nes Wäldchen, dessen Stamme oben durch Bo- gen verbunden sind, vorstellt.
§. 199.
Anders ist hingegen die Fortpflanzung durch Augen. So nennt man nemlich die kleinen Knöpfgen, die im Herbste an den Bäumen, da wo die Blätter ansitzen, zum Vorschein kom- men, aber erst im folgenden Frühjahr sich öff- nen und ausschlagen. Sie finden sich meist mir an den Bäumen der kältern Erdstriche, und ent- halten eben so wie ein Saamen-Korn den Keim zu einem künftigen Gewächs. Sie fallen bey ei- nigen von selbst ab; und wenn man sie vorsich- tig säet, so keimen sie so gut als ein Saame. Man inoculirt damit, oder läßt sie ausschla- gen, und pfropft alsdenn das Reis.
§. 200.
Sehr viel ähnliches mit diesen Augen ha- ben die Zwiebeln. Nur daß die Augen am Stamme der Bäume und also über der Erde, die Zwiebeln aber an Lilienartigen Gewächsen unter der Erde unmittelbar an der Wurzel ent- stehen; bey jenen der Stamm fortlebet, und den Augen Nahrung und Wachsthum gibt; bey diesen aber das übrige der alten Pflanze bis auf Wurzel und Zwiebel im Herbst abstirbt. Bey manchen treibt die alte Zwiebel junge auf der
nes Wäldchen, dessen Stamme oben durch Bo- gen verbunden sind, vorstellt.
§. 199.
Anders ist hingegen die Fortpflanzung durch Augen. So nennt man nemlich die kleinen Knöpfgen, die im Herbste an den Bäumen, da wo die Blätter ansitzen, zum Vorschein kom- men, aber erst im folgenden Frühjahr sich öff- nen und ausschlagen. Sie finden sich meist mir an den Bäumen der kältern Erdstriche, und ent- halten eben so wie ein Saamen-Korn den Keim zu einem künftigen Gewächs. Sie fallen bey ei- nigen von selbst ab; und wenn man sie vorsich- tig säet, so keimen sie so gut als ein Saame. Man inoculirt damit, oder läßt sie ausschla- gen, und pfropft alsdenn das Reis.
§. 200.
Sehr viel ähnliches mit diesen Augen ha- ben die Zwiebeln. Nur daß die Augen am Stamme der Bäume und also über der Erde, die Zwiebeln aber an Lilienartigen Gewächsen unter der Erde unmittelbar an der Wurzel ent- stehen; bey jenen der Stamm fortlebet, und den Augen Nahrung und Wachsthum gibt; bey diesen aber das übrige der alten Pflanze bis auf Wurzel und Zwiebel im Herbst abstirbt. Bey manchen treibt die alte Zwiebel junge auf der
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[462/0018]
nes Wäldchen, dessen Stamme oben durch Bo-
gen verbunden sind, vorstellt.
§. 199.
Anders ist hingegen die Fortpflanzung durch
Augen. So nennt man nemlich die kleinen
Knöpfgen, die im Herbste an den Bäumen, da
wo die Blätter ansitzen, zum Vorschein kom-
men, aber erst im folgenden Frühjahr sich öff-
nen und ausschlagen. Sie finden sich meist mir
an den Bäumen der kältern Erdstriche, und ent-
halten eben so wie ein Saamen-Korn den Keim
zu einem künftigen Gewächs. Sie fallen bey ei-
nigen von selbst ab; und wenn man sie vorsich-
tig säet, so keimen sie so gut als ein Saame.
Man inoculirt damit, oder läßt sie ausschla-
gen, und pfropft alsdenn das Reis.
§. 200.
Sehr viel ähnliches mit diesen Augen ha-
ben die Zwiebeln. Nur daß die Augen am
Stamme der Bäume und also über der Erde,
die Zwiebeln aber an Lilienartigen Gewächsen
unter der Erde unmittelbar an der Wurzel ent-
stehen; bey jenen der Stamm fortlebet, und
den Augen Nahrung und Wachsthum gibt;
bey diesen aber das übrige der alten Pflanze bis
auf Wurzel und Zwiebel im Herbst abstirbt.
Bey manchen treibt die alte Zwiebel junge auf der
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/18>, abgerufen am 03.03.2025.
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