Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.Daß aber von einzelnen Menschen, welche §. 77. Nationalverschiedenheit als Folge von Krankheit. Es ist schon (§. 38.) oben angemerkt worden, Eben dergleichen angeerbte Krankheiten findet Dem ungeachtet müssen wir hier jene menschli- eine N 2
Daß aber von einzelnen Menſchen, welche §. 77. Nationalverſchiedenheit als Folge von Krankheit. Es iſt ſchon (§. 38.) oben angemerkt worden, Eben dergleichen angeerbte Krankheiten findet Dem ungeachtet muͤſſen wir hier jene menſchli- eine N 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0229" n="195"/> <p>Daß aber von einzelnen Menſchen, welche<lb/> auch unter den Europaͤern hin und wieder durch ei-<lb/> nen monſtroͤſen Auswuchs am Schwanzbeine ſich<lb/> ausgezeichnet haben, hier eben ſo wenig, als von<lb/> den andern Misgeburten die Rede ſeyn koͤnne, be-<lb/> darf keiner Erinnerung.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 77.<lb/> Nationalverſchiedenheit als Folge von Krankheit.</head><lb/> <p>Es iſt ſchon (§. 38.) oben angemerkt worden,<lb/> daß auch kraͤnkliche Schwaͤche die aͤußere Geſtalt der<lb/> Thiere und ſonderlich ihre Farbe ſo veraͤndert, daß<lb/> ſie endlich, wenn ſie ſich durch mehrere Generatio-<lb/> nen hindurch fortgeerbt hat, gleichſam zur andern<lb/> Natur wird und in manchen Thiergattungen ſonder-<lb/> bare und bleibende Varietaͤten hervorbringt. Wir<lb/> haben die bekanntſten Beyſpiele von der weißen Haus-<lb/> maus und den Kaninchen angefuͤhrt, deren weißes<lb/> Fell und rothe Augenſterne ohne allen Zweifel von<lb/> einer krankhaften Schwaͤche, der Leukaͤthiopie, her-<lb/> ruͤhren.</p><lb/> <p>Eben dergleichen angeerbte Krankheiten findet<lb/> man auch hin und wieder bey Menſchen. Doch zeig-<lb/> ten ſie ſich bey ihnen nie ſo allgemein und bleibend,<lb/> als unter den eben benannten Thieren, in ſo fern ſie<lb/> naͤmlich zu einer beſondern und zahlreichen Varietaͤt<lb/> ausgeartet iſt.</p><lb/> <p>Dem ungeachtet muͤſſen wir hier jene menſchli-<lb/> che Leukaͤthiopie noch beruͤhren und zwar nur beylaͤu-<lb/> fig, weil ſie bey den Menſchen eigentlich nicht als<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N 2</fw><fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [195/0229]
Daß aber von einzelnen Menſchen, welche
auch unter den Europaͤern hin und wieder durch ei-
nen monſtroͤſen Auswuchs am Schwanzbeine ſich
ausgezeichnet haben, hier eben ſo wenig, als von
den andern Misgeburten die Rede ſeyn koͤnne, be-
darf keiner Erinnerung.
§. 77.
Nationalverſchiedenheit als Folge von Krankheit.
Es iſt ſchon (§. 38.) oben angemerkt worden,
daß auch kraͤnkliche Schwaͤche die aͤußere Geſtalt der
Thiere und ſonderlich ihre Farbe ſo veraͤndert, daß
ſie endlich, wenn ſie ſich durch mehrere Generatio-
nen hindurch fortgeerbt hat, gleichſam zur andern
Natur wird und in manchen Thiergattungen ſonder-
bare und bleibende Varietaͤten hervorbringt. Wir
haben die bekanntſten Beyſpiele von der weißen Haus-
maus und den Kaninchen angefuͤhrt, deren weißes
Fell und rothe Augenſterne ohne allen Zweifel von
einer krankhaften Schwaͤche, der Leukaͤthiopie, her-
ruͤhren.
Eben dergleichen angeerbte Krankheiten findet
man auch hin und wieder bey Menſchen. Doch zeig-
ten ſie ſich bey ihnen nie ſo allgemein und bleibend,
als unter den eben benannten Thieren, in ſo fern ſie
naͤmlich zu einer beſondern und zahlreichen Varietaͤt
ausgeartet iſt.
Dem ungeachtet muͤſſen wir hier jene menſchli-
che Leukaͤthiopie noch beruͤhren und zwar nur beylaͤu-
fig, weil ſie bey den Menſchen eigentlich nicht als
eine
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