Die lezten beiden Classen des Thierreichs, Die Insecten und Gewürme unterscheiden sich schon dadurch von den vorhergehenden, daß sie kein rothes Blut, sondern statt dessen einen weißlichten Saft in ihrem Körper führen: wes- halb sie auch von den Alten Blutlose Thiere (animalia exsanguia) genannt wurden. Doch lehren die microscopischen Untersuchungen, daß dieser Saft wenigstens bey den grössern Insec- ten, bey Hummern etc. blos in der Farbe vom rothen Blut der bisher abgehandelten Thiere verschieden ist, daß hingegen die Kügelgen, aus denen er besteht, in ihrer Bildung und Einrichtung den eigentlich so genannten Blut- kügelgen allerdings gleichen.
§. 131.
Die Insecten haben ihren Nahmen daher, weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustan- de, Kopf, Brust und Hinterleib, wie durch Einschnitte von einander abgesondert sind,
Achter Abschnitt. Von den Insecten.
§. 130.
Die lezten beiden Classen des Thierreichs, Die Insecten und Gewürme unterscheiden sich schon dadurch von den vorhergehenden, daß sie kein rothes Blut, sondern statt dessen einen weißlichten Saft in ihrem Körper führen: wes- halb sie auch von den Alten Blutlose Thiere (animalia exsanguia) genannt wurden. Doch lehren die microscopischen Untersuchungen, daß dieser Saft wenigstens bey den grössern Insec- ten, bey Hummern ꝛc. blos in der Farbe vom rothen Blut der bisher abgehandelten Thiere verschieden ist, daß hingegen die Kügelgen, aus denen er besteht, in ihrer Bildung und Einrichtung den eigentlich so genannten Blut- kügelgen allerdings gleichen.
§. 131.
Die Insecten haben ihren Nahmen daher, weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustan- de, Kopf, Brust und Hinterleib, wie durch Einschnitte von einander abgesondert sind,
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000021"><body><divn="1"><pbfacs="#f0330"xml:id="pb307_0001"n="307"/><headrendition="#c">Achter Abschnitt.<lb/><hirendition="#g">Von den Insecten</hi>.</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><headrendition="#c">§. 130.</head><lb/><prendition="#no_indent">Die lezten beiden Classen des Thierreichs,<lb/>
Die Insecten und Gewürme unterscheiden sich<lb/>
schon dadurch von den vorhergehenden, daß<lb/>
sie kein rothes Blut, sondern statt dessen einen<lb/>
weißlichten Saft in ihrem Körper führen: wes-<lb/>
halb sie auch von den Alten Blutlose Thiere<lb/>
(<hirendition="#aq">animalia exsanguia</hi>) genannt wurden. Doch<lb/>
lehren die microscopischen Untersuchungen, daß<lb/>
dieser Saft wenigstens bey den grössern Insec-<lb/>
ten, bey Hummern ꝛc. blos in der Farbe vom<lb/>
rothen Blut der bisher abgehandelten Thiere<lb/>
verschieden ist, daß hingegen die Kügelgen,<lb/>
aus denen er besteht, in ihrer Bildung und<lb/>
Einrichtung den eigentlich so genannten Blut-<lb/>
kügelgen allerdings gleichen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 131.</head><lb/><p>Die Insecten haben ihren Nahmen daher,<lb/>
weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustan-<lb/>
de, Kopf, Brust und Hinterleib, wie durch<lb/>
Einschnitte von einander abgesondert sind,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[307/0330]
Achter Abschnitt.
Von den Insecten.
§. 130.
Die lezten beiden Classen des Thierreichs,
Die Insecten und Gewürme unterscheiden sich
schon dadurch von den vorhergehenden, daß
sie kein rothes Blut, sondern statt dessen einen
weißlichten Saft in ihrem Körper führen: wes-
halb sie auch von den Alten Blutlose Thiere
(animalia exsanguia) genannt wurden. Doch
lehren die microscopischen Untersuchungen, daß
dieser Saft wenigstens bey den grössern Insec-
ten, bey Hummern ꝛc. blos in der Farbe vom
rothen Blut der bisher abgehandelten Thiere
verschieden ist, daß hingegen die Kügelgen,
aus denen er besteht, in ihrer Bildung und
Einrichtung den eigentlich so genannten Blut-
kügelgen allerdings gleichen.
§. 131.
Die Insecten haben ihren Nahmen daher,
weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustan-
de, Kopf, Brust und Hinterleib, wie durch
Einschnitte von einander abgesondert sind,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/329>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.