bey den allermehresten der gleiche Geschlechts- unterschied, wie bey allen Thieren der vorigen Classen. Hingegen sind oft in derselben Gat- tung die beiden Geschlechter einander so unän- lich gebildet, daß man sie ehr für ganz verschie- dene Thierarten, als für zusammen gehörige Gatten halten sollte. Unter den Bienen und andern ihnen verwandten Insecten ist immer die gröste Anzahl gänzlich geschlechtlos; das heist, sie werden gezeugt und gebohren, ohne doch selbst je die Bestimmung, oder die Fä- higkeit zur Empfängnis oder zur Zeugung zu haben.
§. 144.
Auch die Begattung der Insecten hat sehr viel sonderbares. Bey einigen, wie bey den Spinnen scheint sie ein zweydeutiges Gemisch von Angst und Vergnügen zu seyn, und sehr viele andre können schlechterdings nicht mehr als ein einziges mal in ihrem Leben die eheliche Freu- de geniesen: der Tod ist bey diesen eine so un- ausbleibliche Folge der ersten Begattung, daß man so gar ihr Leben durch verzögerte Paarung verlängern kan.
§. 145.
Die mehresten Insecten legen Eyer, die zum Theil, zumal bey den Schmetterlingen, von einer überaus mannigfaltigen sonderbaren Bil-
bey den allermehresten der gleiche Geschlechts- unterschied, wie bey allen Thieren der vorigen Classen. Hingegen sind oft in derselben Gat- tung die beiden Geschlechter einander so unän- lich gebildet, daß man sie ehr für ganz verschie- dene Thierarten, als für zusammen gehörige Gatten halten sollte. Unter den Bienen und andern ihnen verwandten Insecten ist immer die gröste Anzahl gänzlich geschlechtlos; das heist, sie werden gezeugt und gebohren, ohne doch selbst je die Bestimmung, oder die Fä- higkeit zur Empfängnis oder zur Zeugung zu haben.
§. 144.
Auch die Begattung der Insecten hat sehr viel sonderbares. Bey einigen, wie bey den Spinnen scheint sie ein zweydeutiges Gemisch von Angst und Vergnügen zu seyn, und sehr viele andre können schlechterdings nicht mehr als ein einziges mal in ihrem Leben die eheliche Freu- de geniesen: der Tod ist bey diesen eine so un- ausbleibliche Folge der ersten Begattung, daß man so gar ihr Leben durch verzögerte Paarung verlängern kan.
§. 145.
Die mehresten Insecten legen Eyer, die zum Theil, zumal bey den Schmetterlingen, von einer überaus mannigfaltigen sonderbaren Bil-
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bey den allermehresten der gleiche Geschlechts-
unterschied, wie bey allen Thieren der vorigen
Classen. Hingegen sind oft in derselben Gat-
tung die beiden Geschlechter einander so unän-
lich gebildet, daß man sie ehr für ganz verschie-
dene Thierarten, als für zusammen gehörige
Gatten halten sollte. Unter den Bienen und
andern ihnen verwandten Insecten ist immer die
gröste Anzahl gänzlich geschlechtlos; das
heist, sie werden gezeugt und gebohren, ohne
doch selbst je die Bestimmung, oder die Fä-
higkeit zur Empfängnis oder zur Zeugung
zu haben.
§. 144.
Auch die Begattung der Insecten hat sehr
viel sonderbares. Bey einigen, wie bey den
Spinnen scheint sie ein zweydeutiges Gemisch
von Angst und Vergnügen zu seyn, und sehr
viele andre können schlechterdings nicht mehr als
ein einziges mal in ihrem Leben die eheliche Freu-
de geniesen: der Tod ist bey diesen eine so un-
ausbleibliche Folge der ersten Begattung, daß
man so gar ihr Leben durch verzögerte Paarung
verlängern kan.
§. 145.
Die mehresten Insecten legen Eyer, die
zum Theil, zumal bey den Schmetterlingen, von
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/338>, abgerufen am 21.11.2024.
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