auf zu legen, ein Irrthum den nachher die auskriechenden Maden aus Mangel der Nah- rung mit dem leben bezalen müssen. So ha- ben andre Versuche das Gehör der Bienen und mehrer Insecten vollkommen bestätigt.
§. 135.
Die Augen der Insecten sind vorzüglich merkwürdig, und zwar in Rücksicht ihres Baues von zweyfacher Art. Die einen sind ungeheure Halbkugelu, die aber aus vielen tausend Facet- ten, oder wie es Swammerdam's mühseeli- ger Fleis erwiesen hat, eigentlich aus eben so viel besondern kleinen Augen bestehen. Fast alle geflügelte Insecten haben solche componirte Augen; doch meist erst im vollkommenen Zu- stande, nach ihrer lezten Verwandlung. Die Augen der andern Art sind einfach, klein, und sowol in Rücksicht ihrer Anzahl als Lage ver- schieden. Die Insecten haben keine eigentli- che Augenlieder, die ihnen bey der Härte der Hornhaut entbehrlich sind: und nur wenige, wie die Krebse, können ihre Augen bewegen.
§. 136.
Die Fühlhörner (§. 131.), die Linne und andere berühmte Männer für Werkzeuge beson- derer, den Insecten eigener Sinne angesehen ha- ben, dünken uns doch nichts weiter, als was sie ihrem Nahmen nach seyn sollen: - Werk-
auf zu legen, ein Irrthum den nachher die auskriechenden Maden aus Mangel der Nah- rung mit dem leben bezalen müssen. So ha- ben andre Versuche das Gehör der Bienen und mehrer Insecten vollkommen bestätigt.
§. 135.
Die Augen der Insecten sind vorzüglich merkwürdig, und zwar in Rücksicht ihres Baues von zweyfacher Art. Die einen sind ungeheure Halbkugelu, die aber aus vielen tausend Facet- ten, oder wie es Swammerdam's mühseeli- ger Fleis erwiesen hat, eigentlich aus eben so viel besondern kleinen Augen bestehen. Fast alle geflügelte Insecten haben solche componirte Augen; doch meist erst im vollkommenen Zu- stande, nach ihrer lezten Verwandlung. Die Augen der andern Art sind einfach, klein, und sowol in Rücksicht ihrer Anzahl als Lage ver- schieden. Die Insecten haben keine eigentli- che Augenlieder, die ihnen bey der Härte der Hornhaut entbehrlich sind: und nur wenige, wie die Krebse, können ihre Augen bewegen.
§. 136.
Die Fühlhörner (§. 131.), die Linné und andere berühmte Männer für Werkzeuge beson- derer, den Insecten eigener Sinne angesehen ha- ben, dünken uns doch nichts weiter, als was sie ihrem Nahmen nach seyn sollen: – Werk-
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auf zu legen, ein Irrthum den nachher die
auskriechenden Maden aus Mangel der Nah-
rung mit dem leben bezalen müssen. So ha-
ben andre Versuche das Gehör der Bienen
und mehrer Insecten vollkommen bestätigt.
§. 135.
Die Augen der Insecten sind vorzüglich
merkwürdig, und zwar in Rücksicht ihres Baues
von zweyfacher Art. Die einen sind ungeheure
Halbkugelu, die aber aus vielen tausend Facet-
ten, oder wie es Swammerdam's mühseeli-
ger Fleis erwiesen hat, eigentlich aus eben so
viel besondern kleinen Augen bestehen. Fast
alle geflügelte Insecten haben solche componirte
Augen; doch meist erst im vollkommenen Zu-
stande, nach ihrer lezten Verwandlung. Die
Augen der andern Art sind einfach, klein, und
sowol in Rücksicht ihrer Anzahl als Lage ver-
schieden. Die Insecten haben keine eigentli-
che Augenlieder, die ihnen bey der Härte der
Hornhaut entbehrlich sind: und nur wenige,
wie die Krebse, können ihre Augen bewegen.
§. 136.
Die Fühlhörner (§. 131.), die Linné und
andere berühmte Männer für Werkzeuge beson-
derer, den Insecten eigener Sinne angesehen ha-
ben, dünken uns doch nichts weiter, als was
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/332>, abgerufen am 21.11.2024.
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