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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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des Ganzen anvertrauet hat, desto mannichfal-
tiger und ganz unermeßlich. Wir haben ihrer
schon bey mehrerem Anlaß Erwähnung gethan.
Die Insecten sind es, die die bestimmten Gren-
zen des Pflanzenreichs, sein verhältnismässiges
Gleichgewicht gegen das Thierreich erhalten,
und deshalb unzählige Arten von Unkraut
theils im Keim ersticken, theils, wenns auch
aufgewachsen ist, vertilgen, und seinem fernern
Wucher vorbeugen müssen. Eine gar nicht sehr
in die Augen fallende, aber im Grunde unab-
schliche und unaufhörliche Arbeit, die schlech-
terdings als eine der ersten und kräftigsten
Triebfedern im Gange der Schöpfung angese-
hen werden muß. Einen andern ebenfalls äu-
serst wichtigen Nutzen leisten so viele Insecten
die sich von Aas nähren, im Miste leben u. s.
w. und die dadurch, daß sie diese widrigen ani-
malischen Substanzen aufzehren, zerstreuen und
durchwirken, von der einen Seite der Infe-
ction der Luft vorbeugen, und von der an-
dern die allgemeine Düngung des Erdreichs
befördern. Manche Thiere dieser Classe, wie
die Krebse, die grossen orientalischen Heuschre-
cken etc. sind eßbar. So auch der Honig der
Bienen. Die Seide nutzt zur Kleidung und
mancherley andern Gebrauch. Verschiedne
Insecten geben vortrefliche Farben, wie die
Cochenille den Scharlach, der Kermes das
Carmoisin, Die Galläpfel werden zur Dinte,

des Ganzen anvertrauet hat, desto mannichfal-
tiger und ganz unermeßlich. Wir haben ihrer
schon bey mehrerem Anlaß Erwähnung gethan.
Die Insecten sind es, die die bestimmten Gren-
zen des Pflanzenreichs, sein verhältnismässiges
Gleichgewicht gegen das Thierreich erhalten,
und deshalb unzählige Arten von Unkraut
theils im Keim ersticken, theils, wenns auch
aufgewachsen ist, vertilgen, und seinem fernern
Wucher vorbeugen müssen. Eine gar nicht sehr
in die Augen fallende, aber im Grunde unab-
schliche und unaufhörliche Arbeit, die schlech-
terdings als eine der ersten und kräftigsten
Triebfedern im Gange der Schöpfung angese-
hen werden muß. Einen andern ebenfalls äu-
serst wichtigen Nutzen leisten so viele Insecten
die sich von Aas nähren, im Miste leben u. s.
w. und die dadurch, daß sie diese widrigen ani-
malischen Substanzen aufzehren, zerstreuen und
durchwirken, von der einen Seite der Infe-
ction der Luft vorbeugen, und von der an-
dern die allgemeine Düngung des Erdreichs
befördern. Manche Thiere dieser Classe, wie
die Krebse, die grossen orientalischen Heuschre-
cken ꝛc. sind eßbar. So auch der Honig der
Bienen. Die Seide nutzt zur Kleidung und
mancherley andern Gebrauch. Verschiedne
Insecten geben vortrefliche Farben, wie die
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Carmoisin, Die Galläpfel werden zur Dinte,

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[320/0343] des Ganzen anvertrauet hat, desto mannichfal- tiger und ganz unermeßlich. Wir haben ihrer schon bey mehrerem Anlaß Erwähnung gethan. Die Insecten sind es, die die bestimmten Gren- zen des Pflanzenreichs, sein verhältnismässiges Gleichgewicht gegen das Thierreich erhalten, und deshalb unzählige Arten von Unkraut theils im Keim ersticken, theils, wenns auch aufgewachsen ist, vertilgen, und seinem fernern Wucher vorbeugen müssen. Eine gar nicht sehr in die Augen fallende, aber im Grunde unab- schliche und unaufhörliche Arbeit, die schlech- terdings als eine der ersten und kräftigsten Triebfedern im Gange der Schöpfung angese- hen werden muß. Einen andern ebenfalls äu- serst wichtigen Nutzen leisten so viele Insecten die sich von Aas nähren, im Miste leben u. s. w. und die dadurch, daß sie diese widrigen ani- malischen Substanzen aufzehren, zerstreuen und durchwirken, von der einen Seite der Infe- ction der Luft vorbeugen, und von der an- dern die allgemeine Düngung des Erdreichs befördern. Manche Thiere dieser Classe, wie die Krebse, die grossen orientalischen Heuschre- cken ꝛc. sind eßbar. So auch der Honig der Bienen. Die Seide nutzt zur Kleidung und mancherley andern Gebrauch. Verschiedne Insecten geben vortrefliche Farben, wie die Cochenille den Scharlach, der Kermes das Carmoisin, Die Galläpfel werden zur Dinte,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/342>, abgerufen am 03.12.2024.