risirt, die mehrentheils in allerhand Farben chan- giren. Die Larve hat sechs Füße.
46. libellvla. Demoiselle, Wasserjung- fer, Teufelsnadel. Os maxillosum, ma- xillis pluribus. Antennae thorace breviores. Alae extensae. Cauda maris hamoso-forci- pata.
Artig gebildete Thiere von überaus schlanker Taille und vieler Munterkeit, mit der sie beson- ders an schönen Sommertagen im Sonnenschein an Gewässern überaus schnell umherfliegen, und mit gierigem Muthe andre Insecten wegfangen und verzehren. Als Larve leben sie im Wasser, und haben eine sonderbare bewegliche Maske oder Kappe vor dem Munde, womit sie ihre Beute ha- schen: auch athmen sie in diesem Zustande wie die Fische blos die im Wasser befindliche Luft, aber durch den Hintern, wie man an der abwech- selnden Bewegung eines einzelnen Fadens, den man vom Seidencoccon abgewickelt, und am En- de in ein Klümpgen gedreht hat, und ins Was- ser hinter eine solche Libellenlarve hinab läst, be- merken kan. Die Luftlöcher (§. 137.) an der Brust, sind zwar schon bey der Larve sichtbar, werden aber erst dem ausgebildeten vollkommen geflügelten Insect brauchbar. Die Paarung die- ser Thiere, die überhaupt gar viel sonderbares hat, wird im Fluge vollzogen.
1. +. Depressa. L. alis omnibus basi nigrican- tibus, thorace lineis duabus flavis, abdo- mine lanceolato lateribus flavescente. *
2. +. Virgo.L. alis erectis coloratis. *
risirt, die mehrentheils in allerhand Farben chan- giren. Die Larve hat sechs Füße.
46. libellvla. Demoiselle, Wasserjung- fer, Teufelsnadel. Os maxillosum, ma- xillis pluribus. Antennae thorace breviores. Alae extensae. Cauda maris hamoso-forci- pata.
Artig gebildete Thiere von überaus schlanker Taille und vieler Munterkeit, mit der sie beson- ders an schönen Sommertagen im Sonnenschein an Gewässern überaus schnell umherfliegen, und mit gierigem Muthe andre Insecten wegfangen und verzehren. Als Larve leben sie im Wasser, und haben eine sonderbare bewegliche Maske oder Kappe vor dem Munde, womit sie ihre Beute ha- schen: auch athmen sie in diesem Zustande wie die Fische blos die im Wasser befindliche Luft, aber durch den Hintern, wie man an der abwech- selnden Bewegung eines einzelnen Fadens, den man vom Seidencoccon abgewickelt, und am En- de in ein Klümpgen gedreht hat, und ins Was- ser hinter eine solche Libellenlarve hinab läst, be- merken kan. Die Luftlöcher (§. 137.) an der Brust, sind zwar schon bey der Larve sichtbar, werden aber erst dem ausgebildeten vollkommen geflügelten Insect brauchbar. Die Paarung die- ser Thiere, die überhaupt gar viel sonderbares hat, wird im Fluge vollzogen.
1. †. Depressa. L. alis omnibus basi nigrican- tibus, thorace lineis duabus flavis, abdo- mine lanceolato lateribus flavescente. *
2. †. Virgo.L. alis erectis coloratis. *
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000021"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0396"xml:id="pb373_0001"n="373"/>
risirt, die mehrentheils in allerhand Farben chan-<lb/>
giren. Die Larve hat sechs Füße.</p><prendition="#indent-1">46. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">libellvla</hi></hi></hi>. Demoiselle, Wasserjung-<lb/>
fer, Teufelsnadel. <hirendition="#aq">Os maxillosum, ma-<lb/>
xillis pluribus. Antennae thorace breviores.<lb/>
Alae extensae. Cauda maris hamoso-forci-<lb/>
pata</hi>.</p><prendition="#l1em">Artig gebildete Thiere von überaus schlanker<lb/>
Taille und vieler Munterkeit, mit der sie beson-<lb/>
ders an schönen Sommertagen im Sonnenschein<lb/>
an Gewässern überaus schnell umherfliegen, und<lb/>
mit gierigem Muthe andre Insecten wegfangen<lb/>
und verzehren. Als Larve leben sie im Wasser,<lb/>
und haben eine sonderbare bewegliche Maske oder<lb/>
Kappe vor dem Munde, womit sie ihre Beute ha-<lb/>
schen: auch athmen sie in diesem Zustande wie<lb/>
die Fische blos die im Wasser befindliche Luft,<lb/>
aber durch den Hintern, wie man an der abwech-<lb/>
selnden Bewegung eines einzelnen Fadens, den<lb/>
man vom Seidencoccon abgewickelt, und am En-<lb/>
de in ein Klümpgen gedreht hat, und ins Was-<lb/>
ser hinter eine solche Libellenlarve hinab läst, be-<lb/>
merken kan. Die Luftlöcher (§. 137.) an der<lb/>
Brust, sind zwar schon bey der Larve sichtbar,<lb/>
werden aber erst dem ausgebildeten vollkommen<lb/>
geflügelten Insect brauchbar. Die Paarung die-<lb/>
ser Thiere, die überhaupt gar viel sonderbares<lb/>
hat, wird im Fluge vollzogen.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Depressa</hi></hi>. <hirendition="#aq">L. alis omnibus basi nigrican-<lb/>
tibus, thorace lineis duabus flavis, abdo-<lb/>
mine lanceolato lateribus flavescente</hi>. *</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Virgo.</hi></hi><hirendition="#aq">L. alis erectis coloratis</hi>. *</p></div></div></div></body></text></TEI>
[373/0396]
risirt, die mehrentheils in allerhand Farben chan-
giren. Die Larve hat sechs Füße.
46. libellvla. Demoiselle, Wasserjung-
fer, Teufelsnadel. Os maxillosum, ma-
xillis pluribus. Antennae thorace breviores.
Alae extensae. Cauda maris hamoso-forci-
pata.
Artig gebildete Thiere von überaus schlanker
Taille und vieler Munterkeit, mit der sie beson-
ders an schönen Sommertagen im Sonnenschein
an Gewässern überaus schnell umherfliegen, und
mit gierigem Muthe andre Insecten wegfangen
und verzehren. Als Larve leben sie im Wasser,
und haben eine sonderbare bewegliche Maske oder
Kappe vor dem Munde, womit sie ihre Beute ha-
schen: auch athmen sie in diesem Zustande wie
die Fische blos die im Wasser befindliche Luft,
aber durch den Hintern, wie man an der abwech-
selnden Bewegung eines einzelnen Fadens, den
man vom Seidencoccon abgewickelt, und am En-
de in ein Klümpgen gedreht hat, und ins Was-
ser hinter eine solche Libellenlarve hinab läst, be-
merken kan. Die Luftlöcher (§. 137.) an der
Brust, sind zwar schon bey der Larve sichtbar,
werden aber erst dem ausgebildeten vollkommen
geflügelten Insect brauchbar. Die Paarung die-
ser Thiere, die überhaupt gar viel sonderbares
hat, wird im Fluge vollzogen.
1. †. Depressa. L. alis omnibus basi nigrican-
tibus, thorace lineis duabus flavis, abdo-
mine lanceolato lateribus flavescente. *
2. †. Virgo. L. alis erectis coloratis. *
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/395>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.