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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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Beyde aber enthalten wiederum zwey ver-
schiedene Unterarten, welche sich hauptsächlich im
Profil von einander unterscheiden. Bey der einen
dieser Unterarten sind nämlich die Nase und übrigen
Theile nicht so regelmäßig, und fließen gleichsam in
einander. Bey der andern aber sind sie, um mich
so auszudrücken, gleichsam von einander abgeschnit-
ten und winklicht hervorspringend.

Demnach müssen, außer jener ersten Mit-
telform des Gesichts, die folgenden vier Varietäten
festgesetzt werden. Als

A) Zwey, mit in die Breite gezogenen Gesichten:

2) nämlich, ein breites und zugleich plattes
Gesicht, also mit minder von einander gesonderten,
sondern gleichsam in einander fließenden Theilen.

Die Glabelle (der unbehaarte Zwischenraum
zwischen den Augenbraunen) ist sehr breit.

Stumpfe Nase.

Fast runde, seitwärts erhobene Backen.

Enggeschlitzte linienförmige Augenlieder (franz,
yeux brides).

Hervorstehendes Kinn.

Diese Gesichtshildung haben die mongolischen
Völkerschaften (und deshalb heißt sie nach dem ge-
wöhnlichen Sprachgebrauch, der die Tatarn mit den
Mongolen vermengt, wovon wir hinten sprechen
werden, bey den Engländern the Tartar face).


3) Ein
I 2

Beyde aber enthalten wiederum zwey ver-
ſchiedene Unterarten, welche ſich hauptſaͤchlich im
Profil von einander unterſcheiden. Bey der einen
dieſer Unterarten ſind naͤmlich die Naſe und uͤbrigen
Theile nicht ſo regelmaͤßig, und fließen gleichſam in
einander. Bey der andern aber ſind ſie, um mich
ſo auszudruͤcken, gleichſam von einander abgeſchnit-
ten und winklicht hervorſpringend.

Demnach muͤſſen, außer jener erſten Mit-
telform des Geſichts, die folgenden vier Varietaͤten
feſtgeſetzt werden. Als

A) Zwey, mit in die Breite gezogenen Geſichten:

2) naͤmlich, ein breites und zugleich plattes
Geſicht, alſo mit minder von einander geſonderten,
ſondern gleichſam in einander fließenden Theilen.

Die Glabelle (der unbehaarte Zwiſchenraum
zwiſchen den Augenbraunen) iſt ſehr breit.

Stumpfe Naſe.

Faſt runde, ſeitwaͤrts erhobene Backen.

Enggeſchlitzte linienfoͤrmige Augenlieder (franz,
yeux bridés).

Hervorſtehendes Kinn.

Dieſe Geſichtshildung haben die mongoliſchen
Voͤlkerſchaften (und deshalb heißt ſie nach dem ge-
woͤhnlichen Sprachgebrauch, der die Tatarn mit den
Mongolen vermengt, wovon wir hinten ſprechen
werden, bey den Englaͤndern the Tartar face).


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I 2
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[131/0165] Beyde aber enthalten wiederum zwey ver- ſchiedene Unterarten, welche ſich hauptſaͤchlich im Profil von einander unterſcheiden. Bey der einen dieſer Unterarten ſind naͤmlich die Naſe und uͤbrigen Theile nicht ſo regelmaͤßig, und fließen gleichſam in einander. Bey der andern aber ſind ſie, um mich ſo auszudruͤcken, gleichſam von einander abgeſchnit- ten und winklicht hervorſpringend. Demnach muͤſſen, außer jener erſten Mit- telform des Geſichts, die folgenden vier Varietaͤten feſtgeſetzt werden. Als A) Zwey, mit in die Breite gezogenen Geſichten: 2) naͤmlich, ein breites und zugleich plattes Geſicht, alſo mit minder von einander geſonderten, ſondern gleichſam in einander fließenden Theilen. Die Glabelle (der unbehaarte Zwiſchenraum zwiſchen den Augenbraunen) iſt ſehr breit. Stumpfe Naſe. Faſt runde, ſeitwaͤrts erhobene Backen. Enggeſchlitzte linienfoͤrmige Augenlieder (franz, yeux bridés). Hervorſtehendes Kinn. Dieſe Geſichtshildung haben die mongoliſchen Voͤlkerſchaften (und deshalb heißt ſie nach dem ge- woͤhnlichen Sprachgebrauch, der die Tatarn mit den Mongolen vermengt, wovon wir hinten ſprechen werden, bey den Englaͤndern the Tartar face). 3) Ein I 2

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/165>, abgerufen am 21.11.2024.