Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
4) was Bezug hat auf die Geistesfähigkei-
ten
; welchen ich
5) weniges über die dem Menschen eigenthüm-
lichen Krankheiten beyfügen werde. Und
6) werde ich endlich jene Merkzeichen durch-
gehen, durch welche man insgemein, aber fälschlich,
den Menschen von den Thieren unterscheiden zu kön-
nen geglaubt hat.
§. 3.
Aeußere Bildung.

Hierher ziehe ich auch einige Merkzeichen, welche
zwar zunächst in eine Zusammenstellung des Skelets
gehören, allein sich doch in der äußeren, von jener ab-
hängenden, Beschaffenheit des Körpers zeigen, wo
denn folgende, zumal wenn man sie zusammenge-
stellt betrachtet, eine vollständige Erklärung von der
menschlichen Gattung zu enthalten scheinen:

A) Aufrechte Stellung.
B) Breites, flaches Becken.
C) Zwo Hände.
D) Zähne in gleicher Ordnung an einander ge-
reiht und aufrechtstehende Unterscheidezähne.

Hierauf wird man, als auf seine Hauptstücke,
alles übrige, was die Beschaffenheit des menschlichen
Körpers besonderes hat, füglich beziehen können;
und wir wollen daher von jedem einzelnen besonders
handeln.

§. 4.
A) Aufrechte Stellung.

Hier liegt uns der Beweis von zwey Punkten
ob: daß nämlich


1) die
B 2
4) was Bezug hat auf die Geiſtesfaͤhigkei-
ten
; welchen ich
5) weniges uͤber die dem Menſchen eigenthuͤm-
lichen Krankheiten beyfuͤgen werde. Und
6) werde ich endlich jene Merkzeichen durch-
gehen, durch welche man insgemein, aber faͤlſchlich,
den Menſchen von den Thieren unterſcheiden zu koͤn-
nen geglaubt hat.
§. 3.
Aeußere Bildung.

Hierher ziehe ich auch einige Merkzeichen, welche
zwar zunaͤchſt in eine Zuſammenſtellung des Skelets
gehoͤren, allein ſich doch in der aͤußeren, von jener ab-
haͤngenden, Beſchaffenheit des Koͤrpers zeigen, wo
denn folgende, zumal wenn man ſie zuſammenge-
ſtellt betrachtet, eine vollſtaͤndige Erklaͤrung von der
menſchlichen Gattung zu enthalten ſcheinen:

A) Aufrechte Stellung.
B) Breites, flaches Becken.
C) Zwo Haͤnde.
D) Zaͤhne in gleicher Ordnung an einander ge-
reiht und aufrechtſtehende Unterſcheidezaͤhne.

Hierauf wird man, als auf ſeine Hauptſtuͤcke,
alles uͤbrige, was die Beſchaffenheit des menſchlichen
Koͤrpers beſonderes hat, fuͤglich beziehen koͤnnen;
und wir wollen daher von jedem einzelnen beſonders
handeln.

§. 4.
A) Aufrechte Stellung.

Hier liegt uns der Beweis von zwey Punkten
ob: daß naͤmlich


1) die
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0053" n="19"/>
          <list>
            <item>4) was Bezug hat auf die <hi rendition="#fr">Gei&#x017F;tesfa&#x0364;higkei-<lb/>
ten</hi>; welchen ich</item><lb/>
            <item>5) weniges u&#x0364;ber die dem Men&#x017F;chen eigenthu&#x0364;m-<lb/>
lichen <hi rendition="#fr">Krankheiten beyfu&#x0364;gen</hi> werde. Und</item><lb/>
            <item>6) werde ich endlich jene Merkzeichen durch-<lb/>
gehen, durch welche man insgemein, aber fa&#x0364;l&#x017F;chlich,<lb/>
den Men&#x017F;chen von den Thieren unter&#x017F;cheiden zu ko&#x0364;n-<lb/>
nen geglaubt hat.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 3.<lb/><hi rendition="#g">Aeußere Bildung</hi>.</head><lb/>
          <p>Hierher ziehe ich auch einige Merkzeichen, welche<lb/>
zwar zuna&#x0364;ch&#x017F;t in eine Zu&#x017F;ammen&#x017F;tellung des Skelets<lb/>
geho&#x0364;ren, allein &#x017F;ich doch in der a&#x0364;ußeren, von jener ab-<lb/>
ha&#x0364;ngenden, Be&#x017F;chaffenheit des Ko&#x0364;rpers zeigen, wo<lb/>
denn folgende, zumal wenn man &#x017F;ie zu&#x017F;ammenge-<lb/>
&#x017F;tellt betrachtet, eine voll&#x017F;ta&#x0364;ndige Erkla&#x0364;rung von der<lb/>
men&#x017F;chlichen Gattung zu enthalten &#x017F;cheinen:</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">A</hi>) Aufrechte Stellung.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">B</hi>) Breites, flaches Becken.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">C</hi>) Zwo Ha&#x0364;nde.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">D</hi>) Za&#x0364;hne in gleicher Ordnung an einander ge-<lb/>
reiht und aufrecht&#x017F;tehende Unter&#x017F;cheideza&#x0364;hne.</item>
          </list><lb/>
          <p>Hierauf wird man, als auf &#x017F;eine Haupt&#x017F;tu&#x0364;cke,<lb/>
alles u&#x0364;brige, was die Be&#x017F;chaffenheit des men&#x017F;chlichen<lb/>
Ko&#x0364;rpers be&#x017F;onderes hat, fu&#x0364;glich beziehen ko&#x0364;nnen;<lb/>
und wir wollen daher von jedem einzelnen be&#x017F;onders<lb/>
handeln.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 4.<lb/><hi rendition="#aq">A</hi>) <hi rendition="#g">Aufrechte Stellung</hi>.</head><lb/>
          <p>Hier liegt uns der Beweis von zwey Punkten<lb/>
ob: daß na&#x0364;mlich</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">1) die</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0053] 4) was Bezug hat auf die Geiſtesfaͤhigkei- ten; welchen ich 5) weniges uͤber die dem Menſchen eigenthuͤm- lichen Krankheiten beyfuͤgen werde. Und 6) werde ich endlich jene Merkzeichen durch- gehen, durch welche man insgemein, aber faͤlſchlich, den Menſchen von den Thieren unterſcheiden zu koͤn- nen geglaubt hat. §. 3. Aeußere Bildung. Hierher ziehe ich auch einige Merkzeichen, welche zwar zunaͤchſt in eine Zuſammenſtellung des Skelets gehoͤren, allein ſich doch in der aͤußeren, von jener ab- haͤngenden, Beſchaffenheit des Koͤrpers zeigen, wo denn folgende, zumal wenn man ſie zuſammenge- ſtellt betrachtet, eine vollſtaͤndige Erklaͤrung von der menſchlichen Gattung zu enthalten ſcheinen: A) Aufrechte Stellung. B) Breites, flaches Becken. C) Zwo Haͤnde. D) Zaͤhne in gleicher Ordnung an einander ge- reiht und aufrechtſtehende Unterſcheidezaͤhne. Hierauf wird man, als auf ſeine Hauptſtuͤcke, alles uͤbrige, was die Beſchaffenheit des menſchlichen Koͤrpers beſonderes hat, fuͤglich beziehen koͤnnen; und wir wollen daher von jedem einzelnen beſonders handeln. §. 4. A) Aufrechte Stellung. Hier liegt uns der Beweis von zwey Punkten ob: daß naͤmlich 1) die B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/53
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/53>, abgerufen am 21.12.2024.