Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.zusammen gewickelten Faden (wie der Drath §. 184. Der Stamm theilt sich mehrentheils in §. 185. Die Haupt-Bestimmung der Blätter ist *) Auch das Mark einiger Gewächse hat überaus artig
durchflochtene Gefässe. S. fr. grützmacher de ossium medulla fig. 4. zusammen gewickelten Faden (wie der Drath §. 184. Der Stamm theilt sich mehrentheils in §. 185. Die Haupt-Bestimmung der Blätter ist *) Auch das Mark einiger Gewächse hat überaus artig
durchflochtene Gefässe. S. fr. grützmacher de ossium medulla fig. 4. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000022"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb n="455" facs="#f0011" xml:id="pb455_0001"/> zusammen gewickelten Faden (wie der Drath<lb/> um eine gesponnene Saite) bestehen<note place="foot" anchored="true" n="*)"><p>Auch das Mark einiger Gewächse hat überaus artig<lb/> durchflochtene Gefässe. S. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">fr. grützmacher</hi></hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">de ossium medulla fig</hi>. 4.</p></note>. Wo das<lb/> Holz aussen an der Rinde anliegt, da wird all-<lb/> jährlich aus dem sogenannten Splint (<hi rendition="#aq">Liber</hi>)<lb/> eine neue Holzlage (<hi rendition="#aq">Alburnum</hi>) erzeugt.<lb/> Da hingegen mit zunehmenden Jahren der in-<lb type="inWord"/> nere ältere Holzkern mehr verhärtet, seine Ge-<lb type="inWord"/> fässe allgemach verwachsen, auch bey manchen<lb/> Bäumen Eichen, Weiden ꝛc. leicht fault und<lb/> ausgehöhlt wird.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 184.</head><lb/> <p>Der Stamm theilt sich mehrentheils in<lb/> Aeste, diese wieder in Zweige und aus die-<lb/> sen entspringen endlich die Blätter, die aus<lb/> einem einfachen oder doppelten Adernetz oder<lb/> Gerippe bestehen, das ans beiden Flächen mit<lb/> Oberhaut bekleidet ist.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 185.</head><lb/> <p>Die Haupt-Bestimmung der Blätter ist<lb/> wol, daß sie die überflüssigen Säfte der Pflan-<lb/> ze, gleichsam ihren Auswurf (§. 15.) unter<lb/> der Gestalt des Thaues oder auch unmerklich<lb/> ausdünsten sollen. Aber ausserdem ist auch<lb/> durch sehr sinnliche Versuche erweislich, daß<lb/> die Blatter ebenfalls Feuchtigkeiten aus der Luft<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [455/0011]
zusammen gewickelten Faden (wie der Drath
um eine gesponnene Saite) bestehen *). Wo das
Holz aussen an der Rinde anliegt, da wird all-
jährlich aus dem sogenannten Splint (Liber)
eine neue Holzlage (Alburnum) erzeugt.
Da hingegen mit zunehmenden Jahren der in-
nere ältere Holzkern mehr verhärtet, seine Ge-
fässe allgemach verwachsen, auch bey manchen
Bäumen Eichen, Weiden ꝛc. leicht fault und
ausgehöhlt wird.
§. 184.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in
Aeste, diese wieder in Zweige und aus die-
sen entspringen endlich die Blätter, die aus
einem einfachen oder doppelten Adernetz oder
Gerippe bestehen, das ans beiden Flächen mit
Oberhaut bekleidet ist.
§. 185.
Die Haupt-Bestimmung der Blätter ist
wol, daß sie die überflüssigen Säfte der Pflan-
ze, gleichsam ihren Auswurf (§. 15.) unter
der Gestalt des Thaues oder auch unmerklich
ausdünsten sollen. Aber ausserdem ist auch
durch sehr sinnliche Versuche erweislich, daß
die Blatter ebenfalls Feuchtigkeiten aus der Luft
*) Auch das Mark einiger Gewächse hat überaus artig
durchflochtene Gefässe. S. fr. grützmacher
de ossium medulla fig. 4.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/11>, abgerufen am 03.03.2025. |