebensart dieser Thiere, und besonders
ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Bewegung
in dem Elemente, wofür die mehresten be-
stimmt sind, vollkommen entsprechen.

§. 59.

Einen vorzüglichen Antheil an der geschick-
ten und leichten Bewegung dieser Thiere haben
die Federn, womit die Vögel, so wie die
mehresten Säugethiere mit Haaren, oder, wie
die Asche mit Schuppen, bekleidet sind. Man
unterscheidet an einer Feder den Kiel und die
Fahne. Der Kiel ist mit dem untern, dik-
kern und holen Ende, das die Spuhle genen-
net wird, in der Haut befestigt; der obere
dünne Theil ist dicht, und heist der Schaft
(rachis.) Die Fahne besteht aus lauter paral-
lel laufenden und schichtweise über einander
liegenden Fasern, deren jede aber wiederum
mit änlichen kleinern Zäsergen besetzt ist.

§. 60.

Die Federn sind in regelmässigen Reihen
(in quincunce) in die Haut der Vögel verwach-
sen; aber zu gewisser Jahreszeit, gewönlich
im Herbste, mausern sich diese Thiere, d. h.
es fallen ihnen die Federn von selbst aus, und
werden dann (wie die Haare vieler Säuge-
thiere) neue an ihre Statt reproducirt. Man-

der Lebensart dieser Thiere, und besonders
ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Bewegung
in dem Elemente, wofür die mehresten be-
stimmt sind, vollkommen entsprechen.

§. 59.

Einen vorzüglichen Antheil an der geschick-
ten und leichten Bewegung dieser Thiere haben
die Federn, womit die Vögel, so wie die
mehresten Säugethiere mit Haaren, oder, wie
die Asche mit Schuppen, bekleidet sind. Man
unterscheidet an einer Feder den Kiel und die
Fahne. Der Kiel ist mit dem untern, dik-
kern und holen Ende, das die Spuhle genen-
net wird, in der Haut befestigt; der obere
dünne Theil ist dicht, und heist der Schaft
(rachis.) Die Fahne besteht aus lauter paral-
lel laufenden und schichtweise über einander
liegenden Fasern, deren jede aber wiederum
mit änlichen kleinern Zäsergen besetzt ist.

§. 60.

Die Federn sind in regelmässigen Reihen
(in quincunce) in die Haut der Vögel verwach-
sen; aber zu gewisser Jahreszeit, gewönlich
im Herbste, mausern sich diese Thiere, d. h.
es fallen ihnen die Federn von selbst aus, und
werden dann (wie die Haare vieler Säuge-
thiere) neue an ihre Statt reproducirt. Man-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0160" xml:id="pb148_0001" n="148"/>
der Lebensart dieser Thiere, und besonders<lb/>
ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Bewegung<lb/>
in dem Elemente, wofür die mehresten be-<lb/>
stimmt sind, vollkommen entsprechen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 59.</head><lb/>
          <p>Einen vorzüglichen Antheil an der geschick-<lb/>
ten und leichten Bewegung dieser Thiere haben<lb/>
die Federn, womit die Vögel, so wie die<lb/>
mehresten Säugethiere mit Haaren, oder, wie<lb/>
die Asche mit Schuppen, bekleidet sind. Man<lb/>
unterscheidet an einer Feder den Kiel und die<lb/>
Fahne. Der Kiel ist mit dem untern, dik-<lb/>
kern und holen Ende, das die Spuhle genen-<lb/>
net wird, in der Haut befestigt; der obere<lb/>
dünne Theil ist dicht, und heist der Schaft<lb/>
(<hi rendition="#aq">rachis</hi>.) Die Fahne besteht aus lauter paral-<lb/>
lel laufenden und schichtweise über einander<lb/>
liegenden Fasern, deren jede aber wiederum<lb/>
mit änlichen kleinern Zäsergen besetzt ist.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 60.</head><lb/>
          <p>Die Federn sind in regelmässigen Reihen<lb/>
(<hi rendition="#aq">in quincunce</hi>) in die Haut der Vögel verwach-<lb/>
sen; aber zu gewisser Jahreszeit, gewönlich<lb/>
im Herbste, mausern sich diese Thiere, d. h.<lb/>
es fallen ihnen die Federn von selbst aus, und<lb/>
werden dann (wie die Haare vieler Säuge-<lb/>
thiere) neue an ihre Statt reproducirt. Man-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0160] der Lebensart dieser Thiere, und besonders ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Bewegung in dem Elemente, wofür die mehresten be- stimmt sind, vollkommen entsprechen. §. 59. Einen vorzüglichen Antheil an der geschick- ten und leichten Bewegung dieser Thiere haben die Federn, womit die Vögel, so wie die mehresten Säugethiere mit Haaren, oder, wie die Asche mit Schuppen, bekleidet sind. Man unterscheidet an einer Feder den Kiel und die Fahne. Der Kiel ist mit dem untern, dik- kern und holen Ende, das die Spuhle genen- net wird, in der Haut befestigt; der obere dünne Theil ist dicht, und heist der Schaft (rachis.) Die Fahne besteht aus lauter paral- lel laufenden und schichtweise über einander liegenden Fasern, deren jede aber wiederum mit änlichen kleinern Zäsergen besetzt ist. §. 60. Die Federn sind in regelmässigen Reihen (in quincunce) in die Haut der Vögel verwach- sen; aber zu gewisser Jahreszeit, gewönlich im Herbste, mausern sich diese Thiere, d. h. es fallen ihnen die Federn von selbst aus, und werden dann (wie die Haare vieler Säuge- thiere) neue an ihre Statt reproducirt. Man-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/160
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/160>, abgerufen am 03.12.2024.