Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.per zur Mißgeburt verunstaltet. Nach dem 1. M. G. mit widernatürlicher Bildung ein- 2. M. G. mit Versetzung oder widernatür- 3. M. G. denen ganze Glieder mangeln. 4. M. G. mit überzähligen oder zum Theil Daß nicht alle M. G. durch Zufall entstehn, per zur Mißgeburt verunstaltet. Nach dem 1. M. G. mit widernatürlicher Bildung ein- 2. M. G. mit Versetzung oder widernatür- 3. M. G. denen ganze Glieder mangeln. 4. M. G. mit überzähligen oder zum Theil Daß nicht alle M. G. durch Zufall entstehn, <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000021"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0044" xml:id="pb022_0001" n="22"/> per zur Mißgeburt verunstaltet. Nach dem<lb/> Sprachgebrauch versteht man unter Misge-<lb/> burt: eine widernatürliche, angebohrne, leicht<lb/> in die Augen fallende Verunstaltung in Bil-<lb/> dung äusserer, grösserer Theile. So unzählich<lb/> diese Mißgestalten seyn können, so lassen sie sich<lb/> doch alle auf vier Hauptclassen reduciren.</p> <p rendition="#indent-2">1. M. G. mit widernatürlicher Bildung ein-<lb/> zelner Glieder. <hi rendition="#aq">Fabrica aliena</hi>. Wohin<lb/> auch die blos getrennten Theile, (wie Ha-<lb/> senscharte) und die blos zusammen gewach-<lb/> senen Theile gerechnet werden.</p> <p rendition="#indent-2">2. M. G. mit Versetzung oder widernatür-<lb/> licher Lage einzelner Glieder. <hi rendition="#aq">Situs mu-<lb/> tatus</hi>.</p> <p rendition="#indent-2">3. M. G. denen ganze Glieder mangeln.<lb/><hi rendition="#aq">Monstra per defectum</hi>.</p> <p rendition="#indent-2">4. M. G. mit überzähligen oder zum Theil<lb/> unmäßig großen Gliedern. <hi rendition="#aq">Monstra per<lb/> excessum</hi>.</p> <p rendition="#no_indent">Daß nicht alle M. G. durch Zufall entstehn,<lb/> sondern daß ein großer Theil von ihnen schon im<lb/> ersten Entwurfe des Keims monströs gebildet<lb/> seyn müsse, wird besonders durch die Beyspiele<lb/> der widernatürlich links gewundnen Schnecken,<lb/> und durch die Zergliederungen der Mißgeburten<lb/> aus der 4ten Classe erweislich.</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0044]
per zur Mißgeburt verunstaltet. Nach dem
Sprachgebrauch versteht man unter Misge-
burt: eine widernatürliche, angebohrne, leicht
in die Augen fallende Verunstaltung in Bil-
dung äusserer, grösserer Theile. So unzählich
diese Mißgestalten seyn können, so lassen sie sich
doch alle auf vier Hauptclassen reduciren.
1. M. G. mit widernatürlicher Bildung ein-
zelner Glieder. Fabrica aliena. Wohin
auch die blos getrennten Theile, (wie Ha-
senscharte) und die blos zusammen gewach-
senen Theile gerechnet werden.
2. M. G. mit Versetzung oder widernatür-
licher Lage einzelner Glieder. Situs mu-
tatus.
3. M. G. denen ganze Glieder mangeln.
Monstra per defectum.
4. M. G. mit überzähligen oder zum Theil
unmäßig großen Gliedern. Monstra per
excessum.
Daß nicht alle M. G. durch Zufall entstehn,
sondern daß ein großer Theil von ihnen schon im
ersten Entwurfe des Keims monströs gebildet
seyn müsse, wird besonders durch die Beyspiele
der widernatürlich links gewundnen Schnecken,
und durch die Zergliederungen der Mißgeburten
aus der 4ten Classe erweislich.
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