innerhalb der Bauchhöle, vieles beyträgt. Der Trieb zum Paaren ist bey ihnen so heftig, daß sie sich zuweilen in Ermangelung eines Weib- gens wol an andern ihres eignen Geschlechts vergreisen. Manche, wie die Auerhäne, sind zur Brunstzeit ganz sinnlos, und man weiß, daß Entriche, denen man ihr Weibgen vorenthalten hatte, so wütend worden sind, daß ihr Biß, wie der von tollen Hunden, die Wasserscheu her- vorgebracht hat.
§. 76.
Die mehresten Vögel begatten sich im Frühjahr; das Hausgeflügel ist aber an gar keine bestimmte Zeit gebunden, sondern läßt sich Jahr aus Jahr ein zu diesen Geschäfte wil- lig finden. Die eheliche Verfassung ist bey den Vögeln, wie bey den Thieren der vorigen Clas- se, verschieden. Manche halten sich mir zur Begattungszeit, andre aber für immer paar- weise zusammen: doch leidet auch diese Einrich- tung im Nothfall ihre Ausnahmen, und selbst unter den Tauben, deren gepriesne Treue sogar in die Dichtersprache übergegangen ist, lassen sich doch auch ganz leicht Bastarden hervorbrin- gen. Viele Vögel leben in Polygamie, und andere vermischen sich ohne alle weitere eheliche Verbin- dung mit einander.
innerhalb der Bauchhöle, vieles beyträgt. Der Trieb zum Paaren ist bey ihnen so heftig, daß sie sich zuweilen in Ermangelung eines Weib- gens wol an andern ihres eignen Geschlechts vergreisen. Manche, wie die Auerhäne, sind zur Brunstzeit ganz sinnlos, und man weiß, daß Entriche, denen man ihr Weibgen vorenthalten hatte, so wütend worden sind, daß ihr Biß, wie der von tollen Hunden, die Wasserscheu her- vorgebracht hat.
§. 76.
Die mehresten Vögel begatten sich im Frühjahr; das Hausgeflügel ist aber an gar keine bestimmte Zeit gebunden, sondern läßt sich Jahr aus Jahr ein zu diesen Geschäfte wil- lig finden. Die eheliche Verfassung ist bey den Vögeln, wie bey den Thieren der vorigen Clas- se, verschieden. Manche halten sich mir zur Begattungszeit, andre aber für immer paar- weise zusammen: doch leidet auch diese Einrich- tung im Nothfall ihre Ausnahmen, und selbst unter den Tauben, deren gepriesne Treue sogar in die Dichtersprache übergegangen ist, lassen sich doch auch ganz leicht Bastarden hervorbrin- gen. Viele Vögel leben in Polygamie, und andere vermischen sich ohne alle weitere eheliche Verbin- dung mit einander.
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innerhalb der Bauchhöle, vieles beyträgt. Der
Trieb zum Paaren ist bey ihnen so heftig, daß
sie sich zuweilen in Ermangelung eines Weib-
gens wol an andern ihres eignen Geschlechts
vergreisen. Manche, wie die Auerhäne, sind
zur Brunstzeit ganz sinnlos, und man weiß, daß
Entriche, denen man ihr Weibgen vorenthalten
hatte, so wütend worden sind, daß ihr Biß,
wie der von tollen Hunden, die Wasserscheu her-
vorgebracht hat.
§. 76.
Die mehresten Vögel begatten sich im
Frühjahr; das Hausgeflügel ist aber an gar
keine bestimmte Zeit gebunden, sondern läßt
sich Jahr aus Jahr ein zu diesen Geschäfte wil-
lig finden. Die eheliche Verfassung ist bey den
Vögeln, wie bey den Thieren der vorigen Clas-
se, verschieden. Manche halten sich mir zur
Begattungszeit, andre aber für immer paar-
weise zusammen: doch leidet auch diese Einrich-
tung im Nothfall ihre Ausnahmen, und selbst
unter den Tauben, deren gepriesne Treue sogar
in die Dichtersprache übergegangen ist, lassen
sich doch auch ganz leicht Bastarden hervorbrin-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/186>, abgerufen am 21.11.2024.
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