Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.tung; wobey uns jedoch die engen Grenzen dieses A) das ausforschen, wessen entweder der Mensch allein, oder nächst ihm nur einige wenige Thiere, ermangeln; und B) das, was im Gegentheile ihm eigenthüm- lich ist. §. 14. Die inneren, dem Menschen fehlenden, Theile. Diese Theile, welche man in den Säugthieren, Hierher gehört z. B. das Fleischfell, oder der Das wunderbare Netz (aus Blutadern beste- tung; wobey uns jedoch die engen Grenzen dieses A) das ausforschen, wessen entweder der Mensch allein, oder nächst ihm nur einige wenige Thiere, ermangeln; und B) das, was im Gegentheile ihm eigenthüm- lich ist. §. 14. Die inneren, dem Menschen fehlenden, Theile. Diese Theile, welche man in den Säugthieren, Hierher gehört z. B. das Fleischfell, oder der Das wunderbare Netz (aus Blutadern beste- <TEI> <text xml:id="blume000008"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0070" xml:id="pb036_0001" n="36"/> tung; wobey uns jedoch die engen Grenzen dieses<lb/> Orts auferlegen, dem Neoptolemus zu folgen, und<lb/> unser Philosophiren nicht weitläuftig auszudehnen.<lb/> Man wird diese ganze Untersuchung wieder auf zwey<lb/> Hauptstücke zurückführen können, indem wir</p> <list type="simple"> <item><label><hi rendition="#aq">A</hi>)</label> das ausforschen, wessen entweder der Mensch<lb/> allein, oder nächst ihm nur einige wenige<lb/> Thiere, ermangeln; und</item> <item><label><hi rendition="#aq">B</hi>)</label> das, was im Gegentheile ihm eigenthüm-<lb/> lich ist.</item> </list> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 14.<lb/> Die inneren, dem Menschen fehlenden, Theile.</head><lb/> <p>Diese Theile, welche man in den Säugthieren,<lb/> hauptsächlich den zahmen findet, wurden sonst, da<lb/> die Gelegenheit menschliche Kadaver zu zerlegen selt-<lb/> ner war, oder aus Liebe zur Zootomie vernachläßigt<lb/> wurde, sonst durchgängig alle auch dem Menschen<lb/> zugeschrieben.</p> <p>Hierher gehört z. B. das Fleischfell, oder der<lb/> Hautmuskel, welcher von Galenus und dessen An-<lb/> hängern, ja sogar von dem Reformator der mensch-<lb/> lichen Zergliederungskunst, der sie von den galeni-<lb/> schen Irrthümern so streng reinigte, ich meine von<lb/> Vesalius, dem Menschen fälschlich beygelegt, von<lb/> Nikolaus Steno aber abgesprochen, und einzig den<lb/> unvernünftigen Thieren zugeschrieben wurde <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">f</hi></hi>).</p> <p>Das wunderbare Netz (aus Blutadern beste-<lb/> hend hinter dem kleinen Gehirne) zählte Galenus<lb/> unter die Theile des menschlichen Körpers, Vesalius<lb/> aber zeigte nach Berengarius, einem Anhänger des<lb/> Carpus, daß es der Mensch nicht habe <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">g</hi></hi>).</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0070]
tung; wobey uns jedoch die engen Grenzen dieses
Orts auferlegen, dem Neoptolemus zu folgen, und
unser Philosophiren nicht weitläuftig auszudehnen.
Man wird diese ganze Untersuchung wieder auf zwey
Hauptstücke zurückführen können, indem wir
A) das ausforschen, wessen entweder der Mensch
allein, oder nächst ihm nur einige wenige
Thiere, ermangeln; und
B) das, was im Gegentheile ihm eigenthüm-
lich ist.
§. 14.
Die inneren, dem Menschen fehlenden, Theile.
Diese Theile, welche man in den Säugthieren,
hauptsächlich den zahmen findet, wurden sonst, da
die Gelegenheit menschliche Kadaver zu zerlegen selt-
ner war, oder aus Liebe zur Zootomie vernachläßigt
wurde, sonst durchgängig alle auch dem Menschen
zugeschrieben.
Hierher gehört z. B. das Fleischfell, oder der
Hautmuskel, welcher von Galenus und dessen An-
hängern, ja sogar von dem Reformator der mensch-
lichen Zergliederungskunst, der sie von den galeni-
schen Irrthümern so streng reinigte, ich meine von
Vesalius, dem Menschen fälschlich beygelegt, von
Nikolaus Steno aber abgesprochen, und einzig den
unvernünftigen Thieren zugeschrieben wurde f).
Das wunderbare Netz (aus Blutadern beste-
hend hinter dem kleinen Gehirne) zählte Galenus
unter die Theile des menschlichen Körpers, Vesalius
aber zeigte nach Berengarius, einem Anhänger des
Carpus, daß es der Mensch nicht habe g).
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